Die Herausforderungen hochadeligen Exils eröffnen einen alternativen Blick auf die Prozesse von Staatswerdung und Oppositionsbildung in Europa.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebten zeitgleich zwei Hochadelige im österreichischen Exil: der französische Prinz Henri, ein Enkel König Karls X. und letzter legitimer Thronfolger, sowie der hannoversche Kronprinz Ernst August, Sohn König Georgs V. und seit 1878 Oberhaupt der Welfen. Beide gehörten zu einer Gruppe, die in der Zeit zwischen Französischer Revolution und Erstem Weltkrieg deutlich zahlreicher war, als bisher angenommen. Nach gewaltsamen Herrschaftswechseln fanden sich zahlreiche ehemalige Herrscher und ihre Familien als »Monarchen im Exil« im europäischen Ausland wieder. Sie mussten ihren rechtlichen Status klären, finanziell überleben und sich dynastisch neu positionieren. Dass dies unter sich ändernden Rahmenbedingungen zunehmend eine Herausforderung wurde, liefert Aufschlüsse über die europäische Staatswerdung, die so bisher noch nicht beschrieben worden ist. Darüber hinaus fungierten die beiden »abwesenden Monarchen« als politische Symbole der konservativen Opposition in den Heimatländern. Restauration und Legitimation des herrschaftlichen Anspruchs erwiesen sich als komplexe Konzepte, die politische, dynastische und gesellschaftliche Interessen vereinen mussten.
Aktualisiert: 2023-06-21
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Die Herausforderungen hochadeligen Exils eröffnen einen alternativen Blick auf die Prozesse von Staatswerdung und Oppositionsbildung in Europa.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebten zeitgleich zwei Hochadelige im österreichischen Exil: der französische Prinz Henri, ein Enkel König Karls X. und letzter legitimer Thronfolger, sowie der hannoversche Kronprinz Ernst August, Sohn König Georgs V. und seit 1878 Oberhaupt der Welfen. Beide gehörten zu einer Gruppe, die in der Zeit zwischen Französischer Revolution und Erstem Weltkrieg deutlich zahlreicher war, als bisher angenommen. Nach gewaltsamen Herrschaftswechseln fanden sich zahlreiche ehemalige Herrscher und ihre Familien als »Monarchen im Exil« im europäischen Ausland wieder. Sie mussten ihren rechtlichen Status klären, finanziell überleben und sich dynastisch neu positionieren. Dass dies unter sich ändernden Rahmenbedingungen zunehmend eine Herausforderung wurde, liefert Aufschlüsse über die europäische Staatswerdung, die so bisher noch nicht beschrieben worden ist. Darüber hinaus fungierten die beiden »abwesenden Monarchen« als politische Symbole der konservativen Opposition in den Heimatländern. Restauration und Legitimation des herrschaftlichen Anspruchs erwiesen sich als komplexe Konzepte, die politische, dynastische und gesellschaftliche Interessen vereinen mussten.
Aktualisiert: 2023-06-21
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Die Herausforderungen hochadeligen Exils eröffnen einen alternativen Blick auf die Prozesse von Staatswerdung und Oppositionsbildung in Europa.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebten zeitgleich zwei Hochadelige im österreichischen Exil: der französische Prinz Henri, ein Enkel König Karls X. und letzter legitimer Thronfolger, sowie der hannoversche Kronprinz Ernst August, Sohn König Georgs V. und seit 1878 Oberhaupt der Welfen. Beide gehörten zu einer Gruppe, die in der Zeit zwischen Französischer Revolution und Erstem Weltkrieg deutlich zahlreicher war, als bisher angenommen. Nach gewaltsamen Herrschaftswechseln fanden sich zahlreiche ehemalige Herrscher und ihre Familien als »Monarchen im Exil« im europäischen Ausland wieder. Sie mussten ihren rechtlichen Status klären, finanziell überleben und sich dynastisch neu positionieren. Dass dies unter sich ändernden Rahmenbedingungen zunehmend eine Herausforderung wurde, liefert Aufschlüsse über die europäische Staatswerdung, die so bisher noch nicht beschrieben worden ist. Darüber hinaus fungierten die beiden »abwesenden Monarchen« als politische Symbole der konservativen Opposition in den Heimatländern. Restauration und Legitimation des herrschaftlichen Anspruchs erwiesen sich als komplexe Konzepte, die politische, dynastische und gesellschaftliche Interessen vereinen mussten.
Aktualisiert: 2023-06-21
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Die Revolution von 1848/49 brachte Europa in Bewegung. Während politische Kräfte über eine Zukunft stritten, in deren Mittelpunkt ein starker Nationalstaat stehen sollte, entstand etwa zeitgleich eine neue europäische Infrastruktur: Eisenbahnen beförderten Menschen und Güter, Telegrafennetze übermittelten Nachrichten, ohne an nationalen Grenzen halt zu machen. Die Zeit seit 1850 erwies sich als eine Epoche der intensiven internationalen Vernetzung. Mit dem Einsetzen der Hochindustrialisierung veränderte sich der Alltag vieler Menschen. Vor dem Hintergrund wachsender Städte und immer zahlreicher Fabriken zeigten sich die Zeitgenossen überzeugt, in einer neuen Epoche zu leben. Aber beherrschte der Mensch den technischen Fortschritt? Bereits damals entstand der Begriff des „Anthropozäns.“ Die Dynamik, die Außenhandel und andere Formen der wirtschaftlichen Verflechtung mit anderen Regionen der Welt einzunehmen begannen, verstärkten die Vorstellung einer neuen Zeit. Europa beanspruchte für sich die Führungsrolle in einer zunehmend globalisierten und durch Migration geprägten Welt. Unter dem Schlagwort „Zivilisation“, forcierten europäische Staaten wirtschaftliche Ausbeutung, die neue Ungleichheiten schufen.
Aktualisiert: 2023-05-30
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Die Revolution von 1848/49 brachte Europa in Bewegung. Während politische Kräfte über eine Zukunft stritten, in deren Mittelpunkt ein starker Nationalstaat stehen sollte, entstand etwa zeitgleich eine neue europäische Infrastruktur: Eisenbahnen beförderten Menschen und Güter, Telegrafennetze übermittelten Nachrichten, ohne an nationalen Grenzen halt zu machen. Die Zeit seit 1850 erwies sich als eine Epoche der intensiven internationalen Vernetzung. Mit dem Einsetzen der Hochindustrialisierung veränderte sich der Alltag vieler Menschen. Vor dem Hintergrund wachsender Städte und immer zahlreicher Fabriken zeigten sich die Zeitgenossen überzeugt, in einer neuen Epoche zu leben. Aber beherrschte der Mensch den technischen Fortschritt? Bereits damals entstand der Begriff des „Anthropozäns.“ Die Dynamik, die Außenhandel und andere Formen der wirtschaftlichen Verflechtung mit anderen Regionen der Welt einzunehmen begannen, verstärkten die Vorstellung einer neuen Zeit. Europa beanspruchte für sich die Führungsrolle in einer zunehmend globalisierten und durch Migration geprägten Welt. Unter dem Schlagwort „Zivilisation“, forcierten europäische Staaten wirtschaftliche Ausbeutung, die neue Ungleichheiten schufen.
Aktualisiert: 2023-05-30
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Die Revolution von 1848/49 brachte Europa in Bewegung. Während politische Kräfte über eine Zukunft stritten, in deren Mittelpunkt ein starker Nationalstaat stehen sollte, entstand etwa zeitgleich eine neue europäische Infrastruktur: Eisenbahnen beförderten Menschen und Güter, Telegrafennetze übermittelten Nachrichten, ohne an nationalen Grenzen halt zu machen. Die Zeit seit 1850 erwies sich als eine Epoche der intensiven internationalen Vernetzung. Mit dem Einsetzen der Hochindustrialisierung veränderte sich der Alltag vieler Menschen. Vor dem Hintergrund wachsender Städte und immer zahlreicher Fabriken zeigten sich die Zeitgenossen überzeugt, in einer neuen Epoche zu leben. Aber beherrschte der Mensch den technischen Fortschritt? Bereits damals entstand der Begriff des „Anthropozäns.“ Die Dynamik, die Außenhandel und andere Formen der wirtschaftlichen Verflechtung mit anderen Regionen der Welt einzunehmen begannen, verstärkten die Vorstellung einer neuen Zeit. Europa beanspruchte für sich die Führungsrolle in einer zunehmend globalisierten und durch Migration geprägten Welt. Unter dem Schlagwort „Zivilisation“, forcierten europäische Staaten wirtschaftliche Ausbeutung, die neue Ungleichheiten schufen.
Aktualisiert: 2023-05-29
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Wie kann das Deutsche Kaiserreich erinnert werden? Eine Bestandsaufnahme und Interpretation der historischen Forschung und didaktischen Vermittlung.
Die Gründung des Deutschen Kaiserreichs jährte sich 2021 zum 150. Mal. Wo aber steht die Forschung zum Deutschen Kaiserreich? Wo liegen Synergien zwischen Geschichtswissenschaft und aktueller Erinnerungspolitik? Dieses Buch wagt eine Bestandsaufnahme und unternimmt den Versuch, drei Bereiche zusammenzubringen: Erstens blickt es auf die Interpretationen des Deutschen Kaiserreichs, die sich in den Publikationen zum Jahrestag herauskristallisiert und zum Wiederaufleben von Kontroversen um seine Deutung geführt haben. Zweitens bilanziert es die sich ausdifferenzierende Forschung, die jenseits historiografischer Auseinandersetzungen immer neue Themen für die deutsche Geschichte zwischen 1871 und 1918 bearbeitet. Drittens wird die didaktische Vermittlung des Kaiserreichs in Schule, Museum und an historischen Orten diskutiert: welche Aspekte aus der neueren Forschung werden in der Vermittlung aufgegriffen, und in welchen Formaten ist dies möglich? Expertinnen und Experten aus historischer Forschung und institutioneller Praxis steuern so zu einer Diskussion bei, die auch im Anschluss an den Jahrestag 2021 noch nicht abgeschlossen sein wird.
Aktualisiert: 2023-05-16
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Wie kann das Deutsche Kaiserreich erinnert werden? Eine Bestandsaufnahme
und Interpretation der historischen Forschung und didaktischen Vermittlung.
Die Gründung des Deutschen Kaiserreichs jährte sich 2021 zum 150. Mal. Wo aber steht die Forschung zum Deutschen Kaiserreich? Wo liegen Synergien zwischen Geschichtswissenschaft und aktueller Erinnerungspolitik? Dieses Buch wagt eine Bestandsaufnahme und unternimmt den Versuch, drei Bereiche zusammenzubringen: Erstens blickt es auf die Interpretationen des Deutschen Kaiserreichs, die sich in den Publikationen zum Jahrestag herauskristallisiert und zum Wiederaufleben von Kontroversen um seine Deutung geführt haben. Zweitens bilanziert es die sich ausdifferenzierende Forschung, die jenseits historiografischer Auseinandersetzungen immer neue Themen für die deutsche Geschichte zwischen 1871 und 1918 bearbeitet. Drittens wird die didaktische Vermittlung des Kaiserreichs in Schule, Museum und
an historischen Orten diskutiert: welche Aspekte aus der neueren Forschung werden in der Vermittlung aufgegriffen, und in welchen Formaten ist dies möglich? Expertinnen und Experten aus historischer Forschung und institutioneller Praxis steuern so zu einer Diskussion bei, die auch im Anschluss an den Jahrestag 2021 noch nicht abgeschlossen sein wird.
Aktualisiert: 2023-03-02
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Wie kann das Deutsche Kaiserreich erinnert werden? Eine Bestandsaufnahme und Interpretation der historischen Forschung und didaktischen Vermittlung.
Die Gründung des Deutschen Kaiserreichs jährte sich 2021 zum 150. Mal. Wo aber steht die Forschung zum Deutschen Kaiserreich? Wo liegen Synergien zwischen Geschichtswissenschaft und aktueller Erinnerungspolitik? Dieses Buch wagt eine Bestandsaufnahme und unternimmt den Versuch, drei Bereiche zusammenzubringen: Erstens blickt es auf die Interpretationen des Deutschen Kaiserreichs, die sich in den Publikationen zum Jahrestag herauskristallisiert und zum Wiederaufleben von Kontroversen um seine Deutung geführt haben. Zweitens bilanziert es die sich ausdifferenzierende Forschung, die jenseits historiografischer Auseinandersetzungen immer neue Themen für die deutsche Geschichte zwischen 1871 und 1918 bearbeitet. Drittens wird die didaktische Vermittlung des Kaiserreichs in Schule, Museum und an historischen Orten diskutiert: welche Aspekte aus der neueren Forschung werden in der Vermittlung aufgegriffen, und in welchen Formaten ist dies möglich? Expertinnen und Experten aus historischer Forschung und institutioneller Praxis steuern so zu einer Diskussion bei, die auch im Anschluss an den Jahrestag 2021 noch nicht abgeschlossen sein wird.
Aktualisiert: 2023-03-09
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Die Revolution von 1848/49 brachte Europa in Bewegung. Während politische Kräfte über eine Zukunft stritten, in deren Mittelpunkt ein starker Nationalstaat stehen sollte, entstand etwa zeitgleich eine neue europäische Infrastruktur: Eisenbahnen beförderten Menschen und Güter, Telegrafennetze übermittelten Nachrichten, ohne an nationalen Grenzen halt zu machen. Die Zeit seit 1850 erwies sich als eine Epoche der intensiven internationalen Vernetzung. Mit dem Einsetzen der Hochindustrialisierung veränderte sich der Alltag vieler Menschen. Vor dem Hintergrund wachsender Städte und immer zahlreicher Fabriken zeigten sich die Zeitgenossen überzeugt, in einer neuen Epoche zu leben. Aber beherrschte der Mensch den technischen Fortschritt? Bereits damals entstand der Begriff des „Anthropozäns.“ Die Dynamik, die Außenhandel und andere Formen der wirtschaftlichen Verflechtung mit anderen Regionen der Welt einzunehmen begannen, verstärkten die Vorstellung einer neuen Zeit. Europa beanspruchte für sich die Führungsrolle in einer zunehmend globalisierten und durch Migration geprägten Welt. Unter dem Schlagwort „Zivilisation“, forcierten europäische Staaten wirtschaftliche Ausbeutung, die neue Ungleichheiten schufen.
Aktualisiert: 2023-04-04
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Die Revolution von 1848/49 brachte Europa in Bewegung. Während politische Kräfte über eine Zukunft stritten, in deren Mittelpunkt ein starker Nationalstaat stehen sollte, entstand etwa zeitgleich eine neue europäische Infrastruktur: Eisenbahnen beförderten Menschen und Güter, Telegrafennetze übermittelten Nachrichten, ohne an nationalen Grenzen halt zu machen. Die Zeit seit 1850 erwies sich als eine Epoche der intensiven internationalen Vernetzung. Mit dem Einsetzen der Hochindustrialisierung veränderte sich der Alltag vieler Menschen. Vor dem Hintergrund wachsender Städte und immer zahlreicher Fabriken zeigten sich die Zeitgenossen überzeugt, in einer neuen Epoche zu leben. Aber beherrschte der Mensch den technischen Fortschritt? Bereits damals entstand der Begriff des „Anthropozäns.“ Die Dynamik, die Außenhandel und andere Formen der wirtschaftlichen Verflechtung mit anderen Regionen der Welt einzunehmen begannen, verstärkten die Vorstellung einer neuen Zeit. Europa beanspruchte für sich die Führungsrolle in einer zunehmend globalisierten und durch Migration geprägten Welt. Unter dem Schlagwort „Zivilisation“, forcierten europäische Staaten wirtschaftliche Ausbeutung, die neue Ungleichheiten schufen.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Die Revolution von 1848/49 brachte Europa in Bewegung. Während politische Kräfte über eine Zukunft stritten, in deren Mittelpunkt ein starker Nationalstaat stehen sollte, entstand etwa zeitgleich eine neue europäische Infrastruktur: Eisenbahnen beförderten Menschen und Güter, Telegrafennetze übermittelten Nachrichten, ohne an nationalen Grenzen halt zu machen. Die Zeit seit 1850 erwies sich als eine Epoche der intensiven internationalen Vernetzung. Mit dem Einsetzen der Hochindustrialisierung veränderte sich der Alltag vieler Menschen. Vor dem Hintergrund wachsender Städte und immer zahlreicher Fabriken zeigten sich die Zeitgenossen überzeugt, in einer neuen Epoche zu leben. Aber beherrschte der Mensch den technischen Fortschritt? Bereits damals entstand der Begriff des „Anthropozäns.“ Die Dynamik, die Außenhandel und andere Formen der wirtschaftlichen Verflechtung mit anderen Regionen der Welt einzunehmen begannen, verstärkten die Vorstellung einer neuen Zeit. Europa beanspruchte für sich die Führungsrolle in einer zunehmend globalisierten und durch Migration geprägten Welt. Unter dem Schlagwort „Zivilisation“, forcierten europäische Staaten wirtschaftliche Ausbeutung, die neue Ungleichheiten schufen.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Die Herausforderungen hochadeligen Exils eröffnen einen alternativen Blick auf die Prozesse von Staatswerdung und Oppositionsbildung in Europa.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts lebten zeitgleich zwei Hochadelige im österreichischen Exil: der französische Prinz Henri, ein Enkel König Karls X. und letzter legitimer Thronfolger, sowie der hannoversche Kronprinz Ernst August, Sohn König Georgs V. und seit 1878 Oberhaupt der Welfen. Beide gehörten zu einer Gruppe, die in der Zeit zwischen Französischer Revolution und Erstem Weltkrieg deutlich zahlreicher war, als bisher angenommen. Nach gewaltsamen Herrschaftswechseln fanden sich zahlreiche ehemalige Herrscher und ihre Familien als »Monarchen im Exil« im europäischen Ausland wieder. Sie mussten ihren rechtlichen Status klären, finanziell überleben und sich dynastisch neu positionieren. Dass dies unter sich ändernden Rahmenbedingungen zunehmend eine Herausforderung wurde, liefert Aufschlüsse über die europäische Staatswerdung, die so bisher noch nicht beschrieben worden ist. Darüber hinaus fungierten die beiden »abwesenden Monarchen« als politische Symbole der konservativen Opposition in den Heimatländern. Restauration und Legitimation des herrschaftlichen Anspruchs erwiesen sich als komplexe Konzepte, die politische, dynastische und gesellschaftliche Interessen vereinen mussten.
Aktualisiert: 2022-11-17
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Aktualisiert: 2019-10-25
Autor:
Dirk Alvermann,
Holger Böning,
Michael Bregnsbo,
Jörg Driesner,
Heinz Duchhardt,
Hans-Werner Hahn,
Kathleen Jandausch,
Jan Kusber,
Hans-Dieter Loose,
Michael North,
Andreas Önnerfors,
Robert Riemer,
Torsten Riotte,
Georg Schmidt,
Thomas Stamm-Kuhlmann
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