Innerhalb nur eines Jahrzehnts veränderte die Historikerin Lydia Marinelli (1965–2008) unseren Blick auf die Entdeckungen Freuds und die Verbreitung der Psychoanalyse wesentlich: Sie entwarf eine Reihe neuer Fragestellungen, die dem Transfer dieser neuen Form von Wissen und Wissenschaft nachgingen.
Der vorliegende Band versammelt ihre zwischen 1995 und 2008 veröffentlichten Aufsätze, erweitert um die wichtigsten Texte zu den von ihr kuratierten Ausstellungen und einige unveröffentlichte Manuskripte aus dem Nachlass. Die Beiträge zeichnen den Prozess ihrer Auseinandersetzung mit der Mediengeschichte der Psychoanalyse nach: Formen des Schreibens, Publizierens und Lesens in der frühen Psychoanalyse werden dabei ebenso brillant vergegenwärtigt wie das komplexe Verhältnis von Film und Traum und die Problematik der Musealisierung der Psychoanalyse.
Aktualisiert: 2020-10-08
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Psyches Kanon untersucht auf breiter Quellengrundlage die Geschichte des von Sigmund Freud in Wien gegründeten Internationalen Psychoanalytischen Verlags (1919–1938). Die Untersuchung widmet sich seiner Buchproduktion an den Schnittlinien von Institutions- und Publikationsgeschichte. Die Bücher als Produkte mit ihren Paratexten und ihre Entstehung vor dem Hintergrund der Wissenschaftsgeschichte der Psychoanalyse sind die Protagonisten dieser Geschichte.
Ein Gesamtverzeichnis der Verlagspublikationen ergänzt diese bereits 1999 verfasste und für die Publikation überarbeitete Pionierarbeit.
Aktualisiert: 2020-10-08
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"Ich arbeite in einem großen, ruhigen Parterreraum mit Bergaussicht an der Vervollständigung meiner Traumarbeit. Meine von Dir so wenig anerkannten alten und dreckigen Götter beteiligen sich als Manuskriptbeschwerer an der Arbeit."
Sigmund Freud an Wilhelm Fließ, 1.8.1889
Die Ausstellung, die das Sigmund Freud-Museum Wien gemeinsam mit dem Freud Museum London zusammengestellt hat, präsentiert einen Querschnitt durch die Antikensammlung Sigmund Freuds. Begonnen in den neunziger Jahren des vorigen Jahrhunderts umfaßte die Sammlung bei seinem Tod an die 3000 Objekte. An seinen Biographen Stefan Zweig schreibt Freud, daß er "bei aller gerühmten Anspruchslosigkeit viel Opfer" für seine Sammlung gebracht und "eigentlich mehr Archäologie als Psychologie gelesen habe."
Freuds Antikensammlung war weit mehr als eine private Passion, betonte er doch selbst, indem er sie nur in seinen Arbeitsräumen - zunächst in der Berggasse 19, nach 1938 im Londoner Exil Maresfield Gardens 20 - aufstellte, ihre enge Beziehung zur Psychoanalyse. Den Faden durch die Ausstellung bilden die Querbezüge von Archäologie, Psychoanalyse und dem Sammeln. Vorgestellt werden Einflüsse auf Freuds Sammelleidenschaft: seine Begegnungen mit Sammlern wie dem Pariser Neurologen Jean-Martin Charcot; seine Reisen an antike Schauplätze, die ihn nach Italien und Griechenland führten; seine Freundschaft mit dem Archäologen Emanuel Löwy, der ihn beim Aufbau seiner Sammlung beriet; und seine Begeisterung für die Archäologie, die sich in seiner zweiten großen Sammlung, seiner archäologischen Bibliothek, niederschlug. Ausgehend von seiner Antikensammlung führen die archäologischen Spuren mitten in die Freudsche Arbeit. Die "so wenig anerkannten alten und dreckigen Götter" beteiligen sich an der "Traumdeutung", liefern mythologische Parallelen für psychoanalytische Konstellationen, weisen Wege, die Freud immer wieder nach Ägypten führen, wo er schließlich auf die Ursprünge der monotheistischen Religion stößt. Die Archäologie durchzieht als Metapher die Freudschen Texte und erweist sich in ihrem Zusammenspiel von Konstruktion und Rekonstruktion als rhetorisches Hilfsmittel bei der Erstellung einer Topographie der Psyche.
Aktualisiert: 2019-03-15
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»Für viele von uns ist 'Die Traumdeutung' entweder unser erstes psychoanalytisches Buch oder unser liebstes, manchmal sogar beides. Wir halten es für ein homogenes Werk. Marinelli und Mayer zeigen, wie die aufeinander folgenden Ausgaben aus den hitzigen Auseinandersetzungen zwischen Freud und seinen Schülern hervorgingen. Zukünftige Gräben zeichnen sich in den Debatten über die Objektivität der Symbole ab. Jung, Bleuler und die Zürcher Analytiker transformieren die Traumdeutung in eine neue Methode, die Freud verwirft. Dieses Buch ist ein Studie über das merkwürdige Leben von Gemeinschaften, die von ihren Träumen besessen sind: Es liefert eine dichte Einführung in die frühen Jahre der Psychoanalyse.« (Ian Hacking, Collège de France, Paris)
»Freuds ›Traumdeutung‹ ist noch immer einer der für das 20. Jahrhundert exemplarischen Ansätze der Interpretation, der über den Traum hinaus auch für die Literatur, den Film und Alltagsphänomene Bedeutung gewonnen hat. Das Buch von Marinelli und Mayer wird sich zu einem neuen Leitfaden für Freuds Klassiker entwickeln, der die Geschichte der Psychoanalyse mit Wissenschaftsgeschichte, Sozial- und Literaturwissenschaft verknüpft.« (John Forrester, Department of History and Philosophy of Science, University of Cambridge)
Diese Studie verbindet erstmals die gravierenden Veränderungen der »Traumdeutung« in ihren acht Auflagen mit den sie begleitenden Diskussionen, Kontexten und Konflikten; sie zeigt, wie die unterschiedlichen Lektüren des Traumbuches durch Kollegen, Kritiker und Patienten auf den Inhalt zurückwirkten und damit das entstand, was heute in Gestalt der »Traumdeutung« als fertiges Werk und kanonischer Text anerkannt wird. Marinelli und Mayer legen anhand zahlreicher unveröffentlichter Dokumente eine ungewöhnliche Geschichte der Traumtheorie in der Zeit von 1899 bis 1930 dar.
Ein ausführlicher Anhang enthält bislang unveröffentlichte Texte und Dokumente, die den Hintergrund für Freuds Traumbuch bilden: Texte von Sigmund Freud, Alexander Freud, Eugen Bleuler und Alphonse Maeder. Die Texte von Otto Rank
»Traum und Dichtung« und »Traum und Mythus« sind bereits früher bei Turia + Kant erschienen und nun in diesem Anhang wieder zugänglich.)
Aktualisiert: 2020-10-08
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Editorial – Vorveröffentlichte Arbeiten zum 44. Kongress der IPV zum Thema 'Trauma. Neue Entwicklungen in der Psychoanalyse' in Rio 2005: Thierry Bokanowski: Variationen über den Begriff ›Trauma‹ – Raul Hartke: Die basale traumatische Situation in der therapeutischen Beziehung – James M. Herzog: Los Degredados. 'Draußen, drunten, tot.' Aus der Analyse eines sechsjährigen Mädchens mit transgenerational übermittelten und aktuell zugefügten Traumen – Marcelo N. Viñar: Folter als Trauma. Das wüste Land der Seele, wenn die Sprache verstummt – Beiträge zum Jubiläumsband 50: Paul Parin: Beitrag eines Beirats zum Jubiläumsband – Horst-Eberhard Richter: Geleitwort – Friedrich-Wilhelm Eickhoff: Gedanken zum Erscheinen des Bandes 50 des ›Jahrbuchs der Psychoanalyse‹ – Klinik der Psychoanalyse – David Rosenfeld: Der 11. September: Militärdiktatur und psychotische Episode – Angewandte Psychoanalyse: Rolf Klüwer: M. C. Escher – Spielen mit Bildern und Gedanken. Psychoanalytische Assoziationen zu einem dimensionalen Modell der inneren Realität – Buchessay: Lydia Marinelli: Psychoanalyse im Pelz – Freud als Briefschreiber: Gerhard Fichtner: 'Aus Dalles Weißbrod'. Ein Brief Freuds an Margaret Stonborough-Wittgenstein aus dem Jahre 1939 – Gesamtübersicht der Bände 1-50 und der Beihefte 1-20.
Aktualisiert: 2023-03-14
Autor:
Thierry Bokanowski,
Friedrich-Wilhelm Eickhoff,
Gerhard Fichtner,
Claudia Frank,
Raul Hartke,
Ludger M. Hermanns,
James M. Herzog,
Helmut Hinz,
Rolf Klüwer,
Lydia Marinelli,
Paul Parin,
Horst-Eberhard Richter,
David Rosenfeld,
Marcelo N. Viñar
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