unter Mitarbeit von Kornelia Grundmann und Sabine Schleiermacher
Mediziner waren weitaus mehr als andere Akademiker in die Organisationsstrukturen und Machtinstanzen des „Dritten Reiches“ eingebunden, und so hat die historische Forschung vielfältige Kooperationen zwischen der universitären Medizin und dem NS-Regime nachgewiesen und dokumentiert.
Vor diesem Hintergrund thematisieren die Beiträge des Sammelbandes die Selbstbilder und Strategien, die west- und ostdeutsche Hochschulmediziner nach 1945 im Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit entwickelten. Wie wurde die Unterstützung und Förderung der menschenverachtenden Politik des NS-Staates im Nachhinein wahrgenommen und bewertet? Neben den Phänomenen des Leugnens, Verschweigens und der Amnestierung sind an den medizinischen Fakultäten dabei auch Bestrebungen zur Selbstreinigung und Aufarbeitung der Vergangenheit zu erkennen.
Aus dem Inhalt
Sigrid Oehler-Klein / Volker Roelcke: Einführung: Das vergangenheitspolitische Handeln der medizinischenEliten nach 1945
Institutionelle und personelle Brüche und Kontinuitäten: Kontexte und Selbstbilder:
Sabine Schleiermacher: Die universitäre Medizin nach dem Zweiten Weltkrieg: Institutionelle und persönliche Strategien im Umgang mit der Vergangenheit
Carola Sachse: Wissenschaftseliten und NS-Verbrechen: Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und Max-Planck-Gesellschaft
Brigitte Leyendecker: Die Wirkung einer Fußnote aus Mitscherlichs und Mielkes Dokumentation über den Nürnberger Ärzteprozess. Hans Voegt im Netzwerk der Hepatitisforscher vor und nach 1945
Ehrhard Geißler: Die Rolle deutscher Biowaffenexperten in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg
Udo Schagen: Das Selbstbild Berliner medizinischer Hochschullehrer in der SBZ zu ihrer Verantwortung für die Universität im Nationalsozialismus
Vergangenheitspolitik medizinischer Fakultäten in den verschiedenen Besatzungszonen:
Andreas Malycha: Institutionelle und individuelle Strategien im Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit an der Medizinischen Fakultät der Berliner Universität in den Jahren von 1945 bis 1949
Kornelia Grundmann: Die gesundheitliche Versorgung in Hessen unter amerikanischer Besatzung und ihr Einfluss auf die Entnazifizierung des medizinischen Personals. Das Beispiel der Marburger Universitätskliniken
Sigrid Oehler-Klein: Zur Wiederherstellung von Ehre und Konsens an der medizinischen Fakultät Gießen. Die Emeritierung Hermann Alois Boehms, NS-Parteifunktionär und Professor für Erb- und Rassenpflege
Frank Sparing: Der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit an der Medizinischen Akademie Düsseldorf
Hans-Georg Hofer: Zwischen Reinigung und Reintegration: Die Freiburger Universitätsmedizin nach 1945
Bernd Grün: Schuld und Sichtweise. Versuch einer Kategorisierung der „Entnazifizierung“ am Beispiel der Tübinger Medizinischen Fakultät
Universitäre Psychiatrie nach 1945 und der Umgang mit den Krankentötungen im Nationalsozialismus:
Maike Rotzoll / Gerrit Hohendorf: Zwischen Tabu und Reformimpuls. Der Umgang mit der NS-Vergangenheit in der Heidelberger Psychiatrischen Universitätsklinik nach 1945
Jürgen Peiffer †: Phasen der Auseinandersetzung mit den Krankentötungen in der NS-Zeit in Deutschland nach 1945
Franz Werner Kersting: Der lange Schatten des NS-Krankenmords. Psychiatriereform und „Vergangenheitsbewältigung“ in der Bundesrepublik 1955–1975
Roland Müller: „Viele haben mehr in Not und Tod gelitten als ich“. Die Rolle Ernst Kretschmers bei der Kontinuitätssicherung der Psychiatrie
Personenregister, Autoren- und Herausgeberverzeichnis
Aktualisiert: 2023-06-15
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Die medizinische Fakultät der Universität Gießen entwickelte sich mit dem bereits 1934 eingerichteten rassenhygienischen Institut zu einer Vorzeigefakultät im „Dritten Reich“. Begünstigt wurde die „Aufbruchstimmung“ durch einen Generationenwechsel nach 1933 mit einem hohen Anteil von nationalsozialistisch engagierten Medizinern. Dennoch gab es Handlungsspielräume im Umgang mit den nun ausgegrenzten Kollegen und Patienten, aber auch in der Forschung und Lehre, z. B. in der Nutzung der Körper von Opfern des Regimes.
Während des Krieges und auch danach waren zentrale Forschungsinstitute an der Universität Gießen untergebracht: Zwischen der medizinischen Fakultät und der Berliner militärärztlichen Akademie sowie dem ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung bestanden enge Kooperationen. In den Netzwerken eugenischer Praxis und überregionaler Forschung zeigen sich institutionelle wie inhaltliche Kontinuitäten und Veränderungen nach 1933, 1939 und 1945.
Aus dem Inhalt
Vorwort
Forschungsstand und Einführung:
Volker Roelcke: Medizin im Nationalsozialismus: Historische Kenntnisse und einige Implikationen
Sigrid Oehler-Klein: Die Medizinische Fakultät Gießen im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit – ein Überblick
Die Medizinische Fakultät Gießen nach 1933:
Sigrid Oehler-Klein: Der Lehrkörper der Medizinischen Fakultät nach 1933
Sigrid Oehler-Klein: Politische Einflüsse – Inhaltliche Ausrichtungen
Peter Chroust: Ärzte ohne Titel. Doktorgradentziehungen an der Medizinischen Fakultät der Universität Gießen 1933–1945
Studenten an der Medizinischen Fakultät in Gießen 1933–1945:
Daniela Siebe: Einführung: Forschungskontext. Die Studenten an der Medizinischen Fakultät Gießen nach 1933 / Die Studenten an der Medizinischen Fakultät Gießen im Krieg / Exkurs: Als Ausländer an der Medizinischen Fakultät 1933–1945 / Zusammenfassung
Das Institut für Erb- und Rassenpflege an der Universität Gießen:
Sigrid Oehler-Klein: Auf- und Ausbau der Rassenhygiene unter Heinrich Wilhelm Kranz
Norbert Schappacher / Sigrid Oehler-Klein: Siegfried Koller und die neuen Herausforderungen der Statistik im Nationalsozialismus
Anne Cottebrune: Leonore Liebenam, eine Wissenschaftlerin in der Rassenhygiene
Durchführung nationalsozialistischer Eugenik – Die Beteiligung Gießener Professoren:
Sigrid Oehler-Klein: „... als gesunder Mensch kam ich nach Gießen, krank kam ich wieder nach Hause ...“ – Zwangssterilisationen in Gießen
Gerrit Hohendorf / Maike Rotzoll / Sigrid Oehler-Klein: Der Pädiater Johann Duken im Dienst nationalsozialistischer Gesundheitspolitik
Die Militarisierung der Medizin – Die Medizinische Fakultät im Zweiten Weltkrieg:
Sigrid Oehler-Klein: Einführung: Forschungsziele
Sigrid Oehler-Klein: Radikalisierungen während des Krieges: Auswirkungen auf Institutionen, Personal und Patienten
Flora Graefe / Volker Roelcke: Zwangsarbeiter in der Medizin – Zivile „Fremdarbeiter“ als Arbeitskräfte und Patienten am Universitätsklinikum Gießen im Zweiten Weltkrieg
Alexander Neumann / Sigrid Oehler-Klein: Der Einfluss der Forschungsförderung auf die Bearbeitung kriegswichtiger Projekte
Sigrid Oehler-Klein / Alexander Neumann : Karrieren im Krieg – Gießener Wissenschaftler in den Sanitätsinspektionen der Wehrmacht
Sigrid Oehler-Klein / Alexander Neumann: Die Verlagerung von Forschungsinstituten der Berliner Militärärztlichen Akademie nach Gießen
Entnazifizierung und Neuaufbau: Die Akademie für Medizinische Forschung und Fortbildung der Justus-Liebig-Hochschule und der Umgang mit der Vergangenheit:
Sigrid Oehler-Klein: Die Gründung einer Akademie für medizinische Forschung und Fortbildung und die Entnazifizierung des ehemaligen Lehrkörpers
Sigrid Oehler-Klein: Kollegiale Maßstäbe und akademisches Selbstverständnis: Der Umgang mit den „Altlasten“
Sascha Topp / Jürgen Peiffer †: Das MPI für Hirnforschung in Gießen: Institutskrise nach 1945, die Hypothek der NS-„Euthanasie“ und das Schweigen der Fakultät
Anhang: Abkürzungsverzeichnis, Biographischer Index: Professoren an der Medizinischen Fakultät Gießen zwischen 1933 und 1945, Personenregister, Autorenverzeichnis
Aktualisiert: 2023-06-15
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unter Mitarbeit von Kornelia Grundmann und Sabine Schleiermacher
Mediziner waren weitaus mehr als andere Akademiker in die Organisationsstrukturen und Machtinstanzen des „Dritten Reiches“ eingebunden, und so hat die historische Forschung vielfältige Kooperationen zwischen der universitären Medizin und dem NS-Regime nachgewiesen und dokumentiert.
Vor diesem Hintergrund thematisieren die Beiträge des Sammelbandes die Selbstbilder und Strategien, die west- und ostdeutsche Hochschulmediziner nach 1945 im Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit entwickelten. Wie wurde die Unterstützung und Förderung der menschenverachtenden Politik des NS-Staates im Nachhinein wahrgenommen und bewertet? Neben den Phänomenen des Leugnens, Verschweigens und der Amnestierung sind an den medizinischen Fakultäten dabei auch Bestrebungen zur Selbstreinigung und Aufarbeitung der Vergangenheit zu erkennen.
Aus dem Inhalt
Sigrid Oehler-Klein / Volker Roelcke: Einführung: Das vergangenheitspolitische Handeln der medizinischenEliten nach 1945
Institutionelle und personelle Brüche und Kontinuitäten: Kontexte und Selbstbilder:
Sabine Schleiermacher: Die universitäre Medizin nach dem Zweiten Weltkrieg: Institutionelle und persönliche Strategien im Umgang mit der Vergangenheit
Carola Sachse: Wissenschaftseliten und NS-Verbrechen: Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und Max-Planck-Gesellschaft
Brigitte Leyendecker: Die Wirkung einer Fußnote aus Mitscherlichs und Mielkes Dokumentation über den Nürnberger Ärzteprozess. Hans Voegt im Netzwerk der Hepatitisforscher vor und nach 1945
Ehrhard Geißler: Die Rolle deutscher Biowaffenexperten in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg
Udo Schagen: Das Selbstbild Berliner medizinischer Hochschullehrer in der SBZ zu ihrer Verantwortung für die Universität im Nationalsozialismus
Vergangenheitspolitik medizinischer Fakultäten in den verschiedenen Besatzungszonen:
Andreas Malycha: Institutionelle und individuelle Strategien im Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit an der Medizinischen Fakultät der Berliner Universität in den Jahren von 1945 bis 1949
Kornelia Grundmann: Die gesundheitliche Versorgung in Hessen unter amerikanischer Besatzung und ihr Einfluss auf die Entnazifizierung des medizinischen Personals. Das Beispiel der Marburger Universitätskliniken
Sigrid Oehler-Klein: Zur Wiederherstellung von Ehre und Konsens an der medizinischen Fakultät Gießen. Die Emeritierung Hermann Alois Boehms, NS-Parteifunktionär und Professor für Erb- und Rassenpflege
Frank Sparing: Der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit an der Medizinischen Akademie Düsseldorf
Hans-Georg Hofer: Zwischen Reinigung und Reintegration: Die Freiburger Universitätsmedizin nach 1945
Bernd Grün: Schuld und Sichtweise. Versuch einer Kategorisierung der „Entnazifizierung“ am Beispiel der Tübinger Medizinischen Fakultät
Universitäre Psychiatrie nach 1945 und der Umgang mit den Krankentötungen im Nationalsozialismus:
Maike Rotzoll / Gerrit Hohendorf: Zwischen Tabu und Reformimpuls. Der Umgang mit der NS-Vergangenheit in der Heidelberger Psychiatrischen Universitätsklinik nach 1945
Jürgen Peiffer †: Phasen der Auseinandersetzung mit den Krankentötungen in der NS-Zeit in Deutschland nach 1945
Franz Werner Kersting: Der lange Schatten des NS-Krankenmords. Psychiatriereform und „Vergangenheitsbewältigung“ in der Bundesrepublik 1955–1975
Roland Müller: „Viele haben mehr in Not und Tod gelitten als ich“. Die Rolle Ernst Kretschmers bei der Kontinuitätssicherung der Psychiatrie
Personenregister, Autoren- und Herausgeberverzeichnis
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Die medizinische Fakultät der Universität Gießen entwickelte sich mit dem bereits 1934 eingerichteten rassenhygienischen Institut zu einer Vorzeigefakultät im „Dritten Reich“. Begünstigt wurde die „Aufbruchstimmung“ durch einen Generationenwechsel nach 1933 mit einem hohen Anteil von nationalsozialistisch engagierten Medizinern. Dennoch gab es Handlungsspielräume im Umgang mit den nun ausgegrenzten Kollegen und Patienten, aber auch in der Forschung und Lehre, z. B. in der Nutzung der Körper von Opfern des Regimes.
Während des Krieges und auch danach waren zentrale Forschungsinstitute an der Universität Gießen untergebracht: Zwischen der medizinischen Fakultät und der Berliner militärärztlichen Akademie sowie dem ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung bestanden enge Kooperationen. In den Netzwerken eugenischer Praxis und überregionaler Forschung zeigen sich institutionelle wie inhaltliche Kontinuitäten und Veränderungen nach 1933, 1939 und 1945.
Aus dem Inhalt
Vorwort
Forschungsstand und Einführung:
Volker Roelcke: Medizin im Nationalsozialismus: Historische Kenntnisse und einige Implikationen
Sigrid Oehler-Klein: Die Medizinische Fakultät Gießen im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit – ein Überblick
Die Medizinische Fakultät Gießen nach 1933:
Sigrid Oehler-Klein: Der Lehrkörper der Medizinischen Fakultät nach 1933
Sigrid Oehler-Klein: Politische Einflüsse – Inhaltliche Ausrichtungen
Peter Chroust: Ärzte ohne Titel. Doktorgradentziehungen an der Medizinischen Fakultät der Universität Gießen 1933–1945
Studenten an der Medizinischen Fakultät in Gießen 1933–1945:
Daniela Siebe: Einführung: Forschungskontext. Die Studenten an der Medizinischen Fakultät Gießen nach 1933 / Die Studenten an der Medizinischen Fakultät Gießen im Krieg / Exkurs: Als Ausländer an der Medizinischen Fakultät 1933–1945 / Zusammenfassung
Das Institut für Erb- und Rassenpflege an der Universität Gießen:
Sigrid Oehler-Klein: Auf- und Ausbau der Rassenhygiene unter Heinrich Wilhelm Kranz
Norbert Schappacher / Sigrid Oehler-Klein: Siegfried Koller und die neuen Herausforderungen der Statistik im Nationalsozialismus
Anne Cottebrune: Leonore Liebenam, eine Wissenschaftlerin in der Rassenhygiene
Durchführung nationalsozialistischer Eugenik – Die Beteiligung Gießener Professoren:
Sigrid Oehler-Klein: „... als gesunder Mensch kam ich nach Gießen, krank kam ich wieder nach Hause ...“ – Zwangssterilisationen in Gießen
Gerrit Hohendorf / Maike Rotzoll / Sigrid Oehler-Klein: Der Pädiater Johann Duken im Dienst nationalsozialistischer Gesundheitspolitik
Die Militarisierung der Medizin – Die Medizinische Fakultät im Zweiten Weltkrieg:
Sigrid Oehler-Klein: Einführung: Forschungsziele
Sigrid Oehler-Klein: Radikalisierungen während des Krieges: Auswirkungen auf Institutionen, Personal und Patienten
Flora Graefe / Volker Roelcke: Zwangsarbeiter in der Medizin – Zivile „Fremdarbeiter“ als Arbeitskräfte und Patienten am Universitätsklinikum Gießen im Zweiten Weltkrieg
Alexander Neumann / Sigrid Oehler-Klein: Der Einfluss der Forschungsförderung auf die Bearbeitung kriegswichtiger Projekte
Sigrid Oehler-Klein / Alexander Neumann : Karrieren im Krieg – Gießener Wissenschaftler in den Sanitätsinspektionen der Wehrmacht
Sigrid Oehler-Klein / Alexander Neumann: Die Verlagerung von Forschungsinstituten der Berliner Militärärztlichen Akademie nach Gießen
Entnazifizierung und Neuaufbau: Die Akademie für Medizinische Forschung und Fortbildung der Justus-Liebig-Hochschule und der Umgang mit der Vergangenheit:
Sigrid Oehler-Klein: Die Gründung einer Akademie für medizinische Forschung und Fortbildung und die Entnazifizierung des ehemaligen Lehrkörpers
Sigrid Oehler-Klein: Kollegiale Maßstäbe und akademisches Selbstverständnis: Der Umgang mit den „Altlasten“
Sascha Topp / Jürgen Peiffer †: Das MPI für Hirnforschung in Gießen: Institutskrise nach 1945, die Hypothek der NS-„Euthanasie“ und das Schweigen der Fakultät
Anhang: Abkürzungsverzeichnis, Biographischer Index: Professoren an der Medizinischen Fakultät Gießen zwischen 1933 und 1945, Personenregister, Autorenverzeichnis
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unter Mitarbeit von Kornelia Grundmann und Sabine Schleiermacher
Mediziner waren weitaus mehr als andere Akademiker in die Organisationsstrukturen und Machtinstanzen des „Dritten Reiches“ eingebunden, und so hat die historische Forschung vielfältige Kooperationen zwischen der universitären Medizin und dem NS-Regime nachgewiesen und dokumentiert.
Vor diesem Hintergrund thematisieren die Beiträge des Sammelbandes die Selbstbilder und Strategien, die west- und ostdeutsche Hochschulmediziner nach 1945 im Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit entwickelten. Wie wurde die Unterstützung und Förderung der menschenverachtenden Politik des NS-Staates im Nachhinein wahrgenommen und bewertet? Neben den Phänomenen des Leugnens, Verschweigens und der Amnestierung sind an den medizinischen Fakultäten dabei auch Bestrebungen zur Selbstreinigung und Aufarbeitung der Vergangenheit zu erkennen.
Aus dem Inhalt
Sigrid Oehler-Klein / Volker Roelcke: Einführung: Das vergangenheitspolitische Handeln der medizinischenEliten nach 1945
Institutionelle und personelle Brüche und Kontinuitäten: Kontexte und Selbstbilder:
Sabine Schleiermacher: Die universitäre Medizin nach dem Zweiten Weltkrieg: Institutionelle und persönliche Strategien im Umgang mit der Vergangenheit
Carola Sachse: Wissenschaftseliten und NS-Verbrechen: Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und Max-Planck-Gesellschaft
Brigitte Leyendecker: Die Wirkung einer Fußnote aus Mitscherlichs und Mielkes Dokumentation über den Nürnberger Ärzteprozess. Hans Voegt im Netzwerk der Hepatitisforscher vor und nach 1945
Ehrhard Geißler: Die Rolle deutscher Biowaffenexperten in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg
Udo Schagen: Das Selbstbild Berliner medizinischer Hochschullehrer in der SBZ zu ihrer Verantwortung für die Universität im Nationalsozialismus
Vergangenheitspolitik medizinischer Fakultäten in den verschiedenen Besatzungszonen:
Andreas Malycha: Institutionelle und individuelle Strategien im Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit an der Medizinischen Fakultät der Berliner Universität in den Jahren von 1945 bis 1949
Kornelia Grundmann: Die gesundheitliche Versorgung in Hessen unter amerikanischer Besatzung und ihr Einfluss auf die Entnazifizierung des medizinischen Personals. Das Beispiel der Marburger Universitätskliniken
Sigrid Oehler-Klein: Zur Wiederherstellung von Ehre und Konsens an der medizinischen Fakultät Gießen. Die Emeritierung Hermann Alois Boehms, NS-Parteifunktionär und Professor für Erb- und Rassenpflege
Frank Sparing: Der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit an der Medizinischen Akademie Düsseldorf
Hans-Georg Hofer: Zwischen Reinigung und Reintegration: Die Freiburger Universitätsmedizin nach 1945
Bernd Grün: Schuld und Sichtweise. Versuch einer Kategorisierung der „Entnazifizierung“ am Beispiel der Tübinger Medizinischen Fakultät
Universitäre Psychiatrie nach 1945 und der Umgang mit den Krankentötungen im Nationalsozialismus:
Maike Rotzoll / Gerrit Hohendorf: Zwischen Tabu und Reformimpuls. Der Umgang mit der NS-Vergangenheit in der Heidelberger Psychiatrischen Universitätsklinik nach 1945
Jürgen Peiffer †: Phasen der Auseinandersetzung mit den Krankentötungen in der NS-Zeit in Deutschland nach 1945
Franz Werner Kersting: Der lange Schatten des NS-Krankenmords. Psychiatriereform und „Vergangenheitsbewältigung“ in der Bundesrepublik 1955–1975
Roland Müller: „Viele haben mehr in Not und Tod gelitten als ich“. Die Rolle Ernst Kretschmers bei der Kontinuitätssicherung der Psychiatrie
Personenregister, Autoren- und Herausgeberverzeichnis
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Die medizinische Fakultät der Universität Gießen entwickelte sich mit dem bereits 1934 eingerichteten rassenhygienischen Institut zu einer Vorzeigefakultät im „Dritten Reich“. Begünstigt wurde die „Aufbruchstimmung“ durch einen Generationenwechsel nach 1933 mit einem hohen Anteil von nationalsozialistisch engagierten Medizinern. Dennoch gab es Handlungsspielräume im Umgang mit den nun ausgegrenzten Kollegen und Patienten, aber auch in der Forschung und Lehre, z. B. in der Nutzung der Körper von Opfern des Regimes.
Während des Krieges und auch danach waren zentrale Forschungsinstitute an der Universität Gießen untergebracht: Zwischen der medizinischen Fakultät und der Berliner militärärztlichen Akademie sowie dem ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung bestanden enge Kooperationen. In den Netzwerken eugenischer Praxis und überregionaler Forschung zeigen sich institutionelle wie inhaltliche Kontinuitäten und Veränderungen nach 1933, 1939 und 1945.
Aus dem Inhalt
Vorwort
Forschungsstand und Einführung:
Volker Roelcke: Medizin im Nationalsozialismus: Historische Kenntnisse und einige Implikationen
Sigrid Oehler-Klein: Die Medizinische Fakultät Gießen im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit – ein Überblick
Die Medizinische Fakultät Gießen nach 1933:
Sigrid Oehler-Klein: Der Lehrkörper der Medizinischen Fakultät nach 1933
Sigrid Oehler-Klein: Politische Einflüsse – Inhaltliche Ausrichtungen
Peter Chroust: Ärzte ohne Titel. Doktorgradentziehungen an der Medizinischen Fakultät der Universität Gießen 1933–1945
Studenten an der Medizinischen Fakultät in Gießen 1933–1945:
Daniela Siebe: Einführung: Forschungskontext. Die Studenten an der Medizinischen Fakultät Gießen nach 1933 / Die Studenten an der Medizinischen Fakultät Gießen im Krieg / Exkurs: Als Ausländer an der Medizinischen Fakultät 1933–1945 / Zusammenfassung
Das Institut für Erb- und Rassenpflege an der Universität Gießen:
Sigrid Oehler-Klein: Auf- und Ausbau der Rassenhygiene unter Heinrich Wilhelm Kranz
Norbert Schappacher / Sigrid Oehler-Klein: Siegfried Koller und die neuen Herausforderungen der Statistik im Nationalsozialismus
Anne Cottebrune: Leonore Liebenam, eine Wissenschaftlerin in der Rassenhygiene
Durchführung nationalsozialistischer Eugenik – Die Beteiligung Gießener Professoren:
Sigrid Oehler-Klein: „... als gesunder Mensch kam ich nach Gießen, krank kam ich wieder nach Hause ...“ – Zwangssterilisationen in Gießen
Gerrit Hohendorf / Maike Rotzoll / Sigrid Oehler-Klein: Der Pädiater Johann Duken im Dienst nationalsozialistischer Gesundheitspolitik
Die Militarisierung der Medizin – Die Medizinische Fakultät im Zweiten Weltkrieg:
Sigrid Oehler-Klein: Einführung: Forschungsziele
Sigrid Oehler-Klein: Radikalisierungen während des Krieges: Auswirkungen auf Institutionen, Personal und Patienten
Flora Graefe / Volker Roelcke: Zwangsarbeiter in der Medizin – Zivile „Fremdarbeiter“ als Arbeitskräfte und Patienten am Universitätsklinikum Gießen im Zweiten Weltkrieg
Alexander Neumann / Sigrid Oehler-Klein: Der Einfluss der Forschungsförderung auf die Bearbeitung kriegswichtiger Projekte
Sigrid Oehler-Klein / Alexander Neumann : Karrieren im Krieg – Gießener Wissenschaftler in den Sanitätsinspektionen der Wehrmacht
Sigrid Oehler-Klein / Alexander Neumann: Die Verlagerung von Forschungsinstituten der Berliner Militärärztlichen Akademie nach Gießen
Entnazifizierung und Neuaufbau: Die Akademie für Medizinische Forschung und Fortbildung der Justus-Liebig-Hochschule und der Umgang mit der Vergangenheit:
Sigrid Oehler-Klein: Die Gründung einer Akademie für medizinische Forschung und Fortbildung und die Entnazifizierung des ehemaligen Lehrkörpers
Sigrid Oehler-Klein: Kollegiale Maßstäbe und akademisches Selbstverständnis: Der Umgang mit den „Altlasten“
Sascha Topp / Jürgen Peiffer †: Das MPI für Hirnforschung in Gießen: Institutskrise nach 1945, die Hypothek der NS-„Euthanasie“ und das Schweigen der Fakultät
Anhang: Abkürzungsverzeichnis, Biographischer Index: Professoren an der Medizinischen Fakultät Gießen zwischen 1933 und 1945, Personenregister, Autorenverzeichnis
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Die medizinische Fakultät der Universität Gießen entwickelte sich mit dem bereits 1934 eingerichteten rassenhygienischen Institut zu einer Vorzeigefakultät im „Dritten Reich“. Begünstigt wurde die „Aufbruchstimmung“ durch einen Generationenwechsel nach 1933 mit einem hohen Anteil von nationalsozialistisch engagierten Medizinern. Dennoch gab es Handlungsspielräume im Umgang mit den nun ausgegrenzten Kollegen und Patienten, aber auch in der Forschung und Lehre, z. B. in der Nutzung der Körper von Opfern des Regimes.
Während des Krieges und auch danach waren zentrale Forschungsinstitute an der Universität Gießen untergebracht: Zwischen der medizinischen Fakultät und der Berliner militärärztlichen Akademie sowie dem ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung bestanden enge Kooperationen. In den Netzwerken eugenischer Praxis und überregionaler Forschung zeigen sich institutionelle wie inhaltliche Kontinuitäten und Veränderungen nach 1933, 1939 und 1945.
Aus dem Inhalt
Vorwort
Forschungsstand und Einführung:
Volker Roelcke: Medizin im Nationalsozialismus: Historische Kenntnisse und einige Implikationen
Sigrid Oehler-Klein: Die Medizinische Fakultät Gießen im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit – ein Überblick
Die Medizinische Fakultät Gießen nach 1933:
Sigrid Oehler-Klein: Der Lehrkörper der Medizinischen Fakultät nach 1933
Sigrid Oehler-Klein: Politische Einflüsse – Inhaltliche Ausrichtungen
Peter Chroust: Ärzte ohne Titel. Doktorgradentziehungen an der Medizinischen Fakultät der Universität Gießen 1933–1945
Studenten an der Medizinischen Fakultät in Gießen 1933–1945:
Daniela Siebe: Einführung: Forschungskontext. Die Studenten an der Medizinischen Fakultät Gießen nach 1933 / Die Studenten an der Medizinischen Fakultät Gießen im Krieg / Exkurs: Als Ausländer an der Medizinischen Fakultät 1933–1945 / Zusammenfassung
Das Institut für Erb- und Rassenpflege an der Universität Gießen:
Sigrid Oehler-Klein: Auf- und Ausbau der Rassenhygiene unter Heinrich Wilhelm Kranz
Norbert Schappacher / Sigrid Oehler-Klein: Siegfried Koller und die neuen Herausforderungen der Statistik im Nationalsozialismus
Anne Cottebrune: Leonore Liebenam, eine Wissenschaftlerin in der Rassenhygiene
Durchführung nationalsozialistischer Eugenik – Die Beteiligung Gießener Professoren:
Sigrid Oehler-Klein: „... als gesunder Mensch kam ich nach Gießen, krank kam ich wieder nach Hause ...“ – Zwangssterilisationen in Gießen
Gerrit Hohendorf / Maike Rotzoll / Sigrid Oehler-Klein: Der Pädiater Johann Duken im Dienst nationalsozialistischer Gesundheitspolitik
Die Militarisierung der Medizin – Die Medizinische Fakultät im Zweiten Weltkrieg:
Sigrid Oehler-Klein: Einführung: Forschungsziele
Sigrid Oehler-Klein: Radikalisierungen während des Krieges: Auswirkungen auf Institutionen, Personal und Patienten
Flora Graefe / Volker Roelcke: Zwangsarbeiter in der Medizin – Zivile „Fremdarbeiter“ als Arbeitskräfte und Patienten am Universitätsklinikum Gießen im Zweiten Weltkrieg
Alexander Neumann / Sigrid Oehler-Klein: Der Einfluss der Forschungsförderung auf die Bearbeitung kriegswichtiger Projekte
Sigrid Oehler-Klein / Alexander Neumann : Karrieren im Krieg – Gießener Wissenschaftler in den Sanitätsinspektionen der Wehrmacht
Sigrid Oehler-Klein / Alexander Neumann: Die Verlagerung von Forschungsinstituten der Berliner Militärärztlichen Akademie nach Gießen
Entnazifizierung und Neuaufbau: Die Akademie für Medizinische Forschung und Fortbildung der Justus-Liebig-Hochschule und der Umgang mit der Vergangenheit:
Sigrid Oehler-Klein: Die Gründung einer Akademie für medizinische Forschung und Fortbildung und die Entnazifizierung des ehemaligen Lehrkörpers
Sigrid Oehler-Klein: Kollegiale Maßstäbe und akademisches Selbstverständnis: Der Umgang mit den „Altlasten“
Sascha Topp / Jürgen Peiffer †: Das MPI für Hirnforschung in Gießen: Institutskrise nach 1945, die Hypothek der NS-„Euthanasie“ und das Schweigen der Fakultät
Anhang: Abkürzungsverzeichnis, Biographischer Index: Professoren an der Medizinischen Fakultät Gießen zwischen 1933 und 1945, Personenregister, Autorenverzeichnis
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Mediziner waren weitaus mehr als andere Akademiker in die Organisationsstrukturen und Machtinstanzen des „Dritten Reiches“ eingebunden, und so hat die historische Forschung vielfältige Kooperationen zwischen der universitären Medizin und dem NS-Regime nachgewiesen und dokumentiert.
Vor diesem Hintergrund thematisieren die Beiträge des Sammelbandes die Selbstbilder und Strategien, die west- und ostdeutsche Hochschulmediziner nach 1945 im Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit entwickelten. Wie wurde die Unterstützung und Förderung der menschenverachtenden Politik des NS-Staates im Nachhinein wahrgenommen und bewertet? Neben den Phänomenen des Leugnens, Verschweigens und der Amnestierung sind an den medizinischen Fakultäten dabei auch Bestrebungen zur Selbstreinigung und Aufarbeitung der Vergangenheit zu erkennen.
Aus dem Inhalt
Sigrid Oehler-Klein / Volker Roelcke: Einführung: Das vergangenheitspolitische Handeln der medizinischenEliten nach 1945
Institutionelle und personelle Brüche und Kontinuitäten: Kontexte und Selbstbilder:
Sabine Schleiermacher: Die universitäre Medizin nach dem Zweiten Weltkrieg: Institutionelle und persönliche Strategien im Umgang mit der Vergangenheit
Carola Sachse: Wissenschaftseliten und NS-Verbrechen: Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und Max-Planck-Gesellschaft
Brigitte Leyendecker: Die Wirkung einer Fußnote aus Mitscherlichs und Mielkes Dokumentation über den Nürnberger Ärzteprozess. Hans Voegt im Netzwerk der Hepatitisforscher vor und nach 1945
Ehrhard Geißler: Die Rolle deutscher Biowaffenexperten in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg
Udo Schagen: Das Selbstbild Berliner medizinischer Hochschullehrer in der SBZ zu ihrer Verantwortung für die Universität im Nationalsozialismus
Vergangenheitspolitik medizinischer Fakultäten in den verschiedenen Besatzungszonen:
Andreas Malycha: Institutionelle und individuelle Strategien im Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit an der Medizinischen Fakultät der Berliner Universität in den Jahren von 1945 bis 1949
Kornelia Grundmann: Die gesundheitliche Versorgung in Hessen unter amerikanischer Besatzung und ihr Einfluss auf die Entnazifizierung des medizinischen Personals. Das Beispiel der Marburger Universitätskliniken
Sigrid Oehler-Klein: Zur Wiederherstellung von Ehre und Konsens an der medizinischen Fakultät Gießen. Die Emeritierung Hermann Alois Boehms, NS-Parteifunktionär und Professor für Erb- und Rassenpflege
Frank Sparing: Der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit an der Medizinischen Akademie Düsseldorf
Hans-Georg Hofer: Zwischen Reinigung und Reintegration: Die Freiburger Universitätsmedizin nach 1945
Bernd Grün: Schuld und Sichtweise. Versuch einer Kategorisierung der „Entnazifizierung“ am Beispiel der Tübinger Medizinischen Fakultät
Universitäre Psychiatrie nach 1945 und der Umgang mit den Krankentötungen im Nationalsozialismus:
Maike Rotzoll / Gerrit Hohendorf: Zwischen Tabu und Reformimpuls. Der Umgang mit der NS-Vergangenheit in der Heidelberger Psychiatrischen Universitätsklinik nach 1945
Jürgen Peiffer †: Phasen der Auseinandersetzung mit den Krankentötungen in der NS-Zeit in Deutschland nach 1945
Franz Werner Kersting: Der lange Schatten des NS-Krankenmords. Psychiatriereform und „Vergangenheitsbewältigung“ in der Bundesrepublik 1955–1975
Roland Müller: „Viele haben mehr in Not und Tod gelitten als ich“. Die Rolle Ernst Kretschmers bei der Kontinuitätssicherung der Psychiatrie
Personenregister, Autoren- und Herausgeberverzeichnis
Aktualisiert: 2023-06-01
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unter Mitarbeit von Kornelia Grundmann und Sabine Schleiermacher
Mediziner waren weitaus mehr als andere Akademiker in die Organisationsstrukturen und Machtinstanzen des „Dritten Reiches“ eingebunden, und so hat die historische Forschung vielfältige Kooperationen zwischen der universitären Medizin und dem NS-Regime nachgewiesen und dokumentiert.
Vor diesem Hintergrund thematisieren die Beiträge des Sammelbandes die Selbstbilder und Strategien, die west- und ostdeutsche Hochschulmediziner nach 1945 im Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit entwickelten. Wie wurde die Unterstützung und Förderung der menschenverachtenden Politik des NS-Staates im Nachhinein wahrgenommen und bewertet? Neben den Phänomenen des Leugnens, Verschweigens und der Amnestierung sind an den medizinischen Fakultäten dabei auch Bestrebungen zur Selbstreinigung und Aufarbeitung der Vergangenheit zu erkennen.
Aus dem Inhalt
Sigrid Oehler-Klein / Volker Roelcke: Einführung: Das vergangenheitspolitische Handeln der medizinischenEliten nach 1945
Institutionelle und personelle Brüche und Kontinuitäten: Kontexte und Selbstbilder:
Sabine Schleiermacher: Die universitäre Medizin nach dem Zweiten Weltkrieg: Institutionelle und persönliche Strategien im Umgang mit der Vergangenheit
Carola Sachse: Wissenschaftseliten und NS-Verbrechen: Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und Max-Planck-Gesellschaft
Brigitte Leyendecker: Die Wirkung einer Fußnote aus Mitscherlichs und Mielkes Dokumentation über den Nürnberger Ärzteprozess. Hans Voegt im Netzwerk der Hepatitisforscher vor und nach 1945
Ehrhard Geißler: Die Rolle deutscher Biowaffenexperten in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg
Udo Schagen: Das Selbstbild Berliner medizinischer Hochschullehrer in der SBZ zu ihrer Verantwortung für die Universität im Nationalsozialismus
Vergangenheitspolitik medizinischer Fakultäten in den verschiedenen Besatzungszonen:
Andreas Malycha: Institutionelle und individuelle Strategien im Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit an der Medizinischen Fakultät der Berliner Universität in den Jahren von 1945 bis 1949
Kornelia Grundmann: Die gesundheitliche Versorgung in Hessen unter amerikanischer Besatzung und ihr Einfluss auf die Entnazifizierung des medizinischen Personals. Das Beispiel der Marburger Universitätskliniken
Sigrid Oehler-Klein: Zur Wiederherstellung von Ehre und Konsens an der medizinischen Fakultät Gießen. Die Emeritierung Hermann Alois Boehms, NS-Parteifunktionär und Professor für Erb- und Rassenpflege
Frank Sparing: Der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit an der Medizinischen Akademie Düsseldorf
Hans-Georg Hofer: Zwischen Reinigung und Reintegration: Die Freiburger Universitätsmedizin nach 1945
Bernd Grün: Schuld und Sichtweise. Versuch einer Kategorisierung der „Entnazifizierung“ am Beispiel der Tübinger Medizinischen Fakultät
Universitäre Psychiatrie nach 1945 und der Umgang mit den Krankentötungen im Nationalsozialismus:
Maike Rotzoll / Gerrit Hohendorf: Zwischen Tabu und Reformimpuls. Der Umgang mit der NS-Vergangenheit in der Heidelberger Psychiatrischen Universitätsklinik nach 1945
Jürgen Peiffer †: Phasen der Auseinandersetzung mit den Krankentötungen in der NS-Zeit in Deutschland nach 1945
Franz Werner Kersting: Der lange Schatten des NS-Krankenmords. Psychiatriereform und „Vergangenheitsbewältigung“ in der Bundesrepublik 1955–1975
Roland Müller: „Viele haben mehr in Not und Tod gelitten als ich“. Die Rolle Ernst Kretschmers bei der Kontinuitätssicherung der Psychiatrie
Personenregister, Autoren- und Herausgeberverzeichnis
Aktualisiert: 2023-05-13
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Die medizinische Fakultät der Universität Gießen entwickelte sich mit dem bereits 1934 eingerichteten rassenhygienischen Institut zu einer Vorzeigefakultät im „Dritten Reich“. Begünstigt wurde die „Aufbruchstimmung“ durch einen Generationenwechsel nach 1933 mit einem hohen Anteil von nationalsozialistisch engagierten Medizinern. Dennoch gab es Handlungsspielräume im Umgang mit den nun ausgegrenzten Kollegen und Patienten, aber auch in der Forschung und Lehre, z. B. in der Nutzung der Körper von Opfern des Regimes.
Während des Krieges und auch danach waren zentrale Forschungsinstitute an der Universität Gießen untergebracht: Zwischen der medizinischen Fakultät und der Berliner militärärztlichen Akademie sowie dem ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung bestanden enge Kooperationen. In den Netzwerken eugenischer Praxis und überregionaler Forschung zeigen sich institutionelle wie inhaltliche Kontinuitäten und Veränderungen nach 1933, 1939 und 1945.
Aus dem Inhalt
Vorwort
Forschungsstand und Einführung:
Volker Roelcke: Medizin im Nationalsozialismus: Historische Kenntnisse und einige Implikationen
Sigrid Oehler-Klein: Die Medizinische Fakultät Gießen im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit – ein Überblick
Die Medizinische Fakultät Gießen nach 1933:
Sigrid Oehler-Klein: Der Lehrkörper der Medizinischen Fakultät nach 1933
Sigrid Oehler-Klein: Politische Einflüsse – Inhaltliche Ausrichtungen
Peter Chroust: Ärzte ohne Titel. Doktorgradentziehungen an der Medizinischen Fakultät der Universität Gießen 1933–1945
Studenten an der Medizinischen Fakultät in Gießen 1933–1945:
Daniela Siebe: Einführung: Forschungskontext. Die Studenten an der Medizinischen Fakultät Gießen nach 1933 / Die Studenten an der Medizinischen Fakultät Gießen im Krieg / Exkurs: Als Ausländer an der Medizinischen Fakultät 1933–1945 / Zusammenfassung
Das Institut für Erb- und Rassenpflege an der Universität Gießen:
Sigrid Oehler-Klein: Auf- und Ausbau der Rassenhygiene unter Heinrich Wilhelm Kranz
Norbert Schappacher / Sigrid Oehler-Klein: Siegfried Koller und die neuen Herausforderungen der Statistik im Nationalsozialismus
Anne Cottebrune: Leonore Liebenam, eine Wissenschaftlerin in der Rassenhygiene
Durchführung nationalsozialistischer Eugenik – Die Beteiligung Gießener Professoren:
Sigrid Oehler-Klein: „... als gesunder Mensch kam ich nach Gießen, krank kam ich wieder nach Hause ...“ – Zwangssterilisationen in Gießen
Gerrit Hohendorf / Maike Rotzoll / Sigrid Oehler-Klein: Der Pädiater Johann Duken im Dienst nationalsozialistischer Gesundheitspolitik
Die Militarisierung der Medizin – Die Medizinische Fakultät im Zweiten Weltkrieg:
Sigrid Oehler-Klein: Einführung: Forschungsziele
Sigrid Oehler-Klein: Radikalisierungen während des Krieges: Auswirkungen auf Institutionen, Personal und Patienten
Flora Graefe / Volker Roelcke: Zwangsarbeiter in der Medizin – Zivile „Fremdarbeiter“ als Arbeitskräfte und Patienten am Universitätsklinikum Gießen im Zweiten Weltkrieg
Alexander Neumann / Sigrid Oehler-Klein: Der Einfluss der Forschungsförderung auf die Bearbeitung kriegswichtiger Projekte
Sigrid Oehler-Klein / Alexander Neumann : Karrieren im Krieg – Gießener Wissenschaftler in den Sanitätsinspektionen der Wehrmacht
Sigrid Oehler-Klein / Alexander Neumann: Die Verlagerung von Forschungsinstituten der Berliner Militärärztlichen Akademie nach Gießen
Entnazifizierung und Neuaufbau: Die Akademie für Medizinische Forschung und Fortbildung der Justus-Liebig-Hochschule und der Umgang mit der Vergangenheit:
Sigrid Oehler-Klein: Die Gründung einer Akademie für medizinische Forschung und Fortbildung und die Entnazifizierung des ehemaligen Lehrkörpers
Sigrid Oehler-Klein: Kollegiale Maßstäbe und akademisches Selbstverständnis: Der Umgang mit den „Altlasten“
Sascha Topp / Jürgen Peiffer †: Das MPI für Hirnforschung in Gießen: Institutskrise nach 1945, die Hypothek der NS-„Euthanasie“ und das Schweigen der Fakultät
Anhang: Abkürzungsverzeichnis, Biographischer Index: Professoren an der Medizinischen Fakultät Gießen zwischen 1933 und 1945, Personenregister, Autorenverzeichnis
Aktualisiert: 2023-05-13
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Die Bündnispolitik Kaiser Ludwigs des Bayern in der Region Hessen
Aktualisiert: 2022-07-01
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unter Mitarbeit von Kornelia Grundmann und Sabine Schleiermacher
Mediziner waren weitaus mehr als andere Akademiker in die Organisationsstrukturen und Machtinstanzen des „Dritten Reiches“ eingebunden, und so hat die historische Forschung vielfältige Kooperationen zwischen der universitären Medizin und dem NS-Regime nachgewiesen und dokumentiert.
Vor diesem Hintergrund thematisieren die Beiträge des Sammelbandes die Selbstbilder und Strategien, die west- und ostdeutsche Hochschulmediziner nach 1945 im Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit entwickelten. Wie wurde die Unterstützung und Förderung der menschenverachtenden Politik des NS-Staates im Nachhinein wahrgenommen und bewertet? Neben den Phänomenen des Leugnens, Verschweigens und der Amnestierung sind an den medizinischen Fakultäten dabei auch Bestrebungen zur Selbstreinigung und Aufarbeitung der Vergangenheit zu erkennen.
Aus dem Inhalt
Sigrid Oehler-Klein / Volker Roelcke: Einführung: Das vergangenheitspolitische Handeln der medizinischenEliten nach 1945
Institutionelle und personelle Brüche und Kontinuitäten: Kontexte und Selbstbilder:
Sabine Schleiermacher: Die universitäre Medizin nach dem Zweiten Weltkrieg: Institutionelle und persönliche Strategien im Umgang mit der Vergangenheit
Carola Sachse: Wissenschaftseliten und NS-Verbrechen: Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft und Max-Planck-Gesellschaft
Brigitte Leyendecker: Die Wirkung einer Fußnote aus Mitscherlichs und Mielkes Dokumentation über den Nürnberger Ärzteprozess. Hans Voegt im Netzwerk der Hepatitisforscher vor und nach 1945
Ehrhard Geißler: Die Rolle deutscher Biowaffenexperten in der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg
Udo Schagen: Das Selbstbild Berliner medizinischer Hochschullehrer in der SBZ zu ihrer Verantwortung für die Universität im Nationalsozialismus
Vergangenheitspolitik medizinischer Fakultäten in den verschiedenen Besatzungszonen:
Andreas Malycha: Institutionelle und individuelle Strategien im Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit an der Medizinischen Fakultät der Berliner Universität in den Jahren von 1945 bis 1949
Kornelia Grundmann: Die gesundheitliche Versorgung in Hessen unter amerikanischer Besatzung und ihr Einfluss auf die Entnazifizierung des medizinischen Personals. Das Beispiel der Marburger Universitätskliniken
Sigrid Oehler-Klein: Zur Wiederherstellung von Ehre und Konsens an der medizinischen Fakultät Gießen. Die Emeritierung Hermann Alois Boehms, NS-Parteifunktionär und Professor für Erb- und Rassenpflege
Frank Sparing: Der Umgang mit der nationalsozialistischen Vergangenheit an der Medizinischen Akademie Düsseldorf
Hans-Georg Hofer: Zwischen Reinigung und Reintegration: Die Freiburger Universitätsmedizin nach 1945
Bernd Grün: Schuld und Sichtweise. Versuch einer Kategorisierung der „Entnazifizierung“ am Beispiel der Tübinger Medizinischen Fakultät
Universitäre Psychiatrie nach 1945 und der Umgang mit den Krankentötungen im Nationalsozialismus:
Maike Rotzoll / Gerrit Hohendorf: Zwischen Tabu und Reformimpuls. Der Umgang mit der NS-Vergangenheit in der Heidelberger Psychiatrischen Universitätsklinik nach 1945
Jürgen Peiffer †: Phasen der Auseinandersetzung mit den Krankentötungen in der NS-Zeit in Deutschland nach 1945
Franz Werner Kersting: Der lange Schatten des NS-Krankenmords. Psychiatriereform und „Vergangenheitsbewältigung“ in der Bundesrepublik 1955–1975
Roland Müller: „Viele haben mehr in Not und Tod gelitten als ich“. Die Rolle Ernst Kretschmers bei der Kontinuitätssicherung der Psychiatrie
Personenregister, Autoren- und Herausgeberverzeichnis
Aktualisiert: 2023-03-14
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Die medizinische Fakultät der Universität Gießen entwickelte sich mit dem bereits 1934 eingerichteten rassenhygienischen Institut zu einer Vorzeigefakultät im „Dritten Reich“. Begünstigt wurde die „Aufbruchstimmung“ durch einen Generationenwechsel nach 1933 mit einem hohen Anteil von nationalsozialistisch engagierten Medizinern. Dennoch gab es Handlungsspielräume im Umgang mit den nun ausgegrenzten Kollegen und Patienten, aber auch in der Forschung und Lehre, z. B. in der Nutzung der Körper von Opfern des Regimes.
Während des Krieges und auch danach waren zentrale Forschungsinstitute an der Universität Gießen untergebracht: Zwischen der medizinischen Fakultät und der Berliner militärärztlichen Akademie sowie dem ehemaligen Kaiser-Wilhelm-Institut für Hirnforschung bestanden enge Kooperationen. In den Netzwerken eugenischer Praxis und überregionaler Forschung zeigen sich institutionelle wie inhaltliche Kontinuitäten und Veränderungen nach 1933, 1939 und 1945.
Aus dem Inhalt
Vorwort
Forschungsstand und Einführung:
Volker Roelcke: Medizin im Nationalsozialismus: Historische Kenntnisse und einige Implikationen
Sigrid Oehler-Klein: Die Medizinische Fakultät Gießen im Nationalsozialismus und in der Nachkriegszeit – ein Überblick
Die Medizinische Fakultät Gießen nach 1933:
Sigrid Oehler-Klein: Der Lehrkörper der Medizinischen Fakultät nach 1933
Sigrid Oehler-Klein: Politische Einflüsse – Inhaltliche Ausrichtungen
Peter Chroust: Ärzte ohne Titel. Doktorgradentziehungen an der Medizinischen Fakultät der Universität Gießen 1933–1945
Studenten an der Medizinischen Fakultät in Gießen 1933–1945:
Daniela Siebe: Einführung: Forschungskontext. Die Studenten an der Medizinischen Fakultät Gießen nach 1933 / Die Studenten an der Medizinischen Fakultät Gießen im Krieg / Exkurs: Als Ausländer an der Medizinischen Fakultät 1933–1945 / Zusammenfassung
Das Institut für Erb- und Rassenpflege an der Universität Gießen:
Sigrid Oehler-Klein: Auf- und Ausbau der Rassenhygiene unter Heinrich Wilhelm Kranz
Norbert Schappacher / Sigrid Oehler-Klein: Siegfried Koller und die neuen Herausforderungen der Statistik im Nationalsozialismus
Anne Cottebrune: Leonore Liebenam, eine Wissenschaftlerin in der Rassenhygiene
Durchführung nationalsozialistischer Eugenik – Die Beteiligung Gießener Professoren:
Sigrid Oehler-Klein: „... als gesunder Mensch kam ich nach Gießen, krank kam ich wieder nach Hause ...“ – Zwangssterilisationen in Gießen
Gerrit Hohendorf / Maike Rotzoll / Sigrid Oehler-Klein: Der Pädiater Johann Duken im Dienst nationalsozialistischer Gesundheitspolitik
Die Militarisierung der Medizin – Die Medizinische Fakultät im Zweiten Weltkrieg:
Sigrid Oehler-Klein: Einführung: Forschungsziele
Sigrid Oehler-Klein: Radikalisierungen während des Krieges: Auswirkungen auf Institutionen, Personal und Patienten
Flora Graefe / Volker Roelcke: Zwangsarbeiter in der Medizin – Zivile „Fremdarbeiter“ als Arbeitskräfte und Patienten am Universitätsklinikum Gießen im Zweiten Weltkrieg
Alexander Neumann / Sigrid Oehler-Klein: Der Einfluss der Forschungsförderung auf die Bearbeitung kriegswichtiger Projekte
Sigrid Oehler-Klein / Alexander Neumann : Karrieren im Krieg – Gießener Wissenschaftler in den Sanitätsinspektionen der Wehrmacht
Sigrid Oehler-Klein / Alexander Neumann: Die Verlagerung von Forschungsinstituten der Berliner Militärärztlichen Akademie nach Gießen
Entnazifizierung und Neuaufbau: Die Akademie für Medizinische Forschung und Fortbildung der Justus-Liebig-Hochschule und der Umgang mit der Vergangenheit:
Sigrid Oehler-Klein: Die Gründung einer Akademie für medizinische Forschung und Fortbildung und die Entnazifizierung des ehemaligen Lehrkörpers
Sigrid Oehler-Klein: Kollegiale Maßstäbe und akademisches Selbstverständnis: Der Umgang mit den „Altlasten“
Sascha Topp / Jürgen Peiffer †: Das MPI für Hirnforschung in Gießen: Institutskrise nach 1945, die Hypothek der NS-„Euthanasie“ und das Schweigen der Fakultät
Anhang: Abkürzungsverzeichnis, Biographischer Index: Professoren an der Medizinischen Fakultät Gießen zwischen 1933 und 1945, Personenregister, Autorenverzeichnis
Aktualisiert: 2023-03-14
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Der Wunsch, das Böse an einem bestimmten Ort im Körper zu lokalisieren und so vielleicht zu überwinden, ist nicht erst im Rahmen der aktuellen Hirnforschung entstanden. Er zieht sich vielmehr seit Jahrhunderten durch die Geschichte unseres Kulturkreises und manifestiert sich in Religion, Medizin und Psychologie. Die Beiträge dieses Buches reichen von christlich-religiösen Vorstellungen über die wissenschaftlichen Ansätze der frühen Neuzeit, Lavaters "Physiognomie des Bösen" und Cesare Lombrosos kriminologische Studien bis hin zur neurologischen Wissenschaft von heute. Das Buch versammelt Aufsätze von ausgewiesenen Fachleuten und liefert so ein reiches Spektrum an interdisziplinären Zugängen - ein ausführlicher Katalogteil visualisiert das Gesagte. Es erscheint zur gleichnamigen Ausstellung im Museum zu Allerheiligen Schaffhausen vom 2. November 2008 bis 10. Mai 2009.
Aktualisiert: 2021-01-04
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Eine der schärfsten Debatten des späten 18. Jahrhunderts war die Auseinandersetzung zwischen Immanuel Kant und Georg Forster. Gestritten wurde über die Frage, ob Menschenrassen unterschieden werden können und wie sie zu bestimmen sind.Das hochprekäre Thema wurde in der Folge bis in die Gegenwart hinein zum Streitobjekt der Wissenschaften. Am Ende des 18. Jahrhunderts sollte die Kontroverse sogar die Aufklärung als Ganzes in Frage stellen. Germanisten, Philosophiehistoriker und Philosophen, Wissenschaftshistoriker, Geschichts- und Politikwissenschaftler führen auf der Grundlage der Forster-Kant-Kontroverse eine methodologische Diskussion, in der die Möglichkeiten der jeweiligen disziplinären Zugänge erkennbar werden.
Aktualisiert: 2023-04-26
Autor:
Robert Bernasconi,
Ibrahima Diop,
Werner Euler,
Rainer Godel,
Kristina Kuhn,
Klaus-Gert Lutterbeck,
Sigrid Oehler-Klein,
Maja Soboleva,
Gideon Stiening,
Tanja van Hoorn,
Dirk Werle,
Falk Wunderlich,
John H Zammito
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