Patočkas Reflexionen über Europa sind ein Nach-Denken im echten Sinne: Sie entwerfen eine Idee Europas nach seinem Ende. Dennoch – und darin liegt die entscheidende Wendung – bleibt es keineswegs bei einem Lamento über Verfall und Untergang. Im Gegenteil bilden seine Skizzen vom Anfang und Ende Europas, von seiner besonderen Stellung in der Geschichte und als Geschichte, nur den Auftakt für eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem, was das Phänomen Europa gerade für die nacheuropäische Welt bedeuten könnte.
Weit davon entfernt, eine Apologie Europas nach seinem Scheitern, eine nachträgliche Verteidigung seiner Originalität, Überlegenheit, Geistigkeit etc. zu sein, werden Patočkas Reflexionen aber auch nicht zur historischen Abrechnung, wie sie heute vielerorts und leichtfertig en vogue ist: Das proklamierte Ende der europäischen Epoche mag Anlass sein für eine Bilanz seiner Fehler, doch liegt darin nichts vom Gestus des Triumphes oder heimlicher Freude. „Vielleicht ist der Sinn von Europas Untergang positiv.“ Dieser Satz Patočkas umreißt die grundsätzliche Idee, dass gerade in der Enteignung oder Dezentrierung Europas eine Brücke für die Auseinandersetzung mit den kulturellen Differenzen der globalisierten Welt gewonnen ist.
Aktualisiert: 2023-05-17
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Die von Ralf Dahrendorf in Anlehnung an Erasmus von Rotterdam charakterisierten „Erasmier“ sind nicht die einzigen bedeutenden Intellektuellen und geben eine durchaus zwiespältige Figur ab. Dennoch sind sie, so Dahrendorf, „die große Hoffnung der Menschheit. (…) Leuchttürme der Vernunft und der Freiheit in einer von Unvernunft und Illiberalität versuchbaren Welt. Sie mögen kühl sein und oft ein wenig unnahbar; ihre Ironie mag manchen auf die Nerven gehen; die Immunität gegenüber den großen Passionen der Zeit scheint manchen eine Art Drückebergerei. (…) Aber bei alledem setzen sie Maßstäbe, und mehr, sie schlagen Pflöcke ein, an denen man sich festzurren kann, wenn man davongezogen zu werden droht von dem Sog der Gezeiten.“
Aktualisiert: 2022-01-14
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Jan Patocka (1907-1977) ist einer der wichtigsten Vertreter der tschechischen Philosophie des 20. Jahrhunderts. Als Schüler von Husserl und Heidegger verband Patocka das phänomenologische Denken in neuer Weise mit der Reflexion über Politik und Geschichte. Durch seine legendären Prager Untergrundseminare und sein Engagement in der Charta 77 wurde er zu einer intellektuellen und moralischen Autorität. In den Ketzerischen Essays – in den letzten Jahren seines Lebens geschrieben – hat Patockas politisches und geschichtsphilosophisches Denken seinen prägnantesten Ausdruck gefunden. In der Zeit der »Normalisierung« nach der Niederschlagung des »Prager Frühlings« denkt Patocka über Europa als widersprüchliches, stets gefährdetes und niemals abschließbares Projekt nach - ein noch zu entdeckendes Denken, dessen Bedeutung für das Selbstverständnis Europas erst heute sichtbar wird.
Aktualisiert: 2023-03-28
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Patočkas Reflexionen über Europa sind ein Nach-Denken im echten Sinne: Sie entwerfen eine Idee Europas nach seinem Ende. Dennoch – und darin liegt die entscheidende Wendung – bleibt es keineswegs bei einem Lamento über Verfall und Untergang. Im Gegenteil bilden seine Skizzen vom Anfang und Ende Europas, von seiner besonderen Stellung in der Geschichte und als Geschichte, nur den Auftakt für eine vertiefte Auseinandersetzung mit dem, was das Phänomen Europa gerade für die nacheuropäische Welt bedeuten könnte.
Weit davon entfernt, eine Apologie Europas nach seinem Scheitern, eine nachträgliche Verteidigung seiner Originalität, Überlegenheit, Geistigkeit etc. zu sein, werden Patočkas Reflexionen aber auch nicht zur historischen Abrechnung, wie sie heute vielerorts und leichtfertig en vogue ist: Das proklamierte Ende der europäischen Epoche mag Anlass sein für eine Bilanz seiner Fehler, doch liegt darin nichts vom Gestus des Triumphes oder heimlicher Freude. „Vielleicht ist der Sinn von Europas Untergang positiv.“ Dieser Satz Patočkas umreißt die grundsätzliche Idee, dass gerade in der Enteignung oder Dezentrierung Europas eine Brücke für die Auseinandersetzung mit den kulturellen Differenzen der globalisierten Welt gewonnen ist.
Aktualisiert: 2023-04-05
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Dieser von Helga Blaschek-Hahn und Karel Novotny herausgegebene Band macht die von Jan Patocka auf deutsch verfassten Manuskripte zum Thema Epoché und Reduktion zugänglich. Darin fordert er eine radikalisierte Epoché im Rahmen einer Phänomenologie als Lehre vom Erscheinen als solchem. Damit verteidigt der Philosoph die Differenz zwischen Erscheinendem und Erscheinen nicht nur gegen Husserls Reduktion auf ein transzendentales Bewusstsein, sondern profiliert sie auch gegenüber den Positionen von Martin Heidegger und Eugen Fink, die die wichtigsten Herausforderungen für sein Denken bildeten.
Die textkritische Edition dieser Entwürfe und Fragmente aus den siebziger Jahren wird durch einen Abdruck von thematisch mit ihnen verwandten Manuskripten Patockas ergänzt, die hier zum ersten Mal auf deutsch erscheinen. Eine Einleitung der Herausgeber ordnet diese Texte dem Gesamtwerk Patockas zu. Ein Anhang, der die Entstehung und den Status der Texte darlegt, ein Verzeichnis ihrer Archivsignaturen, sowie ein Sach- und Personenregister runden den Band ab.
Aktualisiert: 2022-11-09
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