Liebe auf Erden

Liebe auf Erden von Bouneß,  Elisabeth, Polzin,  Julia
Das synkretistische Weihnachtsspiel mit sozialkritischen Untertönen "Liebe auf Erden oder Christkindleins Erdenwallen" gehört zu den frühesten überlieferten Bühnenwerken der Dichterin Elisabeth Bouneß (1862-1911), die später unter dem Namen Ruth Bré als Frauen- bzw. Mutterrechtlerin bekannt wurde. Das Theaterstück wurde an schlesischen Bühnen aufgeführt.
Aktualisiert: 2022-04-23
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Ecce Mater!

Ecce Mater! von Bré,  Ruth, Polzin,  Julia
Ecce Mater! entstand um 1900 und war ursprünglich als Bühnenstück geplant. Es thematisiert das sogenannte Lehrerinnenzölibat, dem Lehrerinnen in Deutschland bis 1958 unterworfen waren. Die Protagonistin, die sich im Roman zwischen "Brot oder Liebe" entscheiden muss und die für die Abschaffung des Lehrerinnenzölibats und für die freie Mutterschaft kämpft, nimmt den realen Kampf der Autorin vorweg.
Aktualisiert: 2022-04-16
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Die Frau an der Jahrhundertwende

Die Frau an der Jahrhundertwende von Bouneß,  Elisabeth, Polzin,  Julia
Die Frau an der Jahrhundertwende ist ein romantisches Kostümspiel, das um 1900 in Breslau entstand. Der Einakter in einfacher Reimform wurde zu Ehren „unserer verehrten Führerinnen in Dankbarkeit“, u. a. anlässlich einer Jahresfeier des Provinzial-Lehrerinnen-Vereins Breslau aufgeführt. Das Theaterstück ist vor allem eine Lektion in Frauengeschichte. Es beleuchtet die gesellschaftliche, politische und psychologische Entwicklung der Frau seit Anfang des 19. Jahrhunderts. Zwei allegorische Frauengestalten: Das scheidende 19. Jahrhundert und das kommende 20. Jahrhundert rahmen die Auftritte historischer Frauengestalten ein. Am Schluss des Stückes übergibt die Alte der Jungen das Zepter, auf das sie die Frauen im kommenden Jahrhundert stetig höhenwärts führe.
Aktualisiert: 2022-04-20
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Matriarchale Utopien, freie Liebe und Eugenik – Die Mutterbewegung im Deutschen Kaiserreich und der Bund für Mutterschutz bis 1940

Matriarchale Utopien, freie Liebe und Eugenik – Die Mutterbewegung im Deutschen Kaiserreich und der Bund für Mutterschutz bis 1940 von Polzin,  Julia
Noch vor etwa 100 Jahren – also zu Lebzeiten unserer Urgroßeltern – war es nicht ungewöhnlich, dass ledige Mütter mit ihren Neugeborenen aus ländlichen Gemeinden ausgewiesen wurden. In Großstädten kamen die von ihren Familien und Dienstherren Verstoßenen etwa in Parkanlagen an Bäumen nieder. Suizide und (verschleierte) Kindsmorde gehörten zum Alltag im Deutschen Kaiserreich. Fanden die Mütter Arbeit, mussten sie ihre Kinder in gefährliche Pflege geben. Um 1900 lag die Sterblichkeit dieser Kinder im ersten Lebensjahr bei fast 30 Prozent. Und diese hohe Sterblichkeit war von den Wortführern der Gesellschaft sogar gewünscht! Denn das sichtbare Elend der „gefallenen Frauen“ diente als abschreckendes Beispiel und förderte nach Ansicht der populären Eugeniker auch die Auslese der Schwachen und der „moralisch Verkommenen“. Verheiratete Mütter und ihre Kinder hingegen wurden zwar mehr oder weniger versorgt, doch war auch ihr Rechtsstatus im Streitfall dem von Leibeigenen ähnlich. So hatten sie weder Bestimmungsrechte über ihren Körper und ihre Fruchtbarkeit noch über ihre Kinder, sondern vor allem Pflichten und „Mitwirkungsrechte bei der Pflege“. Auch den verfemten ledigen Müttern wurden ihre Kinder oft durch Behörden entrissen. Frauen in Europa und den USA erhoben sich, um das zu ändern. Mutterbewegungen entstanden, deren Forderungen im Vergleich zu denen heutiger Vereine, die die Lage der (ledigen) Mütter verbessern wollen, wesentlich hinausgingen. So gehörte zur deutschen Mutterbewegung in ihren Anfängen auch der Plan, matriarchale Parallelgesellschaften (Mutterkolonien) in den dünn besiedelten Ostgebieten zu errichten, wo zu einem „arteigenen Frauenleben“ und zu spiritueller Verbindung mit der Erde zurückgefunden werden sollte – ein Plan, der von vielen namhaften Persönlichkeiten aus Politik, Wissenschaft und Kunst finanziell und ideell unterstützt wurde. In einem biografischen Ansatz werden der Kampf um und die Sehnsucht nach freier Mutterschaft, wie sie die führenden Rivalinnen im Bund für Mutterschutz (1904–1940) – die ehemaligen Lehrerinnen Ruth Bré und Helene Stöcker – verwirklichen wollten, ebenso quellennah wie spannend erzählt. Die Geschichte der Mutterbewegung, die ihre Ziele auch mithilfe der Kunst zu transportieren suchte, und des Bundes für Mutterschutz, der von immer neuen erbitterten Machtkämpfen erschüttert wurde, sowie die Geschichte seiner vor Patriarchatshass und Missionseifer glühenden Vorkämpferinnen zeigen, dass die erste deutsche Frauenbewegung mehr radikale Elemente in sich trug, als von der Forschung bisher eingeräumt wurde.
Aktualisiert: 2023-04-06
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