Forum Vormärz Forschung
Jahrbuch 2001
Aktualisiert: 2022-05-11
Autor:
Hans P Bayerdörfer,
Wolfgang Beutin,
Michaela Giesing,
Petra Hartmann,
Bernd Kortländer,
Birgit Pargner,
Ekkehard Pluta,
Maria Porrmann,
Frieder Reininghaus,
Florian Vaßen,
Jörg Wiesel,
Harald Zielske
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»Unter den jungen deutschen Komponisten ist er der
freundliche, offene, heitere. Wer zu seiner Musik keinen
Zugang finden sollte – die Person muss man mögen.« So
wurde Wolfgang Rihm 1986 der Leserschaft der Neuen
Zürcher Zeitung vorgestellt, aber auch gleich klargestellt:
Seine Musik sei zwar nicht »eingängig«, der »Eindruck
der Übereinstimmung zwischen Klangwelt und Ausdrucksgebärde
« aber nicht zu übersehen: »Gross, hünenhaft,
massig«.
Mit der immensen Produktivität des Komponisten, der
sich in allen Gattungen erprobt und bewährt hat, geht es
allenthalben um Wirkung und Größe. Nicht anders bei der
Person. Er ist Homme de lettre und virtuoser Kommentator
der eigenen Arbeiten, der auf die Freiheit des »unentfremdet
arbeitenden« Solo-Selbständigen pocht. Fragen
großen Formats ergeben sich auch aus dem Blick auf den
Netzwerker in den Institutionen des Musikbetriebs, auf
den erfolgreichen Geschäftsmann und Genießer.
Rihms Biografie und sein imposantes OEuvre mit bemerkenswerter
Entwicklungs- bzw. Wandlungsfähigkeit ist
eine einzigartige Erfolgsgeschichte: vom Aufstieg eines begabten
Laienchorsängers aus der südwestdeutschen Provinz
zum Parnass der Schöpfer neuer Musik.
Aktualisiert: 2021-12-15
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Er war der musikalische Wunderjüngling des deutschen Vormärz: umfassend gebildet und als einer der ersten universellen Musiker auch historisch bestens informiert, höchst virtuos auf dem Klavier und schon als junger Erwachsener kompositorisch wie als Dirigent stilsicher. Zugleich skrupulös bei der Ausarbeitung seiner Partituren. Unermüdlich in Bewegung für ein Musikleben auf höherem Niveau. Mendelssohns Brillanz und Leichtigkeit faszinierte einen Teil der Zeitgenossen, blieb einem anderen Teil suspekt.
Der Nachwelt schienen die biedermeierlichen Züge einiger seiner Lieder und der fürs Klavier geschriebenen Lieder ohne Worte immer wieder bedenklich und gaben, wie der Vorwurf mangelnder „Originalität“, Angriffsflächen für heftige Polemik. Im Kern ist das, was die Musikforschung im späten 20. Jahrhundert als den „Fall Mendelssohn“ resümierte, bis heute umfassend aufgearbeitet – ein Feld, über dessen Problematik die ansehnlichen Aufführungs- und Sendequoten nicht hinwegtäuschen können.
Daheim und unterwegs: auch weil Mendelssohns Musik mit ihrem brio und con fuoco so hörbar als Kunst der Beschleunigung erschien, die technische Revolution vom Segler zum Dampfer, von der Postkutsche zur Eisenbahn begleitete, wurde ihr „Pioniercharakter“ abgelauscht. Irritierend und faszinierend, daß da ein
„Sonntagskind“ einer Epoche des Friedens und des wirtschaftlichen Aufschwungs sein Leben lang unterwegs war – sein mußte. Dafür, daß er früh zum ‚worcaholic’ wurde, mag es eine persönliche und familiäre Disposition gegeben haben. In hohem Maß aber dürften zugleich gesellschaftliche Umstände
dazu beigetragen haben. Auch zu den Identitätsproblemen, an denen sich der in seinen Jugendjahren getaufte Enkel Moses Mendelssohns sein kurzes Leben lang abarbeitete. Sie treten in den Haltungen zu Fragen der Religion (und insbesondere einer spezifisch protestantischen Musik), der Literatur, einer
denkbar werdenden Republik (und einer demokratischen Revolution), der Oper und der Opernlibrettistik besonders deutlich hervor. Diesen Problemen des glücklich-unglücklichen „Sonderfalls“ Mendelssohn in der deutschen Musikgeschichte gilt das Hauptaugenmerk der zehn Essays in diesem kleinen
Band.
Aktualisiert: 2023-01-16
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"Süßer Wohlklang schläft in der Saiten Gold" - Friedrich Schiller war beflügelt von einem emphatischen Verständnis von Musik. Er nutzte sie als Stimulans für und als Sedativum bei der Arbeit; er wußte um ihre erotisierende Wirkung und schätzte sie.
Für seine Balladen wünschte sich Schiller eher schlicht gehaltene Kompositionen, die der Textverständlichkeit dienten, für die Dramen treffsicher geschriebene Lieder und Entree- sowie Zwischenaktmusiken. Sein OEuvre bildete - nicht anders als die Dichtungen Goethes - eine bedeutende Inspirationsquelle für Komponisten und Musiker. Ein bemerkenswertes Kontingent von Musiken türmte sich. Zu ihm trugen schon der Schulkamerad Zumsteeg bei, dann J. F. Reichardt und C. M. von Weber, Schubert und C. Loewe, Mendelssohn und Schumann, Liszt und Gounod, Cajkovski und Brahms, Max Bruch und Hans Pfitzner, Richard Strauss und Hanns Eisler.
Der größte 'Hit' gelang Beethoven mit dem Finale seiner 9. Symphonie. Gestützt auf Schillers hochtönende Worte, half dieser Hymnus, Grenzen zu sprengen: Der Götterfunke ist Europa-Hymne geworden.
Schon in jungen Jahren kam Schiller aktiv mit der Oper in Berührung. Er schwankte zwischen Hingabe an ihren musikalischen Zauber und Kritik an ihrer Kunstform - und begann, Libretti zu schreiben. Freilich wurde daraus erst einmal nicht viel. Wirksamkeit erlangten seine Texte für das Musiktheater erst geraume Zeit nach dem Tod im Jahr 1805. Dann aber mit Macht: Allesamt zogen sie Schauspiel-Musiken, Ouverturen und Programm-Musik nach sich, bildeten die Basis für bedeutende Opern des 19. Jahrhunderts - so für Rossinis "Guillaume Tell", Donizettis "Maria Stuarda", Mercadantes "I briganti", Verdis "Giovanna d'Arco", "I masnardieri", "Luisa Miller" und insbesondere "Don Carlo(s)".
Mit diesem Hauptwerk der Ära der Grand Opera eröffnet sich exemplarisch der Horizont Sigmund Freuds.
Aktualisiert: 2023-01-16
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Eine faszinierende Musikgeschichte Europas – und darüber hinaus – vom Mittelalter bis zur Gegenwart.
421 chronologisch angeordnete Essays zu Musik, Musiktheater und Musikleben, geschrieben von namhaften Autorinnen und Autoren, Wissenschaftlern und Journalisten aus einem Dutzend Länder: Ein reich bebildertes Kompendium fundierter und inspirierter Texte zum facettenreichen Zusammenspiel von Musik und Gesellschaft.
Ob Festmusik des Mittelalters oder Schlager- und Loveparaden, ob Trinklieder oder Operettenplüsch, Troubadour oder DJ, Gesang der Synagogen oder Geiger der Sinti und Roma, ob Madrigal oder Riff, imperiale Symphonik oder Volksmusik, Opernhaus oder YouTube, Heimatkunst oder Stadiongesang, Heavy Metal, Rap oder Katzenmusik – Musik und Gesellschaft handelt vom großen Reichtum und den Armutszonen der internationalen Musikszenen, bietet Geschichte und Geschichten, interpretiert Fakten, Theorien und Anekdoten, durchstreift Bekanntes und Unbekanntes zu allen Entwicklungen und Spielformen der Tonkünste.
Diese waren und sind oft eingebunden in die Repräsentation von Kirchen, Herrschern, Diktatoren und Demokratien. Oft begleiteten sie deren Feldzüge, dienten und dienen aber auch als Klage und Widerstand gegen Unrecht, Unterdrückung und Krieg oder Gleichmacherei und Dummheit.
Wer die opulent und bibliophil ausgestatteten Bände aufschlägt, liest, hinein liest, sich fest liest, der wird erkennen: was für ein Statement!
Aktualisiert: 2023-03-14
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Forum Vormärz Forschung
Jahrbuch 2001
Aktualisiert: 2022-04-29
Autor:
Hans P Bayerdörfer,
Wolfgang Beutin,
Michaela Giesing,
Petra Hartmann,
Bernd Kortländer,
Birgit Pargner,
Ekkehard Pluta,
Maria Porrmann,
Frieder Reininghaus,
Florian Vaßen,
Jörg Wiesel,
Harald Zielske
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In diesem Werk wird das Thema 'Musik im 20. Jahrhundert' auf zwei einander ergänzenden Wegen erschlossen. Im umfangreichen, über die Jahrtausendwende hinausreichenden Chronikteil wird die Musik des 20. Jahrhunderts politisch, wirtschaftlich und kulturell kontextualisiert. In den 'Kalenderblättern' wird pro Jahr jeweils ein musikalisches Ereignis genauer betrachtet. Daneben bietet der Band das komplette Sachregister zum 'Handbuch der Musik im 20. Jahrhundert'.
Aktualisiert: 2020-09-07
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Die Jubiläumskultur hat auch im Jahr 2008 gründlich illuminiert. So gut wie alle Aspekte der politischen „Bewegungen“, die in den 60er Jahren die Amerika, West- und Ost-Europa erfaßten, wurden auf Symposien erörtert, in den Feuilletons pointiert und in Buchform dargelegt. Ein Kinofilm zum „Baader-Meinhof-Komplex“, den gewaltförmigsten Nachzuckungen der bundesdeutschen Studentenproteste, erfüllte eine gewisse Unterhaltungsfunktion.
Im Kontrast zu scharfgeschossenen nachgestellten Bildern konzentriert sich diese Studie auf einige VorausSetzungen dessen, was im letzten Drittel des 20. Jahrhunderts die Künste und Lebensstile veränderte. Der (stark französisch geprägten) Idee, „den Alltag zu revolutionieren“, den impulsiven Konzepten der Surrealisten und Dadaisten spürt sie ebenso nach wie der Migration „situationistischer“ Strategien. Sie rühmt all das, was mit John Cage oder Nam June Paik an Enthierarchisierung und kunstimmanenter Demokratisierungsvorstellung über den Ozean kam. Auch Parallelbewegungen im europäischen Avantgarde-Betrieb zu den Entwicklungen in den USA – insbesondere die Zusammenhänge zwischen musikalischen Innovationen (exemplarisch: Mauricio Kagel und Dieter Schnebel) zu denen in den Bildenden Künsten. Unabhängig vom aktuellen Anlaß wird ein zentrales Feld der Ästhetik der Moderne umrissen – und das Engagement in ihm.
Abschließend ein Kontrapunkt: Ein Gespräch mit dem Wiener Literatur- und Kulturwissenschaftler Helmut Lethen, einem der Aktivisten der Studentenbewegung in West-Berlin. Lethen wirft einen skeptischen Blick auf die ‚Avantgarden’ – auf die der Musik wie die politischen.
Aktualisiert: 2023-01-16
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Forum Vormärz Forschung
Jahrbuch 2001
Aktualisiert: 2022-04-29
Autor:
Hans P Bayerdörfer,
Wolfgang Beutin,
Michaela Giesing,
Petra Hartmann,
Bernd Kortländer,
Birgit Pargner,
Ekkehard Pluta,
Maria Porrmann,
Frieder Reininghaus,
Florian Vaßen,
Jörg Wiesel,
Harald Zielske
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Eigentlich hätte er "Meer" heißen müssen, soll Ludwig van Beethoven ein halbes Jahrhundert nach Bachs Tod gesagt haben, obschon er nur einen Bruchteil der Arbeiten des Weimarer Hofmusikers und Köthener Kapellmeisters, des Leipziger Organisten, Thomaskantors, Musikdirektors und Lehrers kennen konnte und studiert hatte. Dem Horizont der Bachschen Musik versuchen die hier versammelten Essays und Kalenderblätter sich wieder einmal anzunähern, der ferngerückten Biographie wie einigen ihrer zeitgeschichtlichen Implikationen und den teilweise verschlungenen Pfaden der Rezeptionsgeschichte nachzuspüren. Denn so vielschichtig ist wohl kaum ein anderes kompositorisches Œuvre, unterschiedlichere Zugänge als zu Bachs Werk finden sich in der Musikgeschichte nirgends.
Dies kleine Lesebüchlein intendiert nichts weniger als enzyklopädische Vollständigkeit oder wissenschaftliche Systematik. Gleichwohl profitieren die Mosaiksteine nach besten Kräften vom neuesten Forschungsstand: Appetithappen, die dazu anregen mögen, sich (erneut) mit Bachs Musik wie der Geschichte und Gegenwart ihrer Interpretation zu befassen.
Rezension: ". immer ist das höchst kurzweilig zu lesen. Und bei aller Kürze (gut 130 Seiten): immer auf dem neuesten Stand." (Hajo Berns in der Westdeutschen Allgemeinen vom 3.5.2008)
Aktualisiert: 2023-01-11
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