Sozialer Aufstieg über den zweiten Bildungsweg ist für gewerkschaftlich engagierte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer riskant, weil sie dadurch häufig wichtige Elemente ihrer politischen Überzeugung einer Belastungsprobe aussetzen. Sofern sie das soziale Milieu ihrer Herkunft mit solidarischen Verhaltensdispositionen ausgestattet hat, erfahren sie den Wettbewerb um gute Noten und andere akademische Meriten häufig als unangenehme Begleiterscheinung ihrer Suche nach einem Abschied aus oft bedrückenden Arbeitsverhältnissen. Wie verschiedene Generationen von Stipendiatinnen und Stipendiaten der Hans-Böckler-Stiftung an der Hamburger Hochschule für Wirtschaft und Politik mit diesem Dilemma umgegangen sind, hat der Autor in seiner empirischen Studie untersucht.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Solidarität verlangt die Bereitschaft zu dauerhafter wechselseitiger Hilfsbereitschaft, und zwar über Liebe und Barmherzigkeit hinausgehend. Das setzt eine Ausbalancierung zwischen Abstand und Nähe unter Bürgerinnen und Bürgern voraus, sofern sich nicht der Staat anmaßen will, das Solidarische dirigistisch zu verordnen. Solidarisch gesonnene Zeitgenossen verbinden heiße Herzen mit kühlem Verstand, sie paaren Einfühlsamkeit mit der Anerkennung der Autonomie des Anderen. Doch das geht nicht ohne Konflikte ab. Auch wenn einvernehmliches Miteinander in Zeiten existentieller Krisen etwa des Gesundheitssystems, der natürlichen Lebensgrundlagen oder der Wirtschaft ein Gebot der Stunde ist, lösen sich Interessenunterschiede gesellschaftlicher Gruppen nicht einfach in Luft auf. Häufig helfen uns erst historische Rückblicke, den Ernst einer Lage realistisch einzuschätzen. Dann zeigt sich nämlich, dass sich dort, wo sozialer Zusammenhalt brüchig wird, weil sich hemmungsloser Individualismus Raum verschafft, diese beunruhigende Frage in den Vordergrund schiebt: Kann es überhaupt noch gelingen, das Band der Solidarität wieder fester zu knüpfen, ohne die Freiheit des Einzelnen bei gleichzeitiger Anerkennung sozialer Vielfalt preiszugeben?
Aktualisiert: 2021-06-23
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Solidarität verlangt die Bereitschaft zu dauerhafter wechselseitiger Hilfsbereitschaft, und zwar über Liebe und Barmherzigkeit hinausgehend. Das setzt eine Ausbalancierung zwischen Abstand und Nähe unter Bürgerinnen und Bürgern voraus, sofern sich nicht der Staat anmaßen will, das Solidarische dirigistisch zu verordnen. Solidarisch gesonnene Zeitgenossen verbinden heiße Herzen mit kühlem Verstand, sie paaren Einfühlsamkeit mit der Anerkennung der Autonomie des Anderen. Doch das geht nicht ohne Konflikte ab. Auch wenn einvernehmliches Miteinander in Zeiten existentieller Krisen etwa des Gesundheitssystems, der natürlichen Lebensgrundlagen oder der Wirtschaft ein Gebot der Stunde ist, lösen sich Interessenunterschiede gesellschaftlicher Gruppen nicht einfach in Luft auf. Häufig helfen uns erst historische Rückblicke, den Ernst einer Lage realistisch einzuschätzen. Dann zeigt sich nämlich, dass sich dort, wo sozialer Zusammenhalt brüchig wird, weil sich hemmungsloser Individualismus Raum verschafft, diese beunruhigende Frage in den Vordergrund schiebt: Kann es überhaupt noch gelingen, das Band der Solidarität wieder fester zu knüpfen, ohne die Freiheit des Einzelnen bei gleichzeitiger Anerkennung sozialer Vielfalt preiszugeben?
Aktualisiert: 2022-07-07
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Gewerkschaftliche Vertrauensleute sind ehrenamtlich nachhaltig aktiv, wenn sie sich über die sporadische Unterstützung der Tarifpolitik hinaus in ihrem unmittelbaren betrieblichen Umfeld für eine fortgesetzte Humanisierung der Arbeitsbedingungen einsetzen. Theoretisch geht die Studie von dem Problem der Beteiligung in demokratisch konzipierten Großorganisationen aus. Um Intensitäten von Partizipation bestimmen zu können, wird Zugehörigkeit begrifflich von Bindung unterschieden und in das Spannungsfeld von Struktur und Handeln gestellt. Empirisch fußt die Analyse auf zwei Befragungswellen eines identischen Personenkreises neu gewählter Vertrauensleute der IG Metall im Herbst 2013 und im Frühjahr 2015. So konnte herausgearbeitet werden, ob und in welcher Weise sich die Bindungen des gewerkschaftlichen Funktionärsnachwuchses an ihre Organisation im Lauf der Zeit festigten. Es zeigt sich, dass die große Mehrzahl dieser Ehrenamtlichen zwar wertrational motiviert ist, aber in vielen Fällen allenfalls zu episodischer und von außen angeleiteter Beteiligung disponiert ist. Das gilt selbst für viele von denjenigen unter ihnen, die ein Mandat im Betriebsrat angestrebt haben. Von der Idee eines nachhaltigen, auf ihren überschaubaren Wirkungskreis gerichteten Engagements, das sich auf die Einsicht gründet, soziale Gerechtigkeit mit ökonomischen und ökologischen Zielsetzungen auszubalancieren, sind nur verhältnismäßig kleine Gruppen der Vertrauensleute angetan.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Warum sind Gruppen von Berufstätigen mit ihrer Arbeit zufrieden und andere unzufrieden, obwohl sie unter den gleichen betrieblichen Bedingungen arbeiten? Wie kommt es, das viele Beschäftigte mit ihrer Arbeit zufrieden, mit dem Betriebsklima aber unzufrieden sind? Das Buch sucht Antworten auf solche und ähnliche Fragen auf der Grundlage von empirischen Studien in Nahverkehrsunternehmen. Dabei werden die Kategorien einer industrie- und betriebssoziologischen Analyse systematisch entfaltet und in den Interpretationsrahmen neuerer Erkenntnisse der Organisationsforschung gestellt. Die durch zahlreiche Beispiele veranschaulichte Analyse eignet sich als Einführung in die Soziologie der Arbeitswelt. Im Unterschied zu herkömmlichen Texten dieser Art bewegt sie sich durchgehend im Spannungsfeld von Struktur und Subjektivität. Eine besondere Rolle spielt dabei der Zusammenhang von geplanter und ungeplanter Betriebsorganisation, an dem der Widerspruch von Macht und Herrschaft, Autorität und Qualifikation entfaltet wird.
Aktualisiert: 2023-03-15
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Alle reden von der fortschreitenden Polarisierung großer Gruppen der Gesellschaft. Eine sich fast unaufhaltsam öffnende „Schere zwischen Arm und Reich“ hat sich, kaum hinterfragt und durch statistische Fakten nur schwer zu irritieren, als Metapher eines kritischen Zeitgeistes zur Selbstverständlichkeit ausgeformt. Solidarität, dieses tätige Miteinander, soll den Ausweg weisen aus dem Irrweg eines entfesselten Individualismus wie gefährdeter sozialer Sicherheiten. Soziologen mischen in diesem Diskurs kräftig mit. Sie beschwören die Wiedergeburt der „Klassengesellschaft“ (Eribon), sympathisieren mit dem „Aufbegehren“ gegen die „Abstiegsgesellschaft“ (Nachtwey) oder preisen umgekehrt den Eigensinn einer aus „Singularisten“ bestehenden „neuen Mittelklasse“ gegen gleichförmige Erstarrungen (Reckwitz). Was bedeutet in diesem Kontext Solidarität in sich wandelnden Konfliktkonstellationen und neuartigen gesellschaftlichen Konfigurationen heute? Ist sie als vermeintlich bewährtes Handlungskonzept einer geeinten wie kämpferischen „Arbeiterklasse“ oder auch nur als ursprünglicher Markenkern des Gewerkschaftlichen herabgesunken auf den Status eines vergeblichen gesamtgesellschaftlichen Harmoniestrebens? Erschöpft sie sich gar in der Barmherzigkeitsethik christlicher Nächstenliebe?
Der Autor erörtert diese Fragen zunächst in einer kritischen Auseinandersetzung mit Grundlinien neuerer soziologischer Studien zu gesamtgesellschaftlichen Strukturen und den darin eingeschlossenen Chancen sozialer Mobilität. Dabei legt er besonderen Wert auf die Klärung soziologisch gebräuchlicher Kategorien der Schichtungsanalyse vor dem Hintergrund solider erfahrungswissenschaftlicher Befunde. Dann führt er den Begriff der Solidarität auf seinen gewerkschaftlichen Ursprung zurück, um von da aus den Blick freizulegen auf sein recht widersprüchliches Bedeutungspotential in der aktuellen Debatte. Schließlich zeigt er, gestützt auf eigene empirische Erhebungen im Kreis von Nachwuchskräften für ehrenamtliche Gewerkschaftsarbeit, wie wichtig und zugleich beschwerlich Solidarität als organisierte wechselseitige Unterstützung in einer ausdifferenzierten Gesellschaft zu realisieren ist, wenn sie ihre Voraussetzungen ernst nimmt: das gleichrangige Aushandeln gemeinsamer Interessen. So gesehen ist und bleibt Solidarität so zerbrechlich wie die ganze Gesellschaft und das darin eingeschlossene alltägliche Miteinander.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Alle reden von der fortschreitenden Polarisierung großer Gruppen der Gesellschaft. Eine sich fast unaufhaltsam öffnende „Schere zwischen Arm und Reich“ hat sich, kaum hinterfragt und durch statistische Fakten nur schwer zu irritieren, als Metapher eines kritischen Zeitgeistes zur Selbstverständlichkeit ausgeformt. Solidarität, dieses tätige Miteinander, soll den Ausweg weisen aus dem Irrweg eines entfesselten Individualismus wie gefährdeter sozialer Sicherheiten. Soziologen mischen in diesem Diskurs kräftig mit. Sie beschwören die Wiedergeburt der „Klassengesellschaft“ (Eribon), sympathisieren mit dem „Aufbegehren“ gegen die „Abstiegsgesellschaft“ (Nachtwey) oder preisen umgekehrt den Eigensinn einer aus „Singularisten“ bestehenden „neuen Mittelklasse“ gegen gleichförmige Erstarrungen (Reckwitz). Was bedeutet in diesem Kontext Solidarität in sich wandelnden Konfliktkonstellationen und neuartigen gesellschaftlichen Konfigurationen heute? Ist sie als vermeintlich bewährtes Handlungskonzept einer geeinten wie kämpferischen „Arbeiterklasse“ oder auch nur als ursprünglicher Markenkern des Gewerkschaftlichen herabgesunken auf den Status eines vergeblichen gesamtgesellschaftlichen Harmoniestrebens? Erschöpft sie sich gar in der Barmherzigkeitsethik christlicher Nächstenliebe? Der Autor erörtert diese Fragen zunächst in einer kritischen Auseinandersetzung mit Grundlinien neuerer soziologischer Studien zu gesamtgesellschaftlichen Strukturen und den darin eingeschlossenen Chancen sozialer Mobilität. Dabei legt er besonderen Wert auf die Klärung soziologisch gebräuchlicher Kategorien der Schichtungsanalyse vor dem Hintergrund solider erfahrungswissenschaftlicher Befunde. Dann führt er den Begriff der Solidarität auf seinen gewerkschaftlichen Ursprung zurück, um von da aus den Blick freizulegen auf sein recht widersprüchliches Bedeutungspotential in der aktuellen Debatte. Schließlich zeigt er, gestützt auf eigene empirische Erhebungen im Kreis von Nachwuchskräften für ehrenamtliche Gewerkschaftsarbeit, wie wichtig und zugleich beschwerlich Solidarität als organisierte wechselseitige Unterstützung in einer ausdifferenzierten Gesellschaft zu realisieren ist, wenn sie ihre Voraussetzungen ernst nimmt: das gleichrangige Aushandeln gemeinsamer Interessen. So gesehen ist und bleibt Solidarität so zerbrechlich wie die ganze Gesellschaft und das darin eingeschlossene alltägliche Miteinander.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Im zweiten Band seiner mit soziologischen Reflexionen aufgeladenen Lebenserinnerungen folgt Jürgen Prott den Spuren seines sozialen Aufstiegs vom Schriftsetzer zum Hochschullehrer. Ging es im ersten Band darum, die Ablagerungen freizulegen, die Elternhaus, Schule, Berufsausbildung und Jugendverbandsarbeit in den Mustern der Persönlichkeit (personale Identität) sowie in dem sich erweiternden Verhaltensrepertoire hinterlassen hatten (soziale Identität), rücken nun Selbstbestätigungen und Irritationen in den Vordergrund, mit denen der Herangewachsene in seinem Wechsel sozialer Horizonte konfrontiert ist. Das sozialwissenschaftliche Studium über den zweiten Bildungsweg führt den Autor in der turbulenten Phase der antiautoritären Revolte über die Zwischenstation einer Ausbildung zum Zeitungsredakteur zunächst an die Freie Universität Berlin und wieder zurück an die Hamburger Hochschule für Wirtschaft und Politik, wo er mehr als 30 Jahre lang als Professor für Industrie- und Betriebssoziologie wirkt. Neben der Lehre konzentriert sich der Autor hier, von weiterem Aufstiegsehrgeiz entlastet, auf eine breite Palette von Themen in einer empirischen Sozialforschung, die er oft im engen Zusammenwirken mit den Gewerkschaften als arbeitnehmerorientiert versteht, ohne aber auf die kritische Distanz zu den Institutionen zu verzichten, die ihm sein soziales Avancement ermöglicht haben.
In einem ausführlichen letzten Teil des Buches wendet sich Jürgen Prott noch einmal weit zurück in Kindheit und Jugend. Unter der Überschrift „Blau und weiß ein Leben lang“ geht er der Frage nach, wie stark ihn über fast sieben Jahrzehnte hinweg eine mal aufwallende, mal abflauende, aber nie gebrochene Leidenschaft für den FC Schalke 04 geprägt hat. Auch hier bettet der Autor Episodisches in einen begrifflichen Rahmen ein, wenn er sich Max Weber bei dem Versuch zunutze macht, die Umrisse einer Typologie des Fußballvereinsfans zu entwerfen.
Aktualisiert: 2020-03-19
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Was passiert mit der Persönlichkeit eines Menschen, wenn er das Glück hat, in der gesellschaftlichen Rangordnung einige Stufen nach oben zu klettern? Antworten auf diese Frage sucht der Autor in seiner zweibändigen Autobiographie. Im Mittelpunkt des ersten Bandes stehen Erinnerungen an Kindheit und Jugend in Bielefeld, geprägt von der materiellen Enge der Nachkriegszeit. Der Junge wächst in der Trümmerlandschaft am Fuße der Sparrenburg auf. Autoritäre Verklemmungen in der katholischen Volksschule rufen beim Heranwachsenden früh schon eine gewisse Widerspenstigkeit wach. Der Schule will es nicht gelingen, seine Freude am Lernen zu wecken. Von der Familie jedoch empfängt er positive Impulse. Obwohl sie als Alleinerziehende alle Hände voll zu tun hat, nach drei Kindern nun auch noch den unehelichen Nachzügler durchzubringen, lebt ihm die Mutter vor, neugierig auf Literatur zu sein. Bücher lesen und Geschichten erzählen, das hat es Jürgen Prott früh schon angetan.
Mutter Emilie, eine Bürohilfskraft, die sich der Mittelschicht zurechnete, versucht vergeblich, ihren Jüngsten nach der Realschule in die standesgemäße kaufmännische Lehre zu bugsieren. Der Starrköpfige sucht sein Heil in der Ausbildung zum Schriftsetzer, fand dort aber eher Arbeitsleid. Dafür entschädigte die Mitgliedschaft in der Sozialistischen Jugend „Die Falken“. Hier lernt er, politisch zu denken und entdeckt seinen Wunsch, sich aus proletarischer Beschränkung zu befreien. Das kann er sich lange nicht eingestehen. Die von zunehmendem Bildungshunger beflügelten Fluchtbewegungen aus dem Herkunftsmilieu erweisen sich gegenüber den ideologischen Scheuklappen als stark genug, den „Klassenverrat“ durch sozialen Aufstieg zu wagen. Am Ende des ersten Bandes steht der Autor auf dem Sprung in die Ungewissheit eines Studenten des zweiten Bildungsweges in Hamburg.
Jürgen Prott fügt nicht einfach Erinnerungen an Kindheit und Jugend zu einem episodischen Mosaik in streng chronologischer Reihenfolge zusammen sondern unterbricht an vielen Stellen seine Gedächtnisarbeit durch soziologische Reflexionen. Er spiegelt den Prozess der Formung der eigenen Persönlichkeit mit Theorien personaler und sozialer Identität, die er auf den eigenen Charakter wie das Hineinwachsen in zum Teil disparate soziale Rollen anzuwenden versucht. Im Zusammenhang mit der Reflexion seiner ersten beruflichen Erfahrungen als Schriftsetzer wiederum setzt sich der Autor mit dem Konzept der Entfremdung bei Karl Marx auseinander.
Aktualisiert: 2020-03-19
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Deutsche Betriebsräte leiden unter Überalterung. In den nächsten Jahren werden viele von ihnen durch jüngere Leute ersetzt. Sind die etablierten Arbeitnehmervertretungen auf diesen Generationswechsel vorbereitet? Betrieben sie systematische Nachwuchsförderung, verhalten sie sich gleichgültig oder stellen sie sich der Wachablösung in den Weg? Gestützt auf qualitative Interviews von Betriebsräten und Vertrauensleuten aus der Industriegewerkschaft Bergbau, Chemie, Energie geht der Autor diesen Fragen nach. Vor dem Hintergrund des differenziert herausgearbeiteten Verhältnisses von Betriebsrat, Vertrauenskörper und Gewerkschaft zeigt sich dabei ein enger Zusammenhang zwischen vorausschauender Nachfolgeplanung und einem beteiligungsorientierten Verständnis der Interessenvertretung.
Aktualisiert: 2019-03-15
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Warum sind Gruppen von Berufstätigen mit ihrer Arbeit zufrieden und andere unzufrieden, obwohl sie unter den gleichen betrieblichen Bedingungen arbeiten? Wie kommt es, das viele Beschäftigte mit ihrer Arbeit zufrieden, mit dem Betriebsklima aber unzufrieden sind? Das Buch sucht Antworten auf solche und ähnliche Fragen auf der Grundlage von empirischen Studien in Nahverkehrsunternehmen. Dabei werden die Kategorien einer industrie- und betriebssoziologischen Analyse systematisch entfaltet und in den Interpretationsrahmen neuerer Erkenntnisse der Organisationsforschung gestellt. Die durch zahlreiche Beispiele veranschaulichte Analyse eignet sich als Einführung in die Soziologie der Arbeitswelt. Im Unterschied zu herkömmlichen Texten dieser Art bewegt sie sich durchgehend im Spannungsfeld von Struktur und Subjektivität. Eine besondere Rolle spielt dabei der Zusammenhang von geplanter und ungeplanter Betriebsorganisation, an dem der Widerspruch von Macht und Herrschaft, Autorität und Qualifikation entfaltet wird.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Was charakterisiert aus machttheoretischer Sicht die gegenwärtigen Veränderungen im Bildungssystem? Was folgt etwa aus einer Deutung von Eigenverantwortung, die eher auf Selbstwirksamkeit als auf Selbstbestimmung zielt? Warum soll Bildungsforschung heute evidenzbasiert sein? Was bedeutet es, Bildungseinrichtungen anhand von ökonomischen Kennzahlen zu vermessen? Wem nützt die Inszenierung von Wettbewerb? Niels Spilker rekonstruiert politische Machttechnologien und normalisierendes Wissen einer neoliberalen Gouvernementalität der lernenden Gesellschaft. Ein Schwerpunkt liegt auf der Durchsetzung einer ökonomischen Ratio in Institutionen der öffentlichen Erwachsenenbildung. Interviews in großstädtischen Volkshochschulen machen die stumme Gewalt, aber auch die Widersprüche dieser Neuformierung sichtbar. Die Untersuchung begibt sich so auch an die Orte, an denen sich eine neue Gestalt der Macht entfaltet, an denen die Leute in ihr Fahrwasser geraten, sie fortschreiben, ihr widerstehen. Lebenslanges Lernen als Dispositiv konstituiert eine Praxis der Ordnung, welche Gegenstände, Subjekte und Interventionsfelder erfindet, ver-rückt, regierbar machen soll. Es artikuliert ein neoliberales Hegemonieprojekt, es folgt einer strategischen Selektivität in Bezug auf Akteure und Lösungswege, es ist aber auch wandelbar und umkämpft.
Aktualisiert: 2020-02-04
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Gewerkschaftliche Vertrauensleute sind ehrenamtlich nachhaltig aktiv, wenn sie sich über die sporadische Unterstützung der Tarifpolitik hinaus in ihrem unmittelbaren betrieblichen Umfeld für eine fortgesetzte Humanisierung der Arbeitsbedingungen einsetzen. Theoretisch geht die Studie von dem Problem der Beteiligung in demokratisch konzipierten Großorganisationen aus. Um Intensitäten von Partizipation bestimmen zu können, wird Zugehörigkeit begrifflich von Bindung unterschieden und in das Spannungsfeld von Struktur und Handeln gestellt. Empirisch fußt die Analyse auf zwei Befragungswellen eines identischen Personenkreises neu gewählter Vertrauensleute der IG Metall im Herbst 2013 und im Frühjahr 2015. So konnte herausgearbeitet werden, ob und in welcher Weise sich die Bindungen des gewerkschaftlichen Funktionärsnachwuchses an ihre Organisation im Lauf der Zeit festigten. Es zeigt sich, dass die große Mehrzahl dieser Ehrenamtlichen zwar wertrational motiviert ist, aber in vielen Fällen allenfalls zu episodischer und von außen angeleiteter Beteiligung disponiert ist. Das gilt selbst für viele von denjenigen unter ihnen, die ein Mandat im Betriebsrat angestrebt haben. Von der Idee eines nachhaltigen, auf ihren überschaubaren Wirkungskreis gerichteten Engagements, das sich auf die Einsicht gründet, soziale Gerechtigkeit mit ökonomischen und ökologischen Zielsetzungen auszubalancieren, sind nur verhältnismäßig kleine Gruppen der Vertrauensleute angetan.
Aktualisiert: 2023-04-04
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