Der Schwerpunkt des Jahrbuchs liegt auf der Delogierung und Zwangsumsiedlung von Juden und Jüdinnen in West- und Mitteleuropa vor ihrer Deportation.Im Zuge der Entrechtung, Enteignung und Vertreibung der jüdischen Bevölkerung nach dem „Anschluss“ Österreichs an NS-Deutschland im März 1938 begannen jüdische Alltagsräume in Wien rapide zu schwinden. So wurde Jüdinnen und Juden etwa verboten, Parkanlagen zu betreten oder Theater, Kinos, Konzerte und Ausstellungen zu besuchen. Dies drängte die jüdische Bevölkerung in den privaten Raum. Der Verlust der eigenen Wohnung durch Delogierungen und die Zwangsumsiedlung wurden für Jüdinnen und Juden umso mehr zu einschneidenden Erlebnissen in der Verfolgung.
Als Anstoß für eine derartige komparative und transnationale Erforschung der Delogierung und „Ghettoisierung“ der jüdischen Bevölkerung in ihren Heimatstädten vor der Deportation organisierte das DÖW den internationalen Workshop „Persecution at Home: Eviction and Resettlement of Jews Within the City Space, 1938–1942“.16 Diese Konferenz, die im Herbst 2020 am DÖW und am Renner-Institut Wien stattfand, richtete sich an WissenschafterInnen aus unterschiedlichen Forschungsgebieten (Holocaustforschung, Spatial Studies, Digital Humanities), die zu diesem Phänomen in den Ländern Mittel- und Westeuropas forschen.
Acht Beiträge, die aus diesem Workshop hervorgingen, bilden den Schwerpunkt des vorliegenden DÖW-Jahrbuchs mit dem Titel „Delogiert und ghettoisiert. Jüdinnen und Juden vor der Deportation“.
Aktualisiert: 2022-10-06
Autor:
Thomas Büchner,
Benjamin Frommer,
Christoph Lind,
Maria Luft,
Philipp Mettauer,
Andreas Peham,
Michaela Raggam-Blesch,
Stephan Roth,
Wolfgang Schellenbacher,
Christine Schindler,
Thomas Schmidinger
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Der Untersuchung und Analyse der justiziellen Aufarbeitung der NS-Vergangenheit widmet sich die Zentrale österreichische Forschungsstelle Nachkriegsjustiz am DÖW (www.nachkriegsjustiz.at) seit Ende der 1990er Jahre. Zahlreiche Publikationen, Symposien, Vorträge, Vermittlungsprojekte, auch für angehende RichterInnen und StaatsanwältInnen, hat die Forschungsstelle in den über 20 Jahren ihres Bestehens vorgelegt und durchgeführt. Vergessen wäre sonst
heute in der breiteren Öffentlichkeit die Tätigkeit der österreichischen Volksgerichte, die in den ersten Nachkriegsjahren TäterInnen des NS-Regimes zur Verantwortung zogen. Derzeit wird eine Publikation zur justiziellen Ahndung von NS-Verbrechen von 1945 bis zur Gegenwart vorbereitet, welche die Forschungen der letzten Jahre widerspiegelt.
Aktualisiert: 2021-11-04
Autor:
Herbert Brettl,
Christine Schindler im Auftrag des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstandes,
Winfried Garscha,
Andrea Hurton,
Christine Kanzler,
Claudia Kuretsidis-Haider,
Andreas Peham,
Siegfried Sanwald,
Monika Schwarz-Friesel,
Peter Steinbach,
Bernhard Weidinger,
Walter Winterberg
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Aktualisiert: 2020-10-29
Autor:
Michael Fischer,
Bernard Garaj,
Christian Hartl,
Eva Maria Hois,
Ulrich Morgenstern,
Thomas Nussbaumer,
Andreas Peham,
Markus Prieth,
Dieter Ringli,
Hande Saglam,
Lubomir Tyllner,
Florian Wimmer
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Seit jeher helfen Juden mit den ihnen zugeschriebenen bösen Taten oder Absichten, das Unerklärliche erklärbar zu machen und Sinn zu stiften. Mit der antisemitischen Feindbildproduktion lässt sich insbesondere in Krisen- und Umbruchzeiten die Sehnsucht nach einfachen, klaren Antworten befriedigen.
Auch aus linker Perspektive hat ein Erkenntnisinteresse am Antisemitismus schon aus historischen Gründen zu bestehen, stellt doch der zu Beginn des 19. Jahrhunderts aufkommende politische Antisemitismus, der sich gegen Juden als Repräsentanten wie Agenten noch unbegriffener kapitalistischer Modernisierung richtet, einen der Gründungsmakel der deutschsprachigen Linken dar. In der Agitation gegen Israel und dem Absprechen des nationalen Selbstbestimmungsrechtes für Jüdinnen und Juden werden antisemitische Traditionen von Teilen der Linken fortgeschrieben. Gleiches gilt für jenen Antikapitalismus, der an der Oberfläche verharrt und auf die Zirkulationssphäre fixiert ist.
Vor diesem Hintergrund bietet diese kritische Einführung umfassendes Basiswissen für das Verständnis des Antisemitismus und bettet es inhaltlich in den Kontext linken Denkens und emanzipatorischen Handelns ein.
Sie zeigt Geschichte, Formen, Inhalte und Bilder des Antisemitismus auf, angefangen von der Antike, über Christentum und Mittelalter sowie die bürgerliche Gesellschaft bis hin zu Nationalssozialismus und dem «Neuen Antisemitismus» der Postmoderne. Sie interessiert sich für Funktionen und Wirkungsweisen des Antisemitismus, der seine aktuellen Motive vor allem aus einer spezifischen Bearbeitung des Nationalsozialismus und des Nahostkonfliktes bezieht, zeigt dabei gängige Theorien auf und setzt sich mit Israelfeindschaft, Antizionismus, islamischem Antisemitismus sowie dem Verhältnis Geschlecht/Sexismus und Antisemitismus auseinander.
Schließlich werden Ansätze und Konzepte zur Bekämpfung des Antisemitismus sowie Grundzüge antisemitistischer Arbeit in unterschiedlichen Bereichen kritisch beleuchtet.
Aktualisiert: 2022-05-06
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Zäzilie ist ein vielbeschäftigtes Mädchen. Ihre gesamte Freizeit ist auf die Minute genau durchgeplant - jeden Tag eine andere Aktivität.
Ihre Großeltern, Herr und Frau Pfefferkorn, kennen sich seit 53 Jahren und machen jeden Morgen das Gleiche. "Wie langweilig", findet Zäzilie, "ihr solltet euch schämen!" Hätte sie nur gewusst, was sie mit diesem Satz auslöst ...
Mit viel Charme und Witz, feiner Ironie und großer Warmherzigkeit werden eingefahrene Gewohnheiten des alltäglichen Lebens durchbrochen.
Autorin Sarah Orlovský beweist gekonnt ihr sprachliches Gespür für Pointen, während die Bilder von Andreas Peham vor Ideen sprühen und sowohl mit Comic-Elementen als auch originell verfremdeten Kunst-Zitaten spielen.
Ein Bilderbuch für die ganze Familie
Auszeichnungen:
2013_2: Buch des Monats – Deutsche Akademie für Kinder- und Jugendliteratur
Aktualisiert: 2021-08-31
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