"Dass ein solcher Mensch wie Montaigne geschrieben hat, dadurch ist wahrlich die Lust, auf dieser Erde zu leben, vermehrt worden." Friedrich Nietzsche "Er hat die menschliche Natur schlechthin geschildert", sagte einst Voltaire über Montaigne, und: "Er ist ein Mensch, der immer geliebt werden wird". Kaum jemand weiß besser, warum das so ist, als Hans Stilett: 1998 schenkte er uns die erste moderne Gesamtübersetzung der Essais, ein Buch, an dem er vorher schon nahezu 15 Jahre gearbeitet hatte. Seit einem Vierteljahrhundert also beschäftigt Stilett sich fast ausschließlich mit Leben und Werk des lebensfreundlichsten aller Philosophen; für seine immense Arbeit wurde er mit Lob, Preisen und Anerkennungen überschüttet. "Lebendigem soll man lebendig begegnen", in diesem Sinne schreibt Stilett über Montaigne: sachkundig doch unakademisch, lebenszugewandt und mit viel humanistischem Humor. In diesem Buch erzählt er uns vom Leben, Denken und Schreiben Montaignes - von seiner Vielgestalt als Literat, Politiker und Philosoph, als Lebenskünstler, Skeptiker und Stoiker, als Pionier der Pädagogik, Leser und Schalk, als Humanist und christlicher Heide. Er ergründet sein Wesen und legt uns sein Denken in aller Widersprüchlichkeit dar - einer oft tiefernsten, oft spielerisch-heiteren Widersprüchlichkeit, die Montaigne gerade so sympathisch, menschlich und faszinierend macht.
Aktualisiert: 2022-10-19
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„Hier erwacht jener Montaigne zum Leben, der mir beim Übersetzen der Essais vor Augen stand. Ein hervorragendes Buch.“ Hans StilettDass der Tod alles durchdringt, hat Michel de Montaigne viel zu früh lernen müssen. Wahrscheinlich weiß er deshalb am besten, was Leben wirklich heißt. Montaigne spürt dem Leben nach, riecht, schmeckt, hört es. Er findet es in Freundschaft und Eros, im Spiel mit seiner Katze, in Wassermelonen und Wein. Sein Werk ist die Tür zu einer vor Leben strotzenden Welt – Saul Frampton liefert mit diesem außergewöhnlichen Buch den Schlüssel dazu und verführt, sich gemeinsam mit Montaigne aufs Leben einzulassen.„Wenn du einen Freund hast, den du sehr schätzt, dann triff dich mit ihm. Wenn du jemanden liebst, dann rücke ganz nahe an seine Seite“ – und wenn du wahres Glück finden willst, dann lass dich von Saul Frampton zu Montaigne verführen. Frampton, der britische Montaigne-Kenner, hat „eines der besten Bücher, die jemals über Montaigne geschrieben wurden“ (The Telegraph) verfasst. Hans Stilett, der deutsche Montaigne-Experte und Schöpfer der hochgelobten Gesamtübersetzung der Essais hat es ins Deutsche gebracht. Herausgekommen ist ein Meisterwerk. Wer Montaigne liebt, findet all die Gründe dafür in diesem Buch vereint – alle anderen wird Saul Frampton mit seiner Leidenschaft für den lebensnahsten aller Philosophen anstecken.
Aktualisiert: 2022-02-01
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Dieses Kind bleibt nicht unter dem Rock der Großmutter sitzen. Es will hinaus. Und doch ist die Stube der Ort der Geborgenheit, in der sich die Großeltern, Mutter und Kind aufhalten, in der gekocht und gegessen wird, in der man sich wäscht und zusammensitzt.
»Wir leben arm, aber gesund«, sagt die Mutter. Doch was das Kind erlebt und beobachtet, ist reich. Da gibt es das Abendkränzchen der Großeltern, wo es die Erwachsenen belauschen kann. Da sind die Nachbarskinder, mit denen es durch die Wiesen und Wälder streift und durch den Ort. Da sind die Sozis, die Kommunisten und die Nazis, die sich bekämpfen. Und die Streifzüge mit der Großmutter zum Himbeer- und Blaubeerpflücken, zum Tannenzapfen- und Holzsammeln.
In kurzen und ausdrucksstarken Bildern erzählt Hans Stilett aus seiner Kindheit: von der Freude, von der Neugier, vom Tod, von der Natur und Menschen. Er ruft damit eine Zeit in Erinnerung, die lang vorbei und doch in so vielen eigenen Erfahrungen eines jeden von uns noch aufgehoben ist. Ein wunderbares kleines Buch, das lange nachklingt.
Aktualisiert: 2021-02-19
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Kaum waren seine berühmten Essais erschienen, da brach Michel de Montaigne zu seiner großen Reise auf, der wir sein »Tagebuch der Reise nach Italien über die Schweiz und Deutschland von 1580 bis 1581« verdanken.
Ob in seinem berühmten Turm bei der neun Jahre währenden Niederschrift seiner Essais oder auf seiner Tour durch Italien: das Unterwegssein gehörte für Montaigne zum Dauerzustand seiner Existenz.
Montaignes genauer Blick in toleranter »Aufmerksamkeit und Gelassenheit« lässt sein Reisetagebuch zur farbig vitalen Quelle der Kulturgeschichte werden – wobei ihn Kunstführerqualitäten und Berichte über Sehenswürdigkeiten wenig interessieren. Er nimmt Landschaft, Land, Leute und Lebensweisen in Augenschein – mit Hochachtung vor dem »niederen Volk«: Koch- und Tischsitten in den Gasthöfen haben es ihm angetan, er studiert die Bordelle von Venedig und Florenz oder erlebt Hinrichtungen und Teufelsaustreibungen.
Kaum eine Gelegenheit zu Trink-, Bade-und Schwitzkuren lässt der reisende Humanist und Erkenntnissucher aus – gequält von seinem Nierenleiden. So gut wie auf dieser Reise fühlte er sich nie.
Seine tollkühne Jahrhundertarbeit der ersten modernen Gesamtübersetzung der Essais aus Montaignes sprachgewaltigem Französisch der Renaissance setzt Hans Stilett mit diesem Reisetagebuch fort.
»So habe ich gerade mit großem Interesse die Reisebeschreibungen Montaignes gelesen: Sie bereiten mir an manchen Stellen noch mehr Vergnügen als selbst seine Essais.« Johann Wolfgang von Goethe
Aktualisiert: 2022-08-26
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»Daß ein solcher Mensch geschrieben hat, dadurch ist die Lust auf dieser Erde zu leben vermehrt worden«, schrieb Friedrich Nietzsche über den französischen Philosophen Michel de Montaigne. Montaignes berühmte Essais liegen hier, übersetzt von Hans Stilett, vollständig vor.
Aktualisiert: 2023-03-31
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Aktualisiert: 2023-04-21
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Dieses Kind bleibt nicht unter dem Rock der Großmutter sitzen. Es will hinaus. Und doch ist die Stube der Ort der Geborgenheit, in der sich die Großeltern, Mutter und Kind aufhalten, in der gekocht und gegessen wird, in der man sich wäscht und zusammensitzt. »Wir leben arm, aber gesund«, sagt die Mutter. Doch was das Kind erlebt und beobachtet, ist reich. Da gibt es das Abendkränzchen der Großeltern, wo es die Erwachsenen belauschen kann. Da sind die Nachbarskinder, mit denen es durch die Wiesen und Wälder streift und durch den Ort. Da sind die Sozis, die Kommunisten und die Nazis, die sich bekämpfen. Und die Streifzüge mit der Großmutter zum Himbeer- und Blaubeerpflücken, zum Tannenzapfen- und Holzsammeln.
In kurzen und ausdrucksstarken Bildern erzählt Hans Stilett aus seiner Kindheit: von der Freude, von der Neugier, vom Tod, von der Natur und Menschen. Er ruft damit eine Zeit in Erinnerung, die lang vorbei und doch in so vielen eigenen Erfahrungen eines jeden von uns noch aufgehoben ist. Ein wunderbares kleines Buch, das lange nachklingt.
In kurzen und ausdrucksstarken Bildern erzählt Hans Stilett aus seiner Kindheit: von der Freude, von der Neugier, vom Tod, von der Natur und Menschen. Er ruft damit eine Zeit in Erinnerung, die lang vorbei und doch in so vielen eigenen Erfahrungen eines jeden von uns noch aufgehoben ist. Ein wunderbares kleines Buch, das lange nachklingt.
Aktualisiert: 2022-12-16
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Aktualisiert: 2021-11-30
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Montaigne auf Tour
»Ich schildere nicht das Sein, ich schildere das Unterwegssein.« Genau das tat Michel de Montaigne, nachdem er neun Jahre in seinem berühmten Turm saß und an den Essais schrieb: kaum waren sie 1580 erschienen, da machte er sich auf zu einer großen Reise: seine Route führte ihn über Süddeutschland (von Baden bis Augsburg), Teile der Schweiz, über die Alpen von Venedig bis nach Rom. Von dort aus ging es weiter nach Loreto bis Lucca und wieder zurück nach Rom, von wo nach einem weiteren Aufenthalt die Rückreise nach Frankreich angetreten wurde.
Und auch dabei hatte der knorrige Eigenbrödler seine Eigenheiten. Am meisten hasste er, durch irgendein ortsunübliches Verhalten auffällig zu werden - und so passte er sich den jeweiligen Sitten an. Er spart sich weitläufige Berichte über die gewöhnlichen Sehenswürdigkeiten und beäugt mit der ihm eigenen Unvoreingenommenheit die täglichen Sitten und Gebräuche der fremden Kulturen, wägt Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Lebensweisen ab. Berichte über Hermaphroditen, über Ehen zwischen Lesben und Schwulen oder über die von den Schweizern beklagte allgemeine Sittenverderbnis findet er ebenso spannend, wie ihn die Koch- oder Tischsitten in Süddeutschland faszinieren. Er gibt öffentliche Bälle und stiftet Preise für die besten Tänzerinnen, in Venedig und Florenz studiert er eingehend die Bordelle, er erlebt Hinrichtungen und Teufelsaustreibungen und beobachtet ein jüdisches Beschneidungsritual.
Eine Vielzahl dem Text beigegebener zeitgenössischer Illustrationen vermittelt ein Bild vom Reichtum des damaligen Lebens. Vor allem aber lässt Stiletts Übersetzung – wie schon bei seiner Übersetzung der Essais – den deutschen Leser zum ersten Mal spüren, dass Montaigne auch im Reisetagebuch ein Denk- und Sprachvirtuose ersten Ranges war. Schöner kann man Reiseerfahrungen in der Renaissance nicht erlesen.
»Mein Geist rührt sich nicht, wenn die Beine ihn nicht bewegen.« Montaigne
Aktualisiert: 2021-06-18
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Aktualisiert: 2023-04-21
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Am Ende eines Rundfunkdialoges mit dem Titel 'Können Dichter die Welt ändern?' verweist Gottfried Benn auf Friedrich Schillers Anschauung der Kunst als der 'regellos schweifenden Freiheit am Rande der Notwendigkeit'. Aus dieser Perspektive, welche die Autonomie literarischen Schreibens mit dem Gestus der Unbedingtheit verteidigt, deutet der Dichter den Dialog der Schreibenden mit den Lesenden als 'das hohe Geistergespräch' über die Epochen und Zeiten hinweg.
In den europäischen Literaturen hat die Reflexion über die Frage, welchen Einfluß das literarische Kunstwerk auf die Lebenswirklichkeit zu nehmen vermag und welcher Mittel es sich bedient, diesen Einfluß geltend zu machen, eine lange Tradition. Seit dem 19. Jahrhundert jedoch ist sie nicht nur von Schriftstellern und Verlegern gestellt und auf je unterschiedliche Weise beantwortet worden, sondern mit der Herausbildung und Ausdifferenzierung von literarischen Archiven und Gedenkstätten, Museen und Dichterhäusern auch von Archivaren und Wissenschaftlern. Und indem wir uns heute mit der Notwendigkeit sowie den Möglichkeiten der Vermittlung der literarischen Tradition auseinandersetzen, ist in den vergangenen Jahrzehnten die zentrale Bedeutung der Archive und Museen für den wissenschaftstheoretischen wie öffentlichen Diskurs immer deutlicher geworden.
Bernd Kortländer, dem wir den vorliegenden Band aus Anlaß seines sechzigsten Geburtstages zueignen, hat seine wissenschaftliche Laufbahn eben jenem 'hohen Geistergespräch', dem Dialog der Dichter und der Leser verschrieben. So haben sich Kollegen, Freunde und Weggefährten aus Archiven, Museen und Universitäten zusammengefunden, um in essayistisch gehaltenen Beiträgen einerseits Fragen der Bestandsbildung und -erhaltung literarischer Archive und andererseits Perspektiven musealer und digitaler Präsentation zu diskutieren.
(Aus dem Vorwort)
Aktualisiert: 2019-11-18
Autor:
Peter Barth,
Sabine Brenner-Wilczek,
Gertrude Cepl-Kaufmann,
Dieter Forte,
Bernd Füllner,
Karin Füllner,
Walter Goedden,
Jochen Golz,
Jochen Grywatsch,
Martin Hollender,
Cornelia Ilbrig,
Lothar Jordan,
Volker Kaukoreit,
Sonja Klein,
Gaby Köster,
Joseph A Kruse,
Christian Liedtke,
Ursula Roth,
Susanne Schwabach-Albrecht,
Sikander Singh,
Enno Stahl,
Hans Stilett,
Heidemarie Vahle
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