Autor: Jean-Pierre Steger

Kirchenaustritte, Mitgliederschwund, leere Kirchenbänke, Kirchen, die einen Käufer su-chen – das sind Themen, mit denen es die Kirche in die Schlagzeilen schafft. Dass es in der kirchlichen Landschaft Schweiz Erfreulicheres gibt als das medial zelebrierte Absin-ken in die Bedeutungslosigkeit – davon berichtet dieses Buch. Nicht, dass hier eine heile Welt beschworen wird - PROFIL ZEIGEN berichtet von einer un-spektakulären Kirchgemeinde, der es mit nichts anderem als einer Besinnung auf ihr Kern-geschäft gelingt, sich bemerkbar zu machen und Menschen in ihrem Umfeld für den Glau-ben zu interessieren. PROFIL ZEIGEN erzählt vom Werden und Wachsen einer Kirchgemeinde in der Agglomeration Bern, versucht greifbar zu machen, welche Faktoren, Rahmenbedin-gungen und Inhalte dazu beigetragen haben, dass ein Gemeindeprofil entstehen konnte, das vielen Menschen eine kirchliche Heimat bietet. Dazu gehören Elemente wie Kundenfreund-lichkeit, was sich z.B. in der Pflege ganz verschiedener Gottesdiensttypen mit unterschiedli-chen Musikstilen niederschlägt; ebenso eine lebensnahe, den Menschen zugewandte Art der Verkündigung, die damit rechnet, dass sich etwas ereignet, wenn dem Wort der Bibel eine zentrale Rolle zugestanden wird, die dazu einlädt, den lebendigen Gott zu suchen und sich mit ihm vertrauensvoll einzulassen. Der Text des Buches entfaltet sich in zwei typografisch parallel geführten Strängen, einer-seits in kurzen, thematisch gefüllten Sequenzen, andrerseits in einem chronologisch verlau-fenden Newsticker, der sich über fünf Jahrzehnte erstreckt. Je nach Interesse der Leserinnen und Leser bietet sich hier die lockere Erzählform oder das exakte historische Nachverfolgen der Ereignisse an. Grossflächige, zeitgenössische Illustrationen geben der Publikation ein freundliches, zum Lesen einladendes Gesicht. Ein detailliertes Personenverzeichnis am Schluss des Buches rundet das Ganze ab. Und schliesslich: dass es eine Gemeinde, die PROFIL zeigt, nicht allen recht machen kann - auch davon ist im Buch die Rede. Darum ist es kein Handbuch für Gemeindebau, kein Leitfa-den, keine Anleitung – sondern lediglich eine Spurensuche. Eine Spurensuche allerdings, die möglicherweise auch Sie als Leser oder Leserin zu kleinen, aber staunenswerten Entdeckun-gen führt über das, was auch in einem ganz normalen kirchlichen Umfeld möglich ist. Eine Ermutigung für alle, die ihre Sehnsucht nach Aufbruch und Aufwind in der Kirche noch nicht ganz aufgegeben haben!