Der Briefwechsel zwischen Lotte Tobisch, Mitglied des Wiener Burgtheaters, und Theodor W. Adorno begann im September 1962 und setzte sich bis zum Tod des Philosophen 1969 fort; er umfaßt etwa 280 Briefe, Ansichtskarten und Telegramme.
Der Briefwechsel ist das Dokument einer Freundschaft über die Generationen, über die sozialen Positionen, die Formen der Intellektualität und die Temperamente hinweg. Lotte Tobisch von Labotýn, ein Vierteljahrhundert jünger als der Philosoph, hatte den sozialen Hintergrund, den er schätzte: 'nicht bürgerlich', vielmehr adelig, nonkonform, mit 'der Gesellschaft' auf ironische Distanz vertraut. Durch ihren verstorbenen langjährigen Gefährten, den um fast 40 Jahre älteren Chefdramaturgen des Burgtheaters Erhard Buschbeck, Trakls Jugendfreund, war sie zugleich indirekte Zeitgenossin des Wien nach der Jahrhundertwende – jener heroischen Zeit der 'großen musikalischen Revolution' durch Schönberg und seine Schule, der sich Adorno als Komponist und Philosoph verbunden fühlte.
Lotte Tobisch, bekannt als Schauspielerin und durch ihre literaturkritischen Beiträge, war auch mit Günter Anders, Gershom Scholem, Fritz Hochwälder, Carl Zuckmayer, Ludwig von Ficker, Elias Canetti, Richard Neutra und anderen Größen des geistigen Lebens verbunden und befreundet. Sie erschloß für Adorno eine Beziehung nicht nur zum zeitgenössischen Wien, sondern zugleich, und emotional bedeutsamer, zum Wien seiner Jugend und seiner musikalischen 'Lehrzeit' bei Alban Berg.
Der Briefwechsel handelt denn zuletzt auch von Adornos Plan, sich nach seiner Emeritierung in Wien wieder als Komponist zu engagieren.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Der Briefwechsel zwischen Lotte Tobisch, Mitglied des Wiener Burgtheaters, und Theodor W. Adorno begann im September 1962 und setzte sich bis zum Tod des Philosophen 1969 fort; er umfaßt etwa 280 Briefe, Ansichtskarten und Telegramme.
Der Briefwechsel ist das Dokument einer Freundschaft über die Generationen, über die sozialen Positionen, die Formen der Intellektualität und die Temperamente hinweg. Lotte Tobisch von Labotýn, ein Vierteljahrhundert jünger als der Philosoph, hatte den sozialen Hintergrund, den er schätzte: 'nicht bürgerlich', vielmehr adelig, nonkonform, mit 'der Gesellschaft' auf ironische Distanz vertraut. Durch ihren verstorbenen langjährigen Gefährten, den um fast 40 Jahre älteren Chefdramaturgen des Burgtheaters Erhard Buschbeck, Trakls Jugendfreund, war sie zugleich indirekte Zeitgenossin des Wien nach der Jahrhundertwende – jener heroischen Zeit der 'großen musikalischen Revolution' durch Schönberg und seine Schule, der sich Adorno als Komponist und Philosoph verbunden fühlte.
Lotte Tobisch, bekannt als Schauspielerin und durch ihre literaturkritischen Beiträge, war auch mit Günter Anders, Gershom Scholem, Fritz Hochwälder, Carl Zuckmayer, Ludwig von Ficker, Elias Canetti, Richard Neutra und anderen Größen des geistigen Lebens verbunden und befreundet. Sie erschloß für Adorno eine Beziehung nicht nur zum zeitgenössischen Wien, sondern zugleich, und emotional bedeutsamer, zum Wien seiner Jugend und seiner musikalischen 'Lehrzeit' bei Alban Berg.
Der Briefwechsel handelt denn zuletzt auch von Adornos Plan, sich nach seiner Emeritierung in Wien wieder als Komponist zu engagieren.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Der Briefwechsel zwischen Lotte Tobisch, Mitglied des Wiener Burgtheaters, und Theodor W. Adorno begann im September 1962 und setzte sich bis zum Tod des Philosophen 1969 fort; er umfaßt etwa 280 Briefe, Ansichtskarten und Telegramme.
Der Briefwechsel ist das Dokument einer Freundschaft über die Generationen, über die sozialen Positionen, die Formen der Intellektualität und die Temperamente hinweg. Lotte Tobisch von Labotýn, ein Vierteljahrhundert jünger als der Philosoph, hatte den sozialen Hintergrund, den er schätzte: 'nicht bürgerlich', vielmehr adelig, nonkonform, mit 'der Gesellschaft' auf ironische Distanz vertraut. Durch ihren verstorbenen langjährigen Gefährten, den um fast 40 Jahre älteren Chefdramaturgen des Burgtheaters Erhard Buschbeck, Trakls Jugendfreund, war sie zugleich indirekte Zeitgenossin des Wien nach der Jahrhundertwende – jener heroischen Zeit der 'großen musikalischen Revolution' durch Schönberg und seine Schule, der sich Adorno als Komponist und Philosoph verbunden fühlte.
Lotte Tobisch, bekannt als Schauspielerin und durch ihre literaturkritischen Beiträge, war auch mit Günter Anders, Gershom Scholem, Fritz Hochwälder, Carl Zuckmayer, Ludwig von Ficker, Elias Canetti, Richard Neutra und anderen Größen des geistigen Lebens verbunden und befreundet. Sie erschloß für Adorno eine Beziehung nicht nur zum zeitgenössischen Wien, sondern zugleich, und emotional bedeutsamer, zum Wien seiner Jugend und seiner musikalischen 'Lehrzeit' bei Alban Berg.
Der Briefwechsel handelt denn zuletzt auch von Adornos Plan, sich nach seiner Emeritierung in Wien wieder als Komponist zu engagieren.
Aktualisiert: 2023-05-11
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Franz Schuh, dieser »geschmeidige Seiltänzer über dem Abgrund zwischen Essayistik und Literatur« (laut Eva Menasse), bedient sich einer Fülle von Textgattungen, um den Zeitgeist, also den Geist der Zeit, auf den Begriff zu bringen: SMS, E-Mail, Telefonat, Statement, Leserbrief, Glosse, Kommentar, Rezension, Interview, Gespräch, Porträt, Polemik, Prosa, Laudatio und Kritik.Bernhard Kraller hat alle diese Fäden, aus denen sich das betanzte Seil zusammensetzt, gesichtet und daraus einen bemerkenswerten Band gemacht: Ein Lesebuch, das ausschließlich Texte Schuhs versammelt, die bisher nicht in Buchform erschienen sind. Der zeitliche Bogen spannt sich von Franz Schuhs Anfängen zu Beginn der 1970er-Jahre bis in die Gegenwart. Auch inhaltlich sind die unterschiedlichsten Themenfelder, auf denen er tätig war und tätig ist, vertreten: Politik, Moral, Religion, Medien, Literatur, Krimis, Film, bildende Kunst, Musik, Liebe, Tod, Erlösung, Glück und Unglück. Komplettiert wird der Band durch ein Glossar mit Textnachweisen.Vom Guten, Wahren und Schlechten lädt dazu ein, sich der gedanklichen und stilistischen Spannweite Franz Schuhs genussvoll auszusetzen.
Aktualisiert: 2022-03-25
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Anlässlich des 75. Geburtstages von Franz Schuh schreiben die Autoren und Autorinnen über den Jubilar als Kritiker und Hegel-Interpreten, als Prosa-Autor und Lobredner, als Lyriker und Librettisten, als literarischen Doppelagenten und Seelsorger der Literaturen, als Objekt der Nostalgie und Objekt der Kritik, als Menschen mit Sinn fürs Gütige und überschaubarer Sehnsucht nach Musik, als passionierten und verkappten Hochschullehrer, als Lebensabschnittspartner, Wohnungsnachbarn und Leidenskumpanen.Das Buch enthält auch die Notenschrift der musikalischen Miniatur Franz Schuh, einer Komposition für Flügelhorn und Klavier/Cello/Kontrabass aus der Feder von Franz Koglmann, die anlässlich der Buchpräsentation zu Schuhs Fünfundsiebzigsten in der Alten Schmiede im Frühjahr 2022 uraufgeführt wird. Eine Referenz Koglmanns an seinen Freund und Librettisten Schuh, Teil des Schwerpunktes »Franz Schuh und die (geheime) Liebe zur Musik«, der seinerseits eine Referenz ist: an den Komponisten und Musiker Franz Koglmann, dessen 75. Geburtstag sich gleichfalls im Frühjahr 2022 jährt.Den Abschluss bildet eine vorläufige Autobiographie Schuhs in Form einer Autobiographia mentalis imperfecta.Mit Texten von: Franz Josef Czernin, Walter Famler, Hermes Phettberg, Hans Haider, Franz Krieger, Daniel Kehlmann, Franz Koglmann, Ulrich Körtner, Bernhard Kraller, Brigitte Kugler, Franz Lesak, Konrad Paul Liessmann, Thomas Macho, Friederike Mayröcker, Gerhard Melzer, Kurt Neumann, Alfred Noll, Kurt Palm, Robert Pfaller, Ronald Pohl, Doron Rabinovici, Christoph Ransmayr, Burghard Schmidt, Stefan Steiner, Peter Strasser, Armin Thurnher, Andreas Vejvar, Andrea Zederbauer, Wolfgang Zinggl und Franz Schuh.
Aktualisiert: 2023-05-04
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Seit 1993, als Rudolf Burgers Essayband Vermessungen bei Sonderzahl erschienen ist, fühlen wir uns diesem Autor in besonderer Wertschätzung verbunden. Auch wenn Dankbarkeit keine politische Kategorie zu sein scheint, wollen wir aber gerade dieses Wort bemühen: Dankbarkeit dafür, dass Burger uns seine Texte anvertraut hat, die unser politisches Bewusstsein geschärft und zur Selbstüberprüfung gezwungen haben.2018, zu seinem 80. Geburtstag, publizierten wir die von Bernhard Kraller herausgegebene Festschrift, die keine im konventionellen Sinn sein wollte und daher im Untertitel bekannte: Von, für und gegen Rudolf Burger. 2020 folgte dann die erweiterte Neuausgabe von Jenseits der Linie mit zentralen Texten für sein Denken.2021 werden in drei Bänden weitere wichtige Beiträge aus den letzten drei Jahrzehnten für die Leserschaft wieder zugänglich gemacht. Im Herbst Eingriffe I und II (dazu mehr in unserer nächsten Vorschau) und jetzt so gut wie alle Gespräche und Interviews, die mit dem Philosophen Burger über Innen- und Außenpolitik, über Gedenkpolitik und Migration, über Moral und Terror, über Atheismus und das Böse also eben Über Gott und die Welt und die Liebe geführt worden sind.Bei Präsentationen hat Rudolf Burger zum Abschluss gerne gesagt, dass man Texte lesen, Bücher nur kaufen muss. In diesem einen Punkt wollen wir ihm widersprechen: Seine Bücher soll man kaufen, um seine ursprünglich in Zeitungen und Zeitschriften erschienenen Beiträge einer Relektüre unterziehen zu können. Vielleicht ist auch das eine Form von Relativitätstheorie: Je größer der zeitliche Abstand, umso erhellender werden sie.
Aktualisiert: 2022-09-09
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Ihrer Absicht nach sind viele von Burgers Texten Interventionen, geprägt vom Willen in Konflikte einzugreifen, um sie zu lösen oder in eine bestimmte Richtung zu lenken. Als politischer Philosoph liegen seine Interessen deshalb immer auch diesseits der ihm von seiner Fakultät überlieferten Fragestellungen. Sehr auffällig äußerte er sich in Essays und Gesprächen zur österreichischen Innen- und Außenpolitik, zur Gedenkpolitik, zu Multikulturalismus, Migration und Flüchtlingskrise. Das mag einer der Gründe sein, weshalb nicht nur Philosophen, sondern auch Theologen, Schriftsteller, Juristen, Politiker, bildende Künstler und Journalisten – Frauen wie Männer – Anknüpfungspunkte im Denken des Philosophen fanden.
Aktualisiert: 2023-01-24
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Der Autor über die Sinnlosigkeit der Intertextualität und warum er andere Künstler am liebsten meidet: Wolf Wondratschek im Gespräch mit Peter Huemer. Die Bedeutung Wiens für sein Schaffen und die Funktion des Schriftstellers in der heutigen Zeit erläutert er Bernhard Kraller, der in Folge den Versuch unternimmt, den Dichter zu verstehen - Wolf Wondratschek befragt, beschrieben und beleuchtet: Fotografien von ÖhnerKraller.
Des Weiteren in diesem Heft: Isolde Charim über das Ende der Kommunikation im Nahostkonflikt, Lothar Baier führt aus, warum Günther Grass Novelle "Im Krebsgang" für ihn literaturhistorisch wie historisch betrachtet ein Desaster ist und Werner Vogt gedenkt der ermordeten Kinder vom Spiegelgrund.
Aktualisiert: 2017-11-30
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Günter Kaindlstorfer und Walter Famler im Gespräch mit Günter Grass. Texte von Jörg Magenau, Heidi Pataki, Sabine Scholl, Kathrin Röggla, Waltraud Haas, Bernhard Kraller. SOUND. DESIGN. MUSIC - MUSIK IM FILM: Claudia Gorbman, Walter Lehr im Gespräch mit Paul Haslinger und Leonard Rosenman, Erna Cuesta im Gespräch mit Hans Zimmer. Wolfgang Thiel, Georg Haberl, Helmut Weihsmann, Franz Koglmann und Thomas Mieszgang.
WIENER PORTRAIT VI: Rudolf Burger.
WIENER PORTRAIT VII: Eugen Gomringer.
Photos von ÖhnerKraller.
Aktualisiert: 2019-05-17
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"Das ist wirklich die heiligste Ordnung": Friederike Mayröcker erzählt im Gespräch mit Walter Famler und Bernhard Kraller aus ihrem Leben mit seinen Gewohnheiten; insbesondere von der Verflechtung ihrer Wohnung mit ihrem literarischen Schaffen. Ein ca. 53 Seiten umfassender Fototeil im Duplex-Druck zeigt nicht nur Mayröckers "Lebenswohnung" in der Wiener Zentagasse, sondern auch Porträts der Autorin selbst, die sonst am Liebsten "nicht gesehen werden, nur selbst sehen will".
Im Weiteren: Elfriede Gerstl über die "sanfte Kraft des Fließens" in "Big Fritzis" Texten und ein Beitrag von Franz Schuh, der, dem Geheimnis der Poesie in Mayröckers Texten auf der Spur, in diesem Zusammenhang die "Liebe als die Vermenschlichung des Geheimnisses, das die Poesie offenbart, ohne es zu lüften" entdeckt.
Wespennest-Sonderausgabe "Friederike Mayröcker" – ein umfassendes Portät der zeitgenössischen österreichischen Schriftstellerin, mit Gedichten und weitläufiger Fotostrecke: Die Autorin behutsam und zugleich mutig abgelichtet von ÖhnerKraller.
Aktualisiert: 2017-11-30
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Ulrich Horstmann, Jahrgang 1949, ist Literaturwissenschaftler, Philosoph und Schriftsteller. Als Polemiker und 'Untier' bietet der Kleist-Preisträger des Jahres 1988 der Rezeption und Kritik bewusst große Angriffsflächen – auf jeden Fall aber mannigfache Ansatzpunkte für eine produktive Rezeption.
Der vorliegende Band eröffnet hier neue Perspektiven, indem er neben der Philosophiekritik philosophisch-literarische Lesarten zum Zuge kommen lässt. Im Mittelpunkt steht das Werk eines Autors, für den die Momente der Ambivalenz und des Selbstwiderspruchs konstitutiv sind: Hier sind Horstmanns Romane, Essays und Theaterstücke zu verorten, und von hier aus ergeben sich innovative (Denk-)Anstöße für die wissenschaftliche ebenso wie für die künstlerische Auseinandersetzung.
Aktualisiert: 2019-11-15
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Heinz Schafroth, Georg Seeßlen, Friedrich Geyrhofer u.a. fühlen verschiedenen Spielarten von „Ironie“ in Sprache, Literatur, Musik und Kunst auf den Zahn.
In einem ausführlichen Dossier beschäftigt sich Werner Vogt mit Heinrich Gross, dem Euthanasiearzt der psychiatrischen Anstalt „Am Spiegelgrund“, und beleuchtet am Beispiel Friedrich Zawrels, eines ehemaligen Patienten, ein beschämendes Kapitel der österreichischen Justiz und Gerichtspsychiatrie in der Zweiten Republik.
Darüber hinaus: ein Vorabdruck von Josef Haslingers Roman "Vaterspiel", Friedrich Achleitners "Aphorismen zum Monumentalismus", Daniela Strigl zur Biografie Marlen Haushofers sowie Erwin Riess, der mit einem Theaterstück über Grillparzer und mit Betrachtungen zu Karl-Markus Gauß' Essayistik vertreten ist.
Aktualisiert: 2019-05-17
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Lautdichter versus Burgtheaterbesucher: Heidi Pataki berichtet übr die soziale Sprengkraft von Jandls Gedichten; Peter Huemer klärt im Gespräch mit dem Dichter dessen grimmiges Verhältnis zum Humor und warum "Sprache die von tief, tief unten kommt" nichts mit einem Kunstbegriff zu tun hat, der von ewigen Werten spricht, Franz Wellendorf stellt Überlegungen zur Bedeutung der Begriffe "Zerstörung" und "Wiedergutmachung" in einigen von Jandls Gedichten an und Friederike Mayröcker spricht über das letzte gemeinsame Jahr mit dem am 9. Juni 2000 verstorbenen Dichter.
Weitere Beiträge von Klaus Siblewski, Felix Philipp Ingold, Werner Reiss u.a.
Ernst Jandl fotografiert von ÖhnerKraller 1993 bis 2000.
Aktualisiert: 2017-11-30
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Auf "Die Blumen des Bösen", ein von dem Wiener Philosophen Konrad Paul Liessmann konzipiertes Symposium, bezieht sich der Schwerpunkt diesen Heftes. Die vier ausgewählten, bisher schon in Wespennest publizierenden Autoren sind Andrzej Szczypiorski, Adolf Holl, Wendelin Schmidt-Dengler und Peter Strasser, der unter dem Eindruck der Debatte, die sein Vortrag am Symposium und im Feuilleton auslöste, die Druckfassung seiner Arbeit substantiell erweiterte. Ergänzt wurde die Textauswahl (das Buch zum Symposium erscheint 1998 im Wiener Zsolnay-Verlag) durch Beiträge von Peter Wagner, dem Monolog aus seinem Oberwart- Stück, Heimrad Bäcker, der aus seinen umfangreichen, zwischen 1968 und 1989 durchgeführten Photoarbeiten einen Essay zusammenstellte, und Stefan Fuhrer, dessen Arbeit, eine computergenerierte Ghraphik, auf Beiträge verweist, die in den letzten Monaten in den beiden führenden Medien des Landes veröffentlicht wurden.
Die Kronen-Zeitung hat an Hand des ersten freigegebenen Photos von Franz Fuchs ein prägnantes Beispiel ihrer Erkenntnistheorie, verschmolzen in einer Schlagzeile, publiziert: "Ein Gesicht wie ein Geständnis". - Kann ein Bild, ein authentisches Portrait des personifizierten Bösen, das Böse wiedergeben? Ist das Böse abbildbar? Stefan Fuhrer hat sich in seinem Beitrag für das Cover dieses Thema gestellt. Seinem Bild des Bösen liegt ein Portrait des Bösen zugrunde, eine Physiognomie, in der der real existierende Konsens über Es seinen körperlichen Ausdruck gefunden hat. Fuhrers Blick auf das Böse hat allerdings nichts mit der von ihrem Gegenstand faszinierten Kritik zu tun, wie sie zuletzt in den Dokumentationen über Hitler und seine Helfer zu sehen war, ausgestrahlt im Rahmen des ORF-Formats "Im Brennpunkt". Stundenlang, Sendung um Sendung, marschierte der Führer, seine Rechte in den Herrschaftsraum streckend, brüllend über den Bildschirm. Paradigmatisch, wie sich in diesen Dokumentationen die Inszenierung der Macht in der Macht der audiovisuellen Inszenierung wiederholt. Als Farce. - Fuhrer verweigert den "dokumentarischen Blick auf das Böse" und macht aus einem im Fernsehen zur Unkenntlichmachung, zur Anonymisierung von Menschen eingesetzten Mittel ein Mittel der Erkenntnis. Anders als der Modephotograph in Antonionis "Blow-Up", der, im Glauben, ein Verbrechen aufgenommen zu haben, versucht, durch Vergrößerungen herauszufinden, ob es tatsächlich passiert ist, stattdessen nur die Bedeutungslosigkeit des aufgeblasenen Filmkorns zu Papier bringt, der also der Wahrheit nicht näher kommt, birgt Fuhrers angewandte Op-Art veritable Effekte. Zwar verliert auch sein Bild vom Bösen durch die Vergrößerung sein vordergründiges Thema, gewinnt aber gleichzeitig eine verheerende Wahrheit: Ist das Böse groß genug, kann man es nicht mehr erkennen, erst die Distanz schafft Wahrnehmung und Erkenntnis. - Das Böse ist keine Frage der Abbildung, es ist keinem Gesicht als Geständnis eingeschrieben, sondern verwirklicht sich in Handlungen.
Außerdem Beiträge von: Erwin Riess, Iwalio Ditschew, Doris Kareva, Friederike Mayröcker, Franzobel, Heidi Patakik. Wiener Portrait XVI: Marlene Streeruwitz.
Aktualisiert: 2019-05-17
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Mit Beiträgen von: Friedrich Geyrhofer, Monika Wogrolly, Heidi Pataki, Gerald Fiebig, Emmanuel Moses, Josef Winkler, Genrich Sapgir, Julian Schutting.
Schwerpunkt kunst und natur: Burghart Schmidt, Ingrid Greisenegger, Sebastian Reinfeldt, Lucius Burckhardt, Hubert Christian Ehalt.
wiener portrait XVII: Andreas. wiener vorlesungen zur literatur: Herta Müller: Die ungewohnte Gewöhnlichkeit bei Oskar Pastior. Thomas Rothschild, Konrad Paul Liessmann. Wespennest-Transit- Debatte (Print)MEDIEN[demokratie]. György Dalos: Zum 150. Geburtstag des Kommunistischen Manifests.
brauchbare bücher: Wolfgang Schlott über Mark Dery: CYBER. Die Kultur der Zukunft. Klaus Amann über Ludwig Fels: Mister Joe. herbert j. wimmer über Brigitta Falkner: Tobrevierschreiverbot - Palindrome.
brauchbare musik: Alexander Stankovski über Den Komplexismuskomplex. Die erfinderischen Kerker des Brian Ferneyhough.
kritik: Angelo Peer: Der Doppler-Effekt. Über Päpste Teil II: Wolfram Siebeck.
Aktualisiert: 2017-11-30
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Der Briefwechsel zwischen Lotte Tobisch, Mitglied des Wiener Burgtheaters, und Theodor W. Adorno begann im September 1962 und setzte sich bis zum Tod des Philosophen 1969 fort; er umfaßt etwa 280 Briefe, Ansichtskarten und Telegramme.
Der Briefwechsel ist das Dokument einer Freundschaft über die Generationen, über die sozialen Positionen, die Formen der Intellektualität und die Temperamente hinweg. Lotte Tobisch von Labotýn, ein Vierteljahrhundert jünger als der Philosoph, hatte den sozialen Hintergrund, den er schätzte: 'nicht bürgerlich', vielmehr adelig, nonkonform, mit 'der Gesellschaft' auf ironische Distanz vertraut. Durch ihren verstorbenen langjährigen Gefährten, den um fast 40 Jahre älteren Chefdramaturgen des Burgtheaters Erhard Buschbeck, Trakls Jugendfreund, war sie zugleich indirekte Zeitgenossin des Wien nach der Jahrhundertwende – jener heroischen Zeit der 'großen musikalischen Revolution' durch Schönberg und seine Schule, der sich Adorno als Komponist und Philosoph verbunden fühlte.
Lotte Tobisch, bekannt als Schauspielerin und durch ihre literaturkritischen Beiträge, war auch mit Günter Anders, Gershom Scholem, Fritz Hochwälder, Carl Zuckmayer, Ludwig von Ficker, Elias Canetti, Richard Neutra und anderen Größen des geistigen Lebens verbunden und befreundet. Sie erschloß für Adorno eine Beziehung nicht nur zum zeitgenössischen Wien, sondern zugleich, und emotional bedeutsamer, zum Wien seiner Jugend und seiner musikalischen 'Lehrzeit' bei Alban Berg.
Der Briefwechsel handelt denn zuletzt auch von Adornos Plan, sich nach seiner Emeritierung in Wien wieder als Komponist zu engagieren.
Aktualisiert: 2020-01-27
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