Gerechtigkeit, Menschenwürde und die Rechte der Natur

Gerechtigkeit, Menschenwürde und die Rechte der Natur von Deimann,  Dorothée, Eichholz,  Reinald, Mugier,  Simon
Unter dem unaufgeregten Titel Gerechtigkeit, Menschenwürde und die Rechte der Natur greift der Autor die dramatischen Krisenentwicklungen auf, die die Zukunft der Menschheit existenziell bedrohen: Klimaentwicklung, Artensterben, Abholzung der Regenwälder, Müll in den Meeren. Kein einsichtiger Zeitgenosse bezweifelt, dass der Mensch Verursacher dieser Probleme ist und nur eine entschlossene Kehrtwende das Schlimmste verhindern kann. Wenn das Buch gleichwohl mit scheinbar abstrakten Aspekten der Gerechtigkeitstheorie beginnt, wird das Anliegen des Autors deutlich, die gegenwärtige ökologische Debatte im Diskurs über Gerechtigkeit zu verankern. So müsste es gelingen, der Beliebigkeit und Inkonsequenz in Politik und Gesellschaft durch den Geltungsanspruch des Rechts zu begegnen. Die Brücke zum praktischen Leben bildet der in Verfassungen und internationalen Konventionen über allem stehende Zentral-begriff der Menschenwürde. Menschenwürde wird entfaltet unter dem Gesichtspunkt individueller Rechte, und zugleich als Grund von Gemeinschaftsrechten und Gemeinschaftspflichten. So weitet sich die Menschenwürde zu Freiheit und Verantwortung für die Mitwelt. An die gedankliche Aufarbeitung schließen sich jeweils Kapitel über die Konsequenzen für eine praktische Menschenwürdepolitik an, die der Menschenwürde als Gerechtigkeitskonzept einen festen Unterbau verschaffen. In diesem Konzept finden die Rechte der Natur ihren Platz, indem sich Menschenwürde und die Würde der Natur begegnen. Die Rechte der Natur sind danach nicht bloß juristisches Konstrukt, sondern die essenzielle Konsequenz ihrer Würde - weil, wer Würde besitzt, auch das Recht auf deren Achtung und Schutz hat. Die Tendenz, nur empfindungsfähigen Wesen, also Tieren, Rechte zuzuerkennen, wird aus der Würde zum Ganzen der belebten und unbelebten Natur erweitert. Die Verankerung der Würde des Menschen und der Natur in der Gerechtigkeit soll nicht nur rechtstheoretisches Interesse wecken. Indem die Menschenwürde als Weltrechtsprinzip umfassende Rechtsgeltung besitzt, ist sie zugleich eine bindende Vorgabe für Politik und Gesellschaft. Letztlich ruft sie jeden Menschen dazu auf, seine Mitwelt – Mensch und Natur – aus seinen der Würde entspringenden Freiheitskräften zu achten und zu schützen. In unserem Rechtsbewusstsein müssen wir realisieren: Recht ist die Beziehung zwischen Mensch und Mitwelt unter dem Anspruch der Gerechtigkeit.
Aktualisiert: 2023-05-18
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Gerechtigkeit, Menschenwürde und die Rechte der Natur

Gerechtigkeit, Menschenwürde und die Rechte der Natur von Deimann,  Dorothée, Eichholz,  Reinald, Mugier,  Simon
Unter dem unaufgeregten Titel Gerechtigkeit, Menschenwürde und die Rechte der Natur greift der Autor die dramatischen Krisenentwicklungen auf, die die Zukunft der Menschheit existenziell bedrohen: Klimaentwicklung, Artensterben, Abholzung der Regenwälder, Müll in den Meeren. Kein einsichtiger Zeitgenosse bezweifelt, dass der Mensch Verursacher dieser Probleme ist und nur eine entschlossene Kehrtwende das Schlimmste verhindern kann. Wenn das Buch gleichwohl mit scheinbar abstrakten Aspekten der Gerechtigkeitstheorie beginnt, wird das Anliegen des Autors deutlich, die gegenwärtige ökologische Debatte im Diskurs über Gerechtigkeit zu verankern. So müsste es gelingen, der Beliebigkeit und Inkonsequenz in Politik und Gesellschaft durch den Geltungsanspruch des Rechts zu begegnen. Die Brücke zum praktischen Leben bildet der in Verfassungen und internationalen Konventionen über allem stehende Zentral-begriff der Menschenwürde. Menschenwürde wird entfaltet unter dem Gesichtspunkt individueller Rechte, und zugleich als Grund von Gemeinschaftsrechten und Gemeinschaftspflichten. So weitet sich die Menschenwürde zu Freiheit und Verantwortung für die Mitwelt. An die gedankliche Aufarbeitung schließen sich jeweils Kapitel über die Konsequenzen für eine praktische Menschenwürdepolitik an, die der Menschenwürde als Gerechtigkeitskonzept einen festen Unterbau verschaffen. In diesem Konzept finden die Rechte der Natur ihren Platz, indem sich Menschenwürde und die Würde der Natur begegnen. Die Rechte der Natur sind danach nicht bloß juristisches Konstrukt, sondern die essenzielle Konsequenz ihrer Würde - weil, wer Würde besitzt, auch das Recht auf deren Achtung und Schutz hat. Die Tendenz, nur empfindungsfähigen Wesen, also Tieren, Rechte zuzuerkennen, wird aus der Würde zum Ganzen der belebten und unbelebten Natur erweitert. Die Verankerung der Würde des Menschen und der Natur in der Gerechtigkeit soll nicht nur rechtstheoretisches Interesse wecken. Indem die Menschenwürde als Weltrechtsprinzip umfassende Rechtsgeltung besitzt, ist sie zugleich eine bindende Vorgabe für Politik und Gesellschaft. Letztlich ruft sie jeden Menschen dazu auf, seine Mitwelt – Mensch und Natur – aus seinen der Würde entspringenden Freiheitskräften zu achten und zu schützen. In unserem Rechtsbewusstsein müssen wir realisieren: Recht ist die Beziehung zwischen Mensch und Mitwelt unter dem Anspruch der Gerechtigkeit.
Aktualisiert: 2023-03-09
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Wirtschaftswachstum und soziale Frage

Wirtschaftswachstum und soziale Frage von Mugier,  Simon
Hans Christoph Binswanger (1929-2018) gilt als Pionier der Umweltökonomie. Aber er scheint mit seinem wissenschaftlichen Kernanliegen bisher weitgehend unverstanden. Seine Theorie der «Wachstumsspirale» kritisiert die neoklassisch geprägte Mainstream-Ökonomie fundamental. Diese sei blind für den Wachstumszwang, der mit der modernen Geldwirtschaft einhergehe. Ohne Wachstum drohe ein katastrophaler Schrumpfungsprozess. Andererseits gefährde anhaltendes Wachstum die Tragfähigkeit der ökologischen Systeme. Auch die (post-)keynesianische Kritik der Neoklassik übersehe dieses Problem, weshalb es bis heute an wirksamen Perspektiven für eine nachhaltige Wirtschaft fehle. Für seine eigene Theorie nahm Binswanger in Anspruch, das ökonomische Geschehen erstmals seit der Industrialisierung widerspruchsfrei und wirklichkeitsgemäss erfassen zu können. Die richtige Analyse galt ihm als Voraussetzung für nachhaltige Lösungen in Politik und Wirtschaft. Simon Mugier untersucht, welche ökonomischen und soziologischen (Vor-)Urteile bisher daran hindern, die umfassende gesellschaftliche Bedeutung der Theorie der Wachstumsspirale anzuerkennen. Er entdeckt dabei auch weniger offensichtliche Implikationen, die mit der sozialen Frage zusammenhängen. Das Wirtschaftswachstum schadet nicht nur der Umwelt, sondern korrumpiert auch systematisch die gesellschaftliche Solidarität.
Aktualisiert: 2021-09-24
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Raum und Macht

Raum und Macht von Bossert,  Markus, Bürgin,  Reto, Mäder,  Ueli, Mugier,  Simon, Schmassmann,  Hector, Schoch,  Aline, Sutter,  Peter
Wer bestimmt, wie Städte geplant und entwickelt werden? Woran orientieren sich die Planerinnen und Planer? Und welche Interessen verfolgen sie – offen oder verdeckt? Lucius Burckhardt und Annemarie Burckhardt-Wackernagel dachten darüber nach, wie sich urbane Räume kreativ und partizipativ gestalten lassen. Sie legten sich mit Mächtigen an und wurden selbst zu einer einflussreichen Instanz. Sie prägten an der ETH in Zürich und vor allem an der Hochschule in Kassel mehrere Generationen von Architekturstudierenden. Ueli Mäder geht mit einem interdisziplinären Forschungsteam dem Leben und Wirken von Lucius und Annemarie Burckhardt nach. Sie setzen sich mit den Methoden der Burckhardt’schen Wahrnehmungsschulung auseinander (Lehrcanapé, Spaziergangswissenschaft), zeigen Burckhardts 'landschaftstheoretische' Aquarelle und durchleuchten in Text und Bild heutige Stadtplanung anhand konkreter Schauplätze in der Stadt Basel. In Gesprächen äußern sich Weggefährten der Burckhardts sowie Verantwortliche der heutigen Stadtplanung und Stadtentwicklung.
Aktualisiert: 2022-07-26
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Cui bono – Wer bestimmt, was geforscht wird?

Cui bono – Wer bestimmt, was geforscht wird? von Hänggi,  Marcel, Mäder,  Ueli, Mugier,  Simon
Das Hochschulsystem befindet sich in einem tief greifenden Wandel – weltweit wie auch in der Schweiz. Das Universitätsförderungsgesetz von 1999 brachte einen 'Wechsel zu einer vermehrt leistungsorientierten Bemessung der Grundbeiträge'. Forschung und tertiäre Bildung sollen sich, so der Wille der Politik, im Wettbewerb bewähren. Dieser Wandel wirkt sich aus auf die Inhalte der Wissenschaft, auf ihr Selbstverständnis und ihre Fremdwahrnehmung. Der Wissenschaftsbetrieb experimentiert mit sich selbst – hat es bislang aber versäumt, das Experiment wissenschaftlich zu begleiten. Mehr noch: Geht es um die Offenlegung ihrer Zusammenarbeit mit privaten Geldgebern, missachten die Universitätsleitungen Grundsätze der Transparenz. Die vorliegende Studie bietet einen Überblick über die wichtigsten Veränderungen im Wissenschaftsbetrieb und illustriert deren Auswirkungen an zahlreichen Beispielen.
Aktualisiert: 2018-07-12
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