»Rasse« war das zentrale Konstrukt, nach dem die Nationalsozialisten Europa neu ordnen wollten. Maßgeblich daran beteiligt war die Einwandererzentralstelle (EWZ.) Sie machte die SS-Rassenideen verwaltungs- und politikfähig. Der Krieg gegen Polen war der Auftakt zu dem monströsen Plan der Nazis, Europa »ethnisch neu zu ordnen«. Ziel war eine rassereine Siedlergesellschaft zur Absicherung der deutschen Herrschaft in Osteuropa. Innerhalb der NS-Volkstumspolitik hatte die EWZ eine zentrale Rolle. Sie bestimmte, wer von den Umsiedlern zur Volksgemeinschaft gehören und als rassische Elite im Osten siedeln sollte. Sie sortierte die Menschen nach den Kategorien Rasse (Anthropologie und Erbbiologie), Volk (Kultur und Politik) und Arbeit - und verankerte so das Konstrukt Rasse als verwal-tungs-techni-sche und politische Kategorie.
Aktualisiert: 2023-04-26
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Völkische Konzepte spielten im 20. Jahrhundert eine zentrale Rolle. Aktuelle Studien über die Verflechtung ihrer Akteure in die Gewaltpraktiken im »Dritten Reich« rücken auch ihre Transformation danach stärker in den Vordergrund.Wissenschaft und Politik bildeten im 20. Jahrhundert Ressourcen füreinander aus. Die Politik profitierte von der Legitimation durch Expertisen. Umgekehrt sicherte sie völkische Forschungsprogramme ab. Beide bildeten keine statischen Systeme, sondern flexible Netzwerke aus. Es geht um die Wirkmächtigkeit von Anthropologen, Demographen, Historikern, Geographen, Raumplanern und Soziologen in der radikalen Homogenisierung Europas.
Aktualisiert: 2023-04-26
Autor:
Wolfgang Benz,
Matthias Berg,
Nicolas Berg,
Pompeu Casanovas,
Michael Fahlbusch,
Katja Geisenhainer,
Ingo Haar,
Jörg Hackmann,
David Hamann,
Karl R. Kegler,
Fabian Link,
Emilio Mikunda,
Thomas Mueller,
Michael Pinto-Duschinsky,
Marta Poblet,
Dirk Preuß,
Hans-Werner Retterath,
Dirk Rupnow,
Samuel Salzborn,
Andreas Strippel,
Armand Van Nimmen,
Florence Vienne,
Tobias Weger
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»Rasse« war das zentrale Konstrukt, nach dem die Nationalsozialisten Europa neu ordnen wollten. Maßgeblich daran beteiligt war die Einwandererzentralstelle (EWZ.) Sie machte die SS-Rassenideen verwaltungs- und politikfähig. Der Krieg gegen Polen war der Auftakt zu dem monströsen Plan der Nazis, Europa »ethnisch neu zu ordnen«. Ziel war eine rassereine Siedlergesellschaft zur Absicherung der deutschen Herrschaft in Osteuropa. Innerhalb der NS-Volkstumspolitik hatte die EWZ eine zentrale Rolle. Sie bestimmte, wer von den Umsiedlern zur Volksgemeinschaft gehören und als rassische Elite im Osten siedeln sollte. Sie sortierte die Menschen nach den Kategorien Rasse (Anthropologie und Erbbiologie), Volk (Kultur und Politik) und Arbeit - und verankerte so das Konstrukt Rasse als verwal-tungs-techni-sche und politische Kategorie.
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Völkische Konzepte spielten im 20. Jahrhundert eine zentrale Rolle. Aktuelle Studien über die Verflechtung ihrer Akteure in die Gewaltpraktiken im »Dritten Reich« rücken auch ihre Transformation danach stärker in den Vordergrund.Wissenschaft und Politik bildeten im 20. Jahrhundert Ressourcen füreinander aus. Die Politik profitierte von der Legitimation durch Expertisen. Umgekehrt sicherte sie völkische Forschungsprogramme ab. Beide bildeten keine statischen Systeme, sondern flexible Netzwerke aus. Es geht um die Wirkmächtigkeit von Anthropologen, Demographen, Historikern, Geographen, Raumplanern und Soziologen in der radikalen Homogenisierung Europas.
Aktualisiert: 2023-04-26
Autor:
Wolfgang Benz,
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Pompeu Casanovas,
Michael Fahlbusch,
Katja Geisenhainer,
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Jörg Hackmann,
David Hamann,
Karl R. Kegler,
Fabian Link,
Emilio Mikunda,
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