Der Untertitel dieses Bandes „Die große Verheißung“ ist im Grunde eine Frage: Was stellt die Künstliche Intelligenz der Menschheit insgesamt in Aussicht? Was macht sie als zunächst nur technische Möglichkeit zur vielfach gepriesenen Hoffnung? In welcher Hinsicht sind solche Hoffnungen überhaupt erfüllbar und nicht vielmehr die ersten Zeichen einer bevorstehenden Apokalypse?
Die Faszination der Künstlichen Intelligenz liegt offenbar in dem Versprechen des kühnsten aller bisher in der Menschheitsgeschichte unternommenen Versuchs, sich als Spezies selbst zu übersteigen. In den öffentlichen Debatten wird das Projekt der Künstlichen Intelligenz oft als fundamentaler dargestellt, als all die Abenteuer, neue Kontinente zu entdecken, bleierne Materie alchemistisch in leuchtendes Gold zu verwandeln oder durch mechanische Maschinenmonster buchstäblich neue Welten aus dem Boden zu stampfen. Damit scheint sie als Zeichen und Zepter einer Allmacht, die vormals nur den Göttern zugetraut wurde, verstanden zu werden.
Eine solche Überhöhung des Projektes der Künstlichen Intelligenz wirft einige Fragen auf. Mit dem vorliegenden Band wollen wir einige subtilere Perspektiven beisteuern, die über das allgemeine Bejubeln und Verteufeln hinausgehen. Das Unternehmen Künstliche Intelligenz hat offenbar einige konzeptionelle Risse, die hier allgemeinverständlich untersucht werden sollen. Die in diesem Band versammelten Betrachtungen treffen den Nerv einer Zeit, die im globalen Kontext gegen vielfach sich aufdrängende politische Verzweiflung und drohende soziale Verwirrung ankämpfen muss. Die Künstliche Intelligenz ist hier nur eine von sehr vielen Bemühungen um eine neue Ordnung unter den Menschen, wenn auch eine besonders prominente. In der Auseinandersetzung mit ihr kann die philosophische Reflexion das leisten, was die fachliche Spezialkompetenz oft außer Acht lässt, nämlich die übergreifende Zusammenführung von Perspektiven, Anregungen, Bedenken und Korrekturen drohender Irrtümer.
Ebenso stellen sich neue grundlegende ethische Fragen, wenn man über die zukünftige Entwicklung von Künstlicher Intelligenz nachdenkt. Geht das Projekt Künstliche Intelligenz mit drastischen Veränderungen bezüglich unseres Verständnisses von Vertrauen, Freundschaft und Selbstbestimmung einher, oder können wir zukünftige Entwicklungen gestalten?
Schon begrifflich ist die Annäherung an das, was unter Künstlicher Intelligenz verstanden wird oder werden sollte, ein kontroverses Feld. Welche Art von Intelligenz – analytische, soziale oder emotionale – ist gemeint, welche Vorrausetzungen haben die vielen Begriffe von Intelligenz, welche Konsequenzen dürfen wir aus ihnen ziehen? Und welchen Wesen oder Entitäten können wir welche Arten der Intelligenz plausiblerweise zuschreiben?
Als Herausgeber*innen dieses Bandes freuen wir uns, dass unser Ruf nach Beiträgen auf großes und positives Echo gestoßen ist. Die Relevanz des Gegenstandes dieses Buches zeigt sich auch daran, in welchem Umfang sehr bekannte Stimmen dieses Diskurses bereit waren, sich an einem solchen Projekt zu beteiligen. In diesem Sinne sind wir froh, auch Beiträge von Autoren wie Daniel Dennett, Ophelia Deroy, Sybille Krämer, Dieter Mersch, Catrin Misselhorn oder Wolfgang Zimmerli gewonnen zu haben. Unser besonderes Anliegen, eine im Einzelnen interdisziplinäre Debatte fortsetzen zu können, deren verbindende methodische Klammer der philosophische Diskurs ist, wird aber erst durch die Gesamtheit der versammelten Aufsätze erfüllt. In diesem Sinne hoffen wir, zur gegenwärtigen Beurteilung der Chancen und Risiken, aber auch der gesellschaftlichen Reichweite von Künstlicher Intelligenz weiteres, wertvolles Material beisteuern zu können.
Aktualisiert: 2023-06-01
Autor:
Daniel Dennett,
Ophelia Deroy,
Yaoli Du,
Uwe Engel,
Christian Freksa,
Sascha Friesike,
Jan Tobias Fuhrmann,
Matthias Gutmann,
Marie-Claire Haag,
Rico Hauswald,
Reinhard Kahle,
Hendrik Kempt,
Sybille Krämer,
Hans-Jörg Kreowski,
Wolfgang Krieger,
Christoph Merdes,
Dieter Mersch,
Michael Meyer-Albert,
John Michael,
Catrin Misselhorn,
Holger Schultheis,
Nadine Schumann,
Wolfgang Sohst,
Ralf Stapelfeldt,
Katja Stepec,
Anna Strasser,
Gergana Vladova,
Elektra Wagenrad,
Christian Wahdephul,
Thomas Weiss,
Daniel Wenz,
Hans Zillmann,
Walther Ch. Zimmerli
> findR *
In dieser Arbeit wird die Frage nach der Handlungsfähigkeit künstlicher Systeme im Schnittfeld von Philosophie und KI behandelt. Eine positive Antwort auf Seiten der Philosophie hat deren anthropozentrischer Handlungsbegriff verhindert. Daher wird unterhalb des philosophischen Handlungsbegriffes der Begriff einer Quasi-Handlung entwickelt, welcher die Möglichkeit bietet, zwischen verschiedenen Kategorien des Verhaltens künstlicher Systeme zu unterscheiden. Als wesentliches Kriterium werden hierzu Unterschiede in der Flexibilität des Informationensverarbeitungsprozesses zur Differenzierung verschiedener Verhaltensklassen vorgeschlagen. Dies führt auch zu einer Auseinandersetzung mit dem Begriff der Kognition und den verschiedenen Arten des Lernens.
Aktualisiert: 2023-05-29
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In dieser Arbeit wird die Frage nach der Handlungsfähigkeit künstlicher Systeme im Schnittfeld von Philosophie und KI behandelt. Eine positive Antwort auf Seiten der Philosophie hat deren anthropozentrischer Handlungsbegriff verhindert. Daher wird unterhalb des philosophischen Handlungsbegriffes der Begriff einer Quasi-Handlung entwickelt, welcher die Möglichkeit bietet, zwischen verschiedenen Kategorien des Verhaltens künstlicher Systeme zu unterscheiden. Als wesentliches Kriterium werden hierzu Unterschiede in der Flexibilität des Informationensverarbeitungsprozesses zur Differenzierung verschiedener Verhaltensklassen vorgeschlagen. Dies führt auch zu einer Auseinandersetzung mit dem Begriff der Kognition und den verschiedenen Arten des Lernens.
Aktualisiert: 2023-05-29
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In den kirchlichen Jugendverbänden wird Gleichberechtigung der Geschlechter bereits seit langem konkret gelebt. Aber nicht überall in Kirche und Gesellschaft ist das so: Frauen werden an vielen Stellen noch nicht die gleichen Rechte eingeräumt
wie Männern. Darum hat auch jede Frau ihre ganz eigene Geschichte zu erzählen!
In diesem Werkbrief finden sich einige davon: Es sind Geschichten aus der Bibel und aus der Berufswelt, aus der Kirchengeschichte und aus der Frauenbewegung der 1968er.
Diese Geschichten sind nicht bloß zum Lesen gedacht: Sie sollen anregen, (die eigene) Geschichte zu schreiben und beizutragen zu einer gerechteren Gesellschaft und einer vielfältigeren Kirche. Dazu finden sich in gewohnter
Werkbrief-Manier auch wieder spannende und kreative Methoden, die euren Einsatz in der Jugendarbeit bereichern. Auf euch kommt es an!
Aktualisiert: 2022-08-11
Autor:
Henning von Bargen,
Barbara Becker,
Michaela Bill-Mrzglod,
Michael Bruns,
Eli Edlbergmeier,
Stephanie Feder,
Alexandra Fröhlich,
Andrea Fuß,
Regina Ganslmeier,
Christina Hiebl,
Eva Lettenbauer,
Lisi Maier,
Theresa Schäfer,
Dorothee Schott,
Jakob Stadler,
Anna Strasser,
Miriam Vennemann,
Gabriele Wille
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Der Untertitel dieses Bandes „Die große Verheißung“ ist im Grunde eine Frage: Was stellt die Künstliche Intelligenz der Menschheit insgesamt in Aussicht? Was macht sie als zunächst nur technische Möglichkeit zur vielfach gepriesenen Hoffnung? In welcher Hinsicht sind solche Hoffnungen überhaupt erfüllbar und nicht vielmehr die ersten Zeichen einer bevorstehenden Apokalypse?
Die Faszination der Künstlichen Intelligenz liegt offenbar in dem Versprechen des kühnsten aller bisher in der Menschheitsgeschichte unternommenen Versuchs, sich als Spezies selbst zu übersteigen. In den öffentlichen Debatten wird das Projekt der Künstlichen Intelligenz oft als fundamentaler dargestellt, als all die Abenteuer, neue Kontinente zu entdecken, bleierne Materie alchemistisch in leuchtendes Gold zu verwandeln oder durch mechanische Maschinenmonster buchstäblich neue Welten aus dem Boden zu stampfen. Damit scheint sie als Zeichen und Zepter einer Allmacht, die vormals nur den Göttern zugetraut wurde, verstanden zu werden.
Eine solche Überhöhung des Projektes der Künstlichen Intelligenz wirft einige Fragen auf. Mit dem vorliegenden Band wollen wir einige subtilere Perspektiven beisteuern, die über das allgemeine Bejubeln und Verteufeln hinausgehen. Das Unternehmen Künstliche Intelligenz hat offenbar einige konzeptionelle Risse, die hier allgemeinverständlich untersucht werden sollen. Die in diesem Band versammelten Betrachtungen treffen den Nerv einer Zeit, die im globalen Kontext gegen vielfach sich aufdrängende politische Verzweiflung und drohende soziale Verwirrung ankämpfen muss. Die Künstliche Intelligenz ist hier nur eine von sehr vielen Bemühungen um eine neue Ordnung unter den Menschen, wenn auch eine besonders prominente. In der Auseinandersetzung mit ihr kann die philosophische Reflexion das leisten, was die fachliche Spezialkompetenz oft außer Acht lässt, nämlich die übergreifende Zusammenführung von Perspektiven, Anregungen, Bedenken und Korrekturen drohender Irrtümer.
Ebenso stellen sich neue grundlegende ethische Fragen, wenn man über die zukünftige Entwicklung von Künstlicher Intelligenz nachdenkt. Geht das Projekt Künstliche Intelligenz mit drastischen Veränderungen bezüglich unseres Verständnisses von Vertrauen, Freundschaft und Selbstbestimmung einher, oder können wir zukünftige Entwicklungen gestalten?
Schon begrifflich ist die Annäherung an das, was unter Künstlicher Intelligenz verstanden wird oder werden sollte, ein kontroverses Feld. Welche Art von Intelligenz – analytische, soziale oder emotionale – ist gemeint, welche Vorrausetzungen haben die vielen Begriffe von Intelligenz, welche Konsequenzen dürfen wir aus ihnen ziehen? Und welchen Wesen oder Entitäten können wir welche Arten der Intelligenz plausiblerweise zuschreiben?
Als Herausgeber*innen dieses Bandes freuen wir uns, dass unser Ruf nach Beiträgen auf großes und positives Echo gestoßen ist. Die Relevanz des Gegenstandes dieses Buches zeigt sich auch daran, in welchem Umfang sehr bekannte Stimmen dieses Diskurses bereit waren, sich an einem solchen Projekt zu beteiligen. In diesem Sinne sind wir froh, auch Beiträge von Autoren wie Daniel Dennett, Ophelia Deroy, Sybille Krämer, Dieter Mersch, Catrin Misselhorn oder Wolfgang Zimmerli gewonnen zu haben. Unser besonderes Anliegen, eine im Einzelnen interdisziplinäre Debatte fortsetzen zu können, deren verbindende methodische Klammer der philosophische Diskurs ist, wird aber erst durch die Gesamtheit der versammelten Aufsätze erfüllt. In diesem Sinne hoffen wir, zur gegenwärtigen Beurteilung der Chancen und Risiken, aber auch der gesellschaftlichen Reichweite von Künstlicher Intelligenz weiteres, wertvolles Material beisteuern zu können.
Aktualisiert: 2023-03-14
Autor:
Daniel Dennett,
Ophelia Deroy,
Yaoli Du,
Uwe Engel,
Christian Freksa,
Sascha Friesike,
Jan Tobias Fuhrmann,
Matthias Gutmann,
Marie-Claire Haag,
Rico Hauswald,
Reinhard Kahle,
Hendrik Kempt,
Sybille Krämer,
Hans-Jörg Kreowski,
Wolfgang Krieger,
Christoph Merdes,
Dieter Mersch,
Michael Meyer-Albert,
John Michael,
Catrin Misselhorn,
Holger Schultheis,
Nadine Schumann,
Wolfgang Sohst,
Ralf Stapelfeldt,
Katja Stepec,
Anna Strasser,
Gergana Vladova,
Elektra Wagenrad,
Christian Wahdephul,
Thomas Weiss,
Daniel Wenz,
Hans Zillmann,
Walther Ch. Zimmerli
> findR *
In dieser Arbeit wird die Frage nach der Handlungsfähigkeit künstlicher Systeme im Schnittfeld von Philosophie und KI behandelt. Eine positive Antwort auf Seiten der Philosophie hat deren anthropozentrischer Handlungsbegriff verhindert. Daher wird unterhalb des philosophischen Handlungsbegriffes der Begriff einer Quasi-Handlung entwickelt, welcher die Möglichkeit bietet, zwischen verschiedenen Kategorien des Verhaltens künstlicher Systeme zu unterscheiden. Als wesentliches Kriterium werden hierzu Unterschiede in der Flexibilität des Informationensverarbeitungsprozesses zur Differenzierung verschiedener Verhaltensklassen vorgeschlagen. Dies führt auch zu einer Auseinandersetzung mit dem Begriff der Kognition und den verschiedenen Arten des Lernens.
Aktualisiert: 2023-03-27
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In dieser Arbeit wird die Frage nach der Handlungsfähigkeit künstlicher Systeme im Schnittfeld von Philosophie und KI behandelt. Eine positive Antwort auf Seiten der Philosophie hat deren anthropozentrischer Handlungsbegriff verhindert. Daher wird unterhalb des philosophischen Handlungsbegriffes der Begriff einer Quasi-Handlung entwickelt, welcher die Möglichkeit bietet, zwischen verschiedenen Kategorien des Verhaltens künstlicher Systeme zu unterscheiden. Als wesentliches Kriterium werden hierzu Unterschiede in der Flexibilität des Informationensverarbeitungsprozesses zur Differenzierung verschiedener Verhaltensklassen vorgeschlagen. Dies führt auch zu einer Auseinandersetzung mit dem Begriff der Kognition und den verschiedenen Arten des Lernens.
Aktualisiert: 2023-03-27
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