Rudolf Kreps ist Direktor der Akademie für Außenhandel in Zlín im „Protektorat Böhmen und Mähren“, das von den Nationalsozialisten beherrscht wird. Eines Tages entdeckt die Frau des Schulwartes einen Stoß antinazistischer Schriften hinter einem Heizkörper der Bubengarderobe. Die Schriften einfach verschwinden zu lassen – unmöglich. Die Frau ist als Tratschweib bekannt. Professor Kreps bleibt nichts anderes übrig, als sie zur Anzeige zu bringen. Doch nun wollen die Nazis von Kreps die Namen der Urheber wissen. Für die Genannten bedeutet dies vermutlich den Tod.
Was soll Kreps tun?
Das Ende des Zweiten Weltkrieges kommt wie eine Erlösung. Kreps wird mit seiner Familie nach Gablonz ins ehemalige Sudetenland versetzt, das weitgehend entvölkert ist: Die meisten Deutschen sind vertrieben worden. Kreps soll eine neue Schule für Welthandel aufbauen. Da erfährt er, dass sich unter seinen Mitarbeitern ein Mörder befindet. Dieser Fall wird für Rudolf Kreps die Herausforderung seines Lebens.
Milan Ráček zeichnet in seinem jüngsten Buch ein atmosphärisch dichtes und ungemein detailreiches Bild der Tschechoslowakei um 1945, vom Ende des Nationalsozialismus bis zur Machtergreifung der Kommunisten. Sein Held Rudolf Kreps wird mit dem ganzen Spektrum menschlichen Verhaltens konfrontiert. Er erlebt politischem Fanatismus, heimliche und offene Kollaboration, Gleichgültigkeit, aber auch versteckten und unverhohlenen Widerstand.
Aktualisiert: 2022-12-15
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Sein Name war Habler. Die Vorfahren hießen Haban, später dann in einer gemischtsprachigen Gegend Habaner. Der Name Habler ist eine etymologische Variante, die entweder durch eine Vereinfachung, eher aber durch eine bewußte Abweichung von der Bedeutung des Wortes entstand. Der Grund, warum sich die Vorfahren durch die Namensänderung der Identifikation entziehen wollten, ist bekannt. Die Habaner waren stets ein Fremdkörper in der Bevölkerungsstruktur gewesen, und obwohl ihre Geschichte eine Geschichte der Verfolgung war, gelang es der diskreditierenden Propaganda der ukrakatholischen Stellen, die Habaner als Teil der Wiedertäuferbewegung über Jahrhunderte in den Augen der Bevölkerung als gefährliche Sektierer zu verleumden.
Aktualisiert: 2020-04-19
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Die Vorbereitungen für das Jubiläumsfest nahmen bereits zwei Tage in Anspruch, ohne daß mit dem Kochen überhaupt angefangen wurde. Schon die Einkäufe erwiesen sich als recht kompliziert. In den Geschäften der Bezirkshauptstadt, die ein Überangebot an Waren suggerieren, fehlten zahlreiche, an sich gängige Ingredienzen wie zum Beispiel Kräuter und Gewürze, geschweige denn Spezialitäten wie etwa Lammherz. Bäczi machte bei dieser Gelegenheit die Erfahrung, daß bei einem guten Dorfkaufmann, falls man sich ein oder zwei Tage gedulden kann, alles zu bekommen sei. So war es auch in Stehendorf.
»Zu bekommen ist alles was zu bekommen ist«, scherzte der tüchtige Mann, der sein Geschäft kaum verließ, selbstbewußt. Er lieferte spätestens in zwei Tagen nicht nur alles Bestellte, sondern darüber hinaus auch einige Alternativen dazu. Bäczi, der sich bereits ein wenig überfordert fühlte, ersparte sich dadurch viel Streß. Trotzdem erlaubte er seiner Frau Maria nicht, bei den Besorgungen sowie bei der Zubereitung der Speisen mitzuhelfen. Sie war darüber nicht sonderlich unglücklich, es gab ja genug andere Arbeit. Maria wich aber trotzdem nicht von seiner Seite, um einen eventuellen Schwächeanfall rechtzeitig erkennen und dementsprechend reagieren zu können. Sie mißtraute seiner Hyperaktivität, schließlich hatte sie in den zehn Jahren nach der Operation mit seinen Verhaltensweisen genug Erfahrung sammeln können.
Bäczi wußte, daß ihn die Jubiläumstage immer wieder viel Substanz kosteten, wollte aber auf die jährliche Demonstration des Erfolges nicht verzichten, vor allem, weil diese von Jahr zu Jahr bedeutungsvoller geworden war. Es war ihm klar, daß es nicht nur seine Leistung war, die es ermöglichte in dem großen Hof jährlich viele Menschen zu versammeln, um anschaulich zu machen, daß er noch existierte und dazu auch noch ohne einen nennenswerten Verlust von Lebensqualität. Auch die Ärzte leisteten Hervorragendes. In seinen Augen war es aber ein hohes Maß an Routine, die allen Patienten zuteil wurde, auch wenn manche den Eingriff nicht überstanden. Viel mehr war er davon überzeugt, daß die schicksalhafte Übereinstimmung der physiologischen Merkmale mit dem Wesen, das in ihm weiter lebte, ausschlaggebend war.
Oft wurde er nach dem Verhältnis zu der nur mehr in ihm Existierenden gefragt. »Ich habe keine besondere Beziehung zu ihr«, pflegte er stets zu sagen, um die Neugier der Intimsphärenbrecher zu stillen, wobei die Aussage auf das Wort »besondere« bezogen war. Er hatte nämlich eine Beziehung, und zwar eine besonders innige. Er fühlt sich gewissermaßen als Träger ihres Lebens. Über die damit verbundenen Probleme sprach er nur selten, nie aber mit Maria. Es war ihm klar, daß er nach der Operation in eine schizophrene Situation geraten war. Immer wieder filtrierte er seine Gedanken und folglich auch Beschlüsse durch zwei, oft kontraversielle persönliche Einstellungen. Er hatte keine Beziehung zu der Person, er war die Person und das verunsicherte ihn oft nicht wenig. Vor allem am Beginn seines Doppellebens litt er schwer unter existentiellen Fragen. Um diesen zu entfliehen betrachtete er sich selbst als einen Kompromiß zwischen dem Leben und dem Tod …
Aktualisiert: 2019-11-13
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Russland anno 1918 und die mysteriöse Frau – eine spannende Spurensuche 100 Jahre danach …
Milan Ráček, selbst gebürtiger Tscheche, begibt sich mit seinen beiden erwachsenen Kindern auf eine wahrlich abenteuerliche Reise nach Wladiwostok, um Näheres über Alexandra, die erste Frau seines verstorbenen Vaters, zu erfahren, von der er zunächst nur weiß, dass sie Malerin war.
Mit im Gepäck sind das Kriegstagebuch seines Vaters und jede Menge Lektüre über diese Zeit, die dem Reisenden sogar die lange Fahrt mit der Transsibirischen Eisenbahn kurzweilig machen. Peu à peu nähert er sich mit peniblen Recherchen und bei Besuchen von Originalschauplätzen den Legenden um die bis dato umstrittene „Tschechoslowakische Legion“ und ebenso den bewegenden Schicksalen von betroffenen Menschen – unter denen ihm zwei so vertraut und zugleich so fremd erscheinen …
Akribisch werden unterschiedliche Erkenntnisse zu einem Ganzen verwoben, und man erfährt, während man mit dem Autor höchstpersönlich durch ein faszinierendes Russland zu reisen meint, nebenher auch bizarre historische Details beispielsweise zum Schicksal der Zarenfamilie Romanow.
Die Schleier lüften sich. Aber wirklich alle?
„Die Begegnung mit Toten ist auch die Begegnung
mit dem Phänomen des Todes,
mit dem jeder Mensch selbst konfrontiert ist.“
Aktualisiert: 2019-07-25
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2017
100 Jahre Russische Revolution …?
Als der exzellente Tier- und Humanpräparator Philipp Pannak erfährt, dass er seine geliebte Arbeit aus Altersgründen nicht mehr fortsetzen kann, entscheidet er sich kurzerhand, elegant aus dem Leben zu gehen. Dass er dann im Jenseits die Aufgabe übertragen bekommt, die nunmehr im Fegefeuer „lebenden“ Mumien zu restaurieren, damit hat er in seinen kühnsten Träumen nicht gerechnet. Aber auch damit nicht, dass Läuterung keine Buße ist, sondern das Wiederholen der Taten zur Reinigung der Seele führen soll, wenn …-
Wie das Geschehen um Eva Perón, Vlad III., besser bekannt als der berüchtigte Graf Dracula, und insbesondere Lenin völlig aus dem Ruder läuft, eine Gruppe der Toten nicht mehr bändigbar ist, zeigt sich der berühmte Hang Milan Ráčeks zum überschäumenden Witz mit Tiefgrund.
Und das ist gut so, denn durch die postmortale Arbeit Pannaks lernen wir viele „prominente“ Mumien in noch nie dagewesenen Zusammenhängen und mit pikanten Details kennen. Wir tauchen ein in brisante Fragen der Historie, gleichermaßen beginnt man sich schaudernd zu fragen, woher dieses Wissen kommt? Wo beginnt die Wahrheit, wo endet das Leben?
Aktualisiert: 2018-07-18
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Menschen flüchten, verändern die eigene Geschichte und die der anderen – damals, früher und auch heute.
Milan Ráček lässt uns in seinem autobiographischen Roman an einem Leben in der Tschechoslowakei, 1943 bis 1968, teilhaben. Trotz der Repressionen im politischen und gesellschaftlichen Alltag – vor allem während der stalinistischen Zeit – finden sich für den Heranwachsenden stets Nischen, in denen Lebensfreude und Glück möglich wurden, in der Liebe, beim Sport, durch sinnstiftende Arbeit und zuweilen bei beschwipsten Abenden. Fast möchte man zwischen den Zeilen eine Hommage an das Leben lesen – und die Botschaft: „Trotze dem!“ Dann aber folgt die Niederschla-gung des „Prager Frühlings“, eine Flucht nach Österreich bleibt die einzige annehm-bare Option.
Historische Fakten wechseln in schnellem Tempo mit prosaischen Erzählungen in diesem kurzweiligen, spannenden Buch. Und während der Lektüre weitet sich der eigene Horizont, ein umfassendes Verstehen vieler Schicksale gewinnt Raum: Men-schen flüchten, verändern die eigene Geschichte und die der anderen – damals, frü-her und auch heute.
Aktualisiert: 2018-02-27
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Die Geschichte beginnt vor dem Hintergrund der nationalsozialistischen Okkupation der damaligen Tschechoslowakei. Dem findigen Dejnar gelingt es, sich durch eine Reihe charakterloser Handlungen eine gut gehende Firma anzueignen. Er kollaboriert zunächst mit der deutschen Besatzungsmacht, schafft es aber, nach Ende des Krieges die Schuld auf seine Frau abzuwälzen und macht durch geschicktes Taktieren sogar Karriere als Widerstandskämpfer. Unmittelbar vor der kommunistischen Machtübernahme 1948 gelingt es ihm, sich mit seiner Frau nach Frankreich abzusetzen. Hier beginnt die eigentliche Geschichte einer ungewöhnlichen Emigration. Nicht wirtschaftliche Gründe oder das drohende Auffliegen seiner kriminellen Vergangenheit sind für das Verlassen seiner Heimat ausschlaggebend, sondern das zwingende Bedürfnis, aus der drückenden Beengtheit des neuen Regimes auszubrechen. Trotz der Ernsthaftigkeit des Stoffes, erzählt Milan Ráček flüssig, oft ironisierend und vermittelt inhaltliche Dichte ohne moralisierenden oder gar belehrenden Anspruch. Er verfasst damit ein höchst interessantes zeitgeschichtliches Dokument, verpackt in einen spannenden Roman.
Aktualisiert: 2018-07-12
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Kaum jemand aus ihrer Umgebung weiß, warum sie hinter dem nicht gerade üblichen Namen Doma ihren schönen Namen Arabella verborgen hält.
Aktualisiert: 2019-01-02
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Als dritter Band der Viertel-Anthologien, die sich literarisch mit den sehr unterschiedlichen niederösterreichischen Regionen auseinandersetzen, liegt nun – nach Mein Waldviertel (2014) und Mein Mostviertel (2015) – die Publikation zum Weinviertel vor. Dieses Viertel definiert sich nicht ausschließlich durch die großartigen Rebsorten, die im größten österreichischen Weinbaugebiet ausgebaut und zu großartigen Weinen gekeltert werden. Das Viertel unter dem Manhartsberg erstreckt sich bis ins Marchfeld, auch kleine Teile des Bezirks Krems/Land gehören zum Weinviertel. Neben dem namensgebenden Spitzenprodukt der Region hat die oft als toskanisch empfundene Landschaft wogende Sonnenblumenfelder, Kürbisse und eine Vielzahl von landwirtschaftlichen Köstlichkeiten zu bieten. Und eine ebenso beeindruckende Dichte von Künstlerinnen und Künstlern sowie Autorinnen und Autoren, die sich hier niedergelassen haben oder von hier stammen.
Die Anthologie, herausgegeben von Wolfgang Kühn, bietet unterschiedlichste Perspektiven von „Hergezogenen“, „Weggezogenen“ und „Dagebliebenen“, die gemeinsam ein wunderbar abwechslungsreiches Panorama quer durch die Regionen und quer durch die Generationen ergeben, kongenial in Bild umgesetzt von Irena Racek, einer aus der ehemaligen Tschechoslowakei zugezogenen Weinviertler Künstlerin.
Aktualisiert: 2022-08-03
Autor:
Herbert Eigner,
Harald Friedl,
Constantin Göttfert,
Heimo L. Handl,
Silke Hassler,
Regina Hilber,
Gerhard Jaschke,
Alfred Komarek,
Beatrix Kramlovsky,
Wolfgang Kühn,
Barbara Neuwirth,
Irena Rácek,
Milan Racek,
Eva Rossmann,
Gerhard Ruiss,
Elisabeth Schöffl-Pöll,
Christopher Staininger,
Michael Stavaric,
Marion Steinfellner,
Ilse Tielsch,
Sylvia Treudl,
Peter Turrini,
Andreas Unterweger
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Der deutsche Fotograf Werner Huthmacher ist durch seine Architekturaufnahmen, beispielsweise der Gebäude von Zaha Hadid oder Axel Schultes Architekten, international bekannt geworden. Während eines Aufenthaltes in Sitzendorf im österreichischen Weinviertel entstand ein eigenwilliger, von „ländlicher Romantik“ weit entfernter Fotozyklus: Porträts, Interieurs und Landschaften, die auf den ersten Blick anmuten wie klassische Urlaubsansichtskarten, doch beim näheren Hinsehen offenbaren sie einen liebevoll-ironischen Erzählstrang. Huthmacher fotografiert für internationale Zeitschriften und Firmen im Bereich Architektur und Editorial.
Aktualisiert: 2020-12-22
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