Die jenische Schriftstellerin Jana denkt über ihren wenig erfolgreichen politischen Aktivismus nach und über die (Un-)Sichtbarkeit der Jenischen. Eine anstrengende Freundin taucht plötzlich und zu den unpassendsten Gelegenheiten auf – und unpassend ist es für Eva eigentlich immer. Die geltungssüchtige Mutter Thea, die den theatralischen Auftritt liebt, sabotiert gekonnt das weihnachtliche Familienfest. Alwine flüchtet vor ihrer missratenen Tochter, die mit Fußfessel ihr Haus okkupiert hat, und quartiert sich trotz der winterlichen Kälte im Wohnwagen am Fluss ein.
Simone Schönett blickt in ihren zehn Erzählungen in die feinen Zwischenräume der menschlichen Abgründe. Souverän seziert sie festgefahrene Beziehungen, lässt lustvoll Kartenhäuser zusammenfallen und treibt ihre Figuren aus der Komfortzone.
Aktualisiert: 2023-04-16
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Eine lustvolle Revolution der weiblichen Sprache, die uns über die Grenzen der gängigen Ausdrucksweise hinausführt.
Aktualisiert: 2021-02-10
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Es ist fünf Uhr nachmittags, Winter, finsterkalt.
Igor macht Glühwein und hört die Zauberflöte. Das Telefon läutet. Es ist Tita, seine Frau. Nein, noch sei keiner hier, ja, er werde die Kerzen alle anzünden. »Der Vogelfänger bin ich ja, stets lustig heißa hopsasa…«, singt er in den Hörer. Tita lacht. »Und alle Mädchen wären mein«, sagt sie und legt auf.
Igor genehmigt sich noch einen Schluck. Dann macht er sich an Titas Werk.
Unglaublich viele Lichter in allen Farben und Anordnungen hat sie vorbereitet für den heutigen Abend. In mühevoller Arbeit. Gestern, mit all ihrer Liebe.
»Dies Bildnis ist bezaubernd schön, wie noch kein Auge je gesehn«, singt er inbrünstig beim Anzünden der Kerzen. Dann trinkt er wieder. Er betrachtet das Lichtermeer, als es läutet.
»Jetzt geht es los«, denkt Igor und nimmt schnell noch einen Schluck.
»Oh zittre nicht, mein lieber Sohn, du bist unschuldig, weise, fromm…«, schmettert er beim Öffnen der Tür seiner Mutter Otti entgegen und ihrem genervten Gesicht samt den Geschenken.
Nein, keinen Glühwein, ob das Weißbrot schon aufgeschnitten sei, nein, der Tisch könne so unmöglich stehenbleiben. Und die Musik sei auch viel zu laut. Und in Titas Küche finde sie sich nicht zurecht. Sie schießt leise fluchend zwischen der Küche und dem Christbaum hin und her und stört ihren Sohn und die Königin der Nacht mit ihren Anordnungen. Die Kerzen seien doch wirklich zu viel. »Ein paar, mein Gott, ja, aber doch nicht so übertreiben. Nicht immer so übertreiben, und, Igor, ein bisschen schneller.«
Igor zieht die Augenbrauen hoch. »Hm! Hm! Hm! Hm! Hm! Hm!« summt der Papageno, und dann Tamino: »Der Arme kann von Strafe sagen, denn seine Sprache ist dahin.« Igor singt: »Ich kann nichts tun, als dich beklagen«, aber da ist Otti schon wieder fort. Die kalten Platten holen, die sie nebenan in ihrem Haus vorbereitet hat.
Sie ist erst einen Augenblick lang weg, als Claudia, Ottis Schwester, nach kurzem Klopfen eintritt. Die beiden begrüssen einander mit einem Kuss. Dann dreht Igor die Musik leiser, und Claudia legt ihre Pakete unter den Baum. Igor schenkt ihr gerade Glühwein ein, als Dieter, Claudias Mann, den Kopf bei der Tür hereinsteckt. Claudia solle zu Otti kommen und ihr mit dem Essen helfen. Sie verdreht die Augen, grinst Igor zu, beide kennen Ottis hektische Ungeduld vor Familienessen.
Igor erzählt ihr von den Bergen, sie will ihm zuhören, aber Dieter drängt Claudia zum Gehen. Claudia raucht demonstrativ langsam noch eine Zigarette, bevor sie mit einem: »Du denkst halt nur ans Essen«, zu ihrer Schwester geht…
Aktualisiert: 2019-03-06
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Hamburg 2008. In einer Hafenkneipe spinnt eine Handvoll Roma-Aktivisten Seemannsgarn.
Vier Jahre später, ein Attentat in Rom. Waren es wirklich die eigenen Leute, die die junge Romnie und ihr Baby ermordet haben? Gar eine Fehde, wie die Polizei vermutet?
Allen, die wissen, dass das nicht wahr sein kann, wird nun klar: Sie müssen endlich etwas tun, etwas wagen, etwas großes, die »Kumpania« neu beleben. Zusammenstehen und sich aus ganz Europa auf den Weg machen zu einem friedlichen Fest von unerhörten Dimensionen …
Was wäre, wenn? Diese Frage treibt Simone Schönetts neuen Roman voran, in dem es um Europa und seine größte ethnische Minderheit, die Roma, geht.
Zwölf Millionen sind sie. Was wäre also, wenn sie an einem Strang zögen und sich zusammentäten? Die Einen, um aus der Perspektivlosigkeit am Rande der Gesellschaften herauszufinden. Die Anderen, um sich endlich aus der Unsichtbarkeit der vollkommenen Integration zu wagen und zu zeigen: Auch wenn wir verstreut und ganz unterschiedlich leben, wir gehören zusammen und wir gehören zu Europa. Was wäre, wenn sie einen Roma-Staat ausriefen, einen Staat ohne Territorium?
Ein Roman voller realer, fiktiver und visionärer Elemente, der in und mit der Gegenwart spielt – und mit einer »bodenlosen« Idee.
Aktualisiert: 2020-01-09
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Mari hat sich eine Existenz als freischaffende Köchin aufgebaut und betreibt zusammen mit Freundin und Sommelière Vera den Privaten Abendtisch: Drei Mal pro Woche bewirtet sie Gäste in ihrem Haus. Ein Haus, das die Form einer Bienenwabe hat, ein behaglicher Kosmos der Selbstbestimmtheit, den sie nur selten verlassen muss.
Ihre Kinder, die Zwillinge Max und Mimi, machen gerade die Matura, mit ihrem Ex-Mann ist Mari noch immer gut befreundet, auch Liebhabern ist sie nicht abgeneigt – Mari geht es gut.
Bis sie eines Tages – »Wann war das gewesen?« – von beunruhigenden Attacken befallen wird. Als stecke etwas in ihrer Kehle fest, in immer kürzeren Abständen kehrt es wieder, »dieses Recken«. Denn ihr Körper erinnert sich an etwas, für das Mari selbst zunächst alle Vorstellungen, alle Worte fehlen …
Beeindruckend unaufdringlich und ohne laute Skandalrufe schildert der Roman, wie nicht erinnerte sexuelle Gewalt seine zerstörerische Kraft erst nach einem halben Leben entfaltet, wie vermeintliche Sicherheiten in sich zusammenfallen, wenn verborgene Machtmechanismen mit leiser Wucht ihr Werk tun.
Aktualisiert: 2020-01-09
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Es war ein Abend wie viele davor. Sie sitzen in der Küche beim Wein, das Kind ist am Diwan eingeschlafen, da beginnt Juri mit seinen Klagen: Wie ereignislos ihr Leben verlaufe, wie eintönig, banal. Aber Ida antwortet, sie sei dabei, sich in Herbst zu verlieben, und setzt damit ein Spiel in Gang, das bald die Regeln sprengt und niemand mehr beherrscht.
Konzentriert, dicht und wahrhaftig erzählt Simone Schönett von der Herausforderung einer starken, unlebbaren Liebe und allen teils verrückten, teils verzweifelten, teils gelingenden Versuchen, im Treibsand nicht unterzugehen.
Aktualisiert: 2020-01-08
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Der Roman erzählt von der weitgehend unbekannten Minderheit der Jenischen in Österreich, aber auch von im Verborgenen gelebter Homosexualität, vom sich Verstecken und sich Verleugnen – eine Strategie, die für Anna Nobbel und Raymond Bovy einst überlebensnotwendig war, für Sara und Stephan zwei Generationen später aber eine ganz andere Rolle spielen könnte.
2008. Ein junges Paar, Stephan und Sara, sieht sich mit den Lebensgeschichten zweier Menschen konfrontiert, die nicht viel verbindet, außer ihrem Geburtsjahr 1919: Da ist Raymond Bovy, weit herumgekommener Sohn einer holländischen Fabrikantenfamilie, den Stephan bei seiner Arbeit als Krankenpfleger kennenlernt. Und da ist Anna Nobbel, Tochter altösterreichischer Fahrender und Saras Großmutter, bei der die junge Frau in einer schwierigen Situation Rat sucht.
Die Auseinandersetzung mit Annas und Raymonds Erfahrungen im 20. Jahrhundert, mit Themen wie Flucht und Vertreibung, Kindeswegnahme und Zwangssterilisation, verändert das Leben von Stephan und Sara … Wird darum alles, was war, wieder sein?
Aktualisiert: 2020-01-10
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Zwischen „Obstler und Essiggurken“, schrieb Elfriede Jelinek 1986, findet jährlich „eine wichtige literarische Demonstration der Einheit der linken Intelligenz in Österreich statt“. Gemeint ist das Linke Wort am Volksstimmefest, das im Jubiläumsjahr 2008 unter dem Motto „Aus dem Bilanzbuch des 20. Jahrhunderts“ stand.
Im geschichtsträchtigen Gedenkjahr 2008 bilanzierten die teilnehmenden AutorInnen das 20. Jahrhundert entlang den markanten historischen Einschnitten der Jahre 1918, 1938 und 1968. Es sind vielfältige Zugänge in formaler und inhaltlicher Hinsicht, die in dieser Anthologie dokumentiert werden konnten.
Aktualisiert: 2022-12-18
Autor:
Ruth Aspöck,
Fritz Babe,
Eugen Bartmer,
Manfred Bauer,
Manfred Chobot,
Peter Clar,
Stephan Eibel Erzberg,
Gerald Grassl,
Judith Gruber-Rizy,
Roman Gutsch,
Yasmine Hafedh,
Karin Jahn,
Eva Jancak,
Axel Karner,
Christoph Kepplinger,
Werner Lang,
Claudia Lutz,
Anton Mantler,
Lidio Mosca-Bustamante,
Güni Noggler,
Helmut Rizy,
Gerhard Ruiss,
Stefan Schmitzer,
Simone Schönett,
Christian Schreibmüller,
Richard Schuberth,
Rolf Schwendter,
Benjamin Turecek,
Othmar Wundsam
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Menschen, die ihre Muttersprache nicht mehr verstehen wollen. Ein Land, in dem die Denkmäler lebendiger sind als die Gegenwart. Eine Partei, die alles tut, damit es den Toten gut geht. Auf all das trifft Zala, die berühmte Bühnenfigur und Volksheldin der Slowen*innen, als sie im Jahr 2010 aus Istanbul in ihre Südkärntner Heimat zurückkehrt. Bei ihrem Versuch, die Menschen aus ihrem komatösen Dasein zu befreien, muss Zala erkennen, dass eine Veränderung nicht erwünscht ist. Im Gegenteil ...
In ihrem zweisprachigen, von Publikum und Kritik begeistert aufgenommenen Theaterstück demontieren Simone Schönett und Harald Schwinger den Mythos der sich aufopfernden »Miklova Zala«. Eine Groteske über Assimilationsdruck und Identitätsverlust, Liebe, Verrat und Widerstand.
»Ein sehr aufregendes, politisch notwendiges und poetisch großartiges Werk«
Peter Turrini
Aktualisiert: 2020-01-09
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Aktualisiert: 2019-01-02
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