Die Diversität der Bildungsbiografien und Lebenslagen von Studieninteressierten nimmt zu, während Hochschulen meist konzeptionell auf eine homogene Studierendengruppe ausgerichtet sind.
Wenn insbesondere zur Sicherung des Fachkräftebedarfs neue Zielgruppen für ein Studium gewonnen werden sollen, stellen sich Fragen nach Entwicklungsmöglichkeiten an Hochschulen zur Förderung der Bildungsdurchlässigkeit, der Anrechnung außerhochschulischer Kompetenzen, der generellen Kompetenzorientierung sowie der Flexibilisierung von Studienmöglichkeiten.
Was bedeuten diese Entwicklungsbedarfe für die Praxis und wie können Herausforderungen konzeptionell aufgenommen werden? Der Sammelband beantwortet Fragen rund um die grundlegenden Prozesse und Möglichkeiten von Anerkennung und Anrechnung und er informiert über den aktuellen Stand der konzeptionellen Entwicklungen und deren Umsetzung an Hochschulen.
Aktualisiert: 2023-04-16
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Daniela Kuhn erzählt die bewegende Lebensgeschichte ihrer 1935 geborenen Mutter, einer irakischen Jüdin, die in Israel aufwuchs. 1967 heiratete sie in Zürich einen nichtjüdischen Schweizer, und bald darauf kam hier die einzige Tochter zur Welt. Von ihrer Herkunft, auch von Kindheit und Jugend sprach die Mutter nie. Bereits als junge Frau hatte sie gelernt, ihre Wurzeln zu verschweigen. Als erwachsene Frau und Mutter suchte sie mit aller Kraft nach Glück und Geborgenheit, nach Ankommen und Heimat, letztlich: nach ihrer Identität. Während dieser schmerzlichen Odyssee wurden Tochter und Mutter immer wieder durch Klinikaufenthalte voneinander getrennt. Die Mutter sagt über sich, sie sei «heimwehkrank». Heimweh hatte schon die Grossmutter der Autorin verspürt, die sich in Israel fremd gefühlt hatte. Anhand von Gesprächen, Briefen und der Agendanotizen ihres bereits seit langem verstorbenen Vaters zeichnet die Autorin die Geschichte ihrer Familie nach. Sie reflektiert ihr eigenes Leben, ihre Kindheit und Jugend, die von der schwer zu fassenden Krankheit ihrer Mutter überschattet wurden. Daniela Kuhn illustriert damit nicht nur die privaten Verhältnisse, sondern auch ein Stück Psychiatriegeschichte, die bis in die Gegenwart reicht. Vor allem aber zeugt das Buch von der Liebe zwischen Mutter und Tochter, die allen Widerständen trotzt und anhält bis zum heutigen Tag.
Aktualisiert: 2021-05-12
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Daniela Kuhn durfte ihre 84-jährige Mutter während des Lockdowns im Heim nicht besuchen. Sie wollte wissen, wie andere die Zeit des Ein- und Ausgesperrtseins erlebt haben. Was passiert, wenn mündige Personen ungefragt in einer Weise geschützt werden, die ihrem Alltag das nimmt, was ihn lebenswert macht?
17 Heimbewohner und Angehörige gaben ihr Antwort: die ehemalige Pflegefachfrau, die im Altersheim denunziert wurde, nachdem sie ausserhalb der erlaubten Zone beim Giessen des Ginkgo-Bäumchens ertappt wurde; der im Altersheim im Maggiatal eingesperrte ehemalige Wirt, der gerne wieder seinen beiden freiwilligen Jobs nachgehen würde; die Tochter, die verzweifelte, weil ihre demente Mutter am Telefon immer wieder zu ihr sagte: «Ich bin so allein!»
Das Buch bietet Leserinnen und Lesern, die Ähnliches erlebt haben, eine Art Echo, in dem sie Aspekte ihrer eigenen Geschichte wiederfinden. Es verweist auf personelle und somit auch finanzielle Missstände in der Langzeitpflege. Es zeigt, wie dringend es ist, sich um Lösungen zu bemühen, damit Menschen in Heimen künftig selbst entscheiden können, ob sie ein gewisses Risiko der kompletten Isolation vorziehen. Auch Leserinnen und Lesern, die keine ähnlichen Erfahrungen gemacht haben, wird anhand der persönlichen Geschichten bewusst, dass sich ein generelles Ausgeh- und Besuchsverbot in Heimen nicht wiederholen darf.
Prof. Dr. Franziska Sprecher, Staats- und Gesundheitsrechtlerin an der Universität Bern, erläutert in einem Beitrag, warum die rigorosen Massnahmen aus rechtlicher Sicht fragwürdig sind.
Aktualisiert: 2021-04-22
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Einfach mal weg sein – eine der großen Sehnsüchte
des zivilisierten Menschen. Pilgern auf
dem Jakobsweg. Kein iPhone, kein Internet.
Oder raus, aufs Land. Doch wie fühlt es sich
an, schon immer einfach weg zu sein, von
Berufs wegen?
Pia Solèr ist knapp 40 Jahre alt und Hirtin.
Sie lebt in einem versteckten Tal im schweizerischen
Graubünden. Ans Bücherschreiben
hat sie nie gedacht – bis sie einer danach
fragte. 'Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass
ich etwas zu sagen habe.' Und jetzt erzählt
sie. Im Oktober Schnee-Einbruch über Nacht.
sms können nur verschickt werden, wenn der
Wind aus einer bestimmten Richtung kommt.
Der Hund stirbt, der Tierarzt kommt zu spät,
sie begräbt ihn allein.
Die Aufzeichnungen von Pia Solèr sind
authentisch, alltäglich und einzigartig. Hier
spricht kein Aussteiger, auch kein mönchischer
Eremit. Hier spricht eine Frau aus der Mitte
Europas, sie erzählt von harter Arbeit und einsamen
Stunden, vom Fortschritt und Zerfall
unserer Tage, vor allem aber erzählt sie vom
Leben in der Natur, auf 2000 Metern Höhe, in
der sich Weite fühlen lässt.
Aktualisiert: 2019-05-20
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Von 1960 bis 1991 existierte im Freiamt im Kanton Aargau eine einmalige Institution: das Künstlerhaus Boswil. Hier lebten Kunstschaffende, wie zum Beispiel der Filmregisseur Kurt Früh, die im Alter in schwierige Situationen geraten waren, wobei ihre Wege nicht selten schon steinig begonnen hatten. Daniela Kuhn erzählt zehn Lebensgeschichten von solchen Bewohnerinnen und Bewohnern, etwa von Walter Arnold Steffen, einem Maler, der als Verdingbub aufgewachsen und immer wieder in der Psychiatrie landete. Oder sie erzählt von der jüdischen deutschen Sängerin Lissy Sanden, die vor den Nazis nach Bolivien flüchtete. Von der Tänzerin Stephanie Darras, die in Ägypten ein Tanzstudio führte, von Margaretha van Leeuwen, einem ungarischen Waisenmädchen, das im Urner Melchtal adoptiert wurde und im Alter von 45 Jahren nach einer Tumoroperation wieder gehen und sprechen lernte. Aber auch von Elsa Stauffer, einer Bildhauerin, die hellwach stets ihren eigenen Weg ging. «In die Wärme nach Boswil» erzählt nicht nur von vergessenen Biografien mit ihren mitunter wundersamen Wendungen, sondern auch von einer kaum bekannten Künstlerwelt jenseits des Rampenlichts, vom Ringen mit dem Leben und dem Geborgensein in der Kunst.
Aktualisiert: 2020-03-24
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Die Welt ist sein Zuhause, das Labor seine Welt: Charles Weissmann wurde 1931 in Budapest geboren und wuchs in Zürich und Rio de Janeiro auf. In den 1970er-Jahren war er als Professor für Molekularbiologie an der Universität Zürich massgeblich an der Etablierung dieser neuen Fachrichtung beteiligt. Als Mitbegründer der Biotechfirma Biogen erregte er Anfang der 1980er-Jahre mit der Klonierung von Interferon weltweit Aufsehen. Später spielte er bei der Erforschung des Rinderwahnsinns eine wichtige Rolle. Charles Weissmann lebt heute in Zürich und Florida, wo er bis 2012 am Scripps Research Institute tätig war.
Das Buch erzählt von Charles Weissmanns Stationen. Es ist die Biografie eines leidenschaftlichen Forschers, der seine wissenschaftlichen Entdeckungen im Bereich der Prionenforschung, der reversen Genetik sowie der künstlichen Herstellung von Interferon Revue passieren lässt. Er erinnert sich aber vor allem auch an die Menschen, die ihn begleiteten, an seine beruflichen und privaten Beziehungen, an das Leben mit seinen grossen und kleinen Dramen.
Aktualisiert: 2022-10-18
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«Wirtschaften» ist eine Hommage an Zürcher Gaststätten, die dem Zeitgeist ebenso trotzen wie der Heissluft von Marktstrategen und die über Jahrzehnte sich selbst treu geblieben sind. Das Buch porträtiert in Text und Bild langjährige Besitzer und Personal von dreizehn Wirtschaften mit Tradition. Die Auswahl der Beizen ist heterogen und subjektiv, aber alle bieten sie durch ihre Kon-tinuität ein Stück Heimat in der Stadt Zürich.
Aktualisiert: 2020-03-17
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Einfach mal weg sein – eine der großen Sehnsüchte des zivilisierten Menschen. Pilgern auf dem Jakobsweg. Kein iPhone, kein Internet. Oder raus, aufs Land. Doch wie fühlt es sich an, schon immer einfach weg zu sein, von Berufs wegen?
Pia Solèr ist knapp 40 Jahre alt und Hirtin. Sie lebt in einem versteckten Tal im schweizerischen Graubünden. Ans Bücherschreiben hat sie nie gedacht – bis sie einer danach fragte. „Wer hätte zum Beispiel gedacht, dass ich etwas zu sagen habe.“ Und jetzt erzählt sie. Im Oktober Schnee-Einbruch über Nacht. SMS können nur verschickt werden, wenn der Wind aus einer bestimmten Richtung kommt. Der Hund stirbt, der Tierarzt kommt zu spät, sie begräbt ihn allein.
Die Aufzeichnungen von Pia Solèr sind authentisch, alltäglich und einzigartig. Hier spricht kein Aussteiger, auch kein mönchischer Eremit. Hier spicht eine Frau aus der Mitte Europas, sie erzählt von harter Arbeit und einsamen Stunden, vom Fortschritt und Zerfall unserer Tage, vor allem aber erzählt sie vom Leben in der Natur, auf 2000 Metern Höhe, in der sich Weite fühlen lässt.
Aktualisiert: 2023-01-19
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Hanni Stube blickt mit 99 Jahren auf vergangene Lieben zurück, Adelheid Senn war als Laborantin während dem Bürgerkrieg im Jemen und Eva Wohnlich hat ihre Freundin, mit der sie 32 Jahre lang das Leben geteilt hat, durch ein Inserat in der Annabelle kennengelernt: Zwölf Frauen, geboren in Küssnacht am Rigi, Berlin oder St. Gallen, die ihren Lebensabend im Zürcher Altersheim Klus Park verbringen, erzählen, wieso sie selbstständig und berufstätig geblieben sind und wie es früher war, als 'Fräulein' zu leben.
Aktualisiert: 2020-03-24
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Nietzsche, Rilke, Thomas Mann und zahlreiche weitere grosse Namen haben dem zwischen St.Moritz und dem Bergell gelegenen Dorf Sils i. E. / Segl und seiner Landschaft eine beinahe magische Ausstrahlung verliehen. Und noch heute begegnet sich während der Saison Prominenz aus aller Welt auf der Dorfstrasse. Doch wer sind die Silser? Der gelernte Hochbauzeichner bewirtschaftet den letzten Kuhstall im Dorf, die einstige Hotelbesitzerin hat als Kind mit Anne Frank gespielt, der ehemalige Pistenchef ist 840 Mal mit dem Kanadierschlitten ausgerückt: Fünfzehn Personen, die in Sils i.E. /Segl aufgewachsen sind und dort ihr Leben verbracht haben, erzählen Geschichten aus einem vergangenen Sils, erlauben einen untouristischen Blick hinter die Kulissen des Dorfes.
Aktualisiert: 2020-07-13
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Chaviva Friedmann wurde 1925 in Berlin geboren als Hannelore Cäcilie Rosshändler. Kurz vor der Kristallnacht wurde ihr Vater deportiert. 1939 gelangte sie nach Palästina, wo sie noch Briefe von den Eltern erreichten, bevor der Kontakt für immer abbrach. Chaviva Friedmann half mit, einen Kibbuz aufzubauen und wurde später Krankenschwester. 1965 kam sie in die Schweiz, wo sie zehn Jahre später ihren Mann kennenlernte. Emanuel Hurwitz wurde 1935 in Zürich geboren. Bis 1945 war er in der Schule antisemitischen Äusserungen ausgesetzt, gegen die sich weder die Lehrer noch die Eltern wehrten. Emanuel Hurwitz wurde Psychiater und Psychoanalytiker. Aus Protest gegen die einseitige Unterstützung der PLO trat er 1983 als SP-Kantonsrat zurück und aus der Partei aus. Als Buchautor thematisierte er den Antisemitismus als kollektiven Wahn. So verschieden die beiden Leben verlaufen sind, so sehr sind beide geprägt von der feindlichen Umgebung und der Frage, wo Heimat zu finden sei.
Aktualisiert: 2020-03-23
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