Todai-ji – das ist der Name des bis heute größten buddhistischen Bauwerks in Ostasien. Der Tempel mit dem Riesenbuddha wurde nach abenteuerlicher Baugeschichte in der damaligen Hauptstadt Japans, Nara, im Jahre 752 geweiht.
Bis heute sind die Jahrzehnte vor jenem historischen Datum nicht völlig erforscht. Welche Rolle spielten damals die Adelsfamilien? Was bedeutete ihnen und ihrem Volk die neue Lehre des Buddha neben dem angestammten Shinto, dem „Weg der Götter“? Wie war überhaupt das Verhältnis des neuen Staates Yamato zum mächtigen China der Tang-Zeit?
Der Autor dieses historischen Romans, Dierk Stuckenschmidt, hat beim Durchwandern der Landschaft von Nara einen Europäer ersonnen, Alexios von Dor, der als Zeitzeuge, ja schließlich sogar als erfolgreicher japanischer Staatsbeamter des 8. Jahrhunderts vor Ort ein Tagebuch führt. Darin berichtet uns dieser „Ur-Marco-Polo“ nicht nur von seinem Leben im alten Japan, sondern auch von seiner Heimat Palästina, von Studienjahren in Konstantinopel und dann von seiner spannenden Reise über die Seidenstraße nach Osten. In Japan lernt er eine überraschend liberale Welt kennen, und der Leser beginnt einige der Grundlagen des modernen Japan besser zu verstehen.
Aktualisiert: 2023-03-21
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Japan ist für die meisten Europäer nur in Extremen vorstellbar: in der Perfektion seiner Industrieprodukte, der Kameras, Fernsehgeräte, Computer und Autos; andererseits als das Land der Geishas und der Samurai – selbst wenn man sie inzwischen in einem Schritt zur Realität schon mehr als Figuren der Unterhaltungsmedien sehen sollte. Die japanischen Menschen von heute, die in Japan leben und all das produzieren, sind anscheinend überaus schwer zu verstehen. Dieses Buch nimmt sie gewissermaßen auseinander und zeigt die Bauteile: ihr Bewußtsein von prägenden Geschichtsperioden, auch und gerade im Verhältnis zu den asiatischen Nachbarn; den kollektiven Glauben an buddhistische und shintoistische Götter, die in jedem Menschen erstaunlich leichtgewichtig, aber doch ständig präsent sind; es erklärt den Kaiser als zeitlose Vaterfigur; nicht zuletzt seziert es die irrational-komplexe Sprache als wichtigstes Bindeelement. Schließlich fügen sich die Teile als zwar „wunderbar“, aber doch nicht mehr ganz so „rätselhaft“ wieder zusammen.
Aktualisiert: 2020-09-30
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Aus ungewöhnlichen Perspektiven - als Stipendiat und Angehöriger des Deutschen Akademischen Austauschdienstes in vielen Ländern der Welt (wie auch nebenberuflich als Töpfer) - hat der Autor die vergangenen sechs Jahrzehnte miterlebt. Immer wieder brachte es ihn in die Mitte des Geschehens: erst als Zuständigen für die neuen DAAD-Austauschprogramme in der Aussöhnung mit Frankreich; dann als Ostasien-Referenten zur Zeit der Öffnung Chinas nach Maos "Kulturrevolution"; besonders aber als Leiter der "Arbeitsstelle Austausch mit der DDR" und des Osteuropareferats während der Phase der "Perestroika", des Falls der Berliner Mauer, der deutschen Einigung und der Neuordnung des UdSSR-Imperiums. Aus der Berichterstattung über diese Ereignisse (und die dazwischen in Frankreich, England, den USA und Japan verbrachten Jahre) treten zwei stillere Themen hervor, die Dierk Stuckenschmidt bis heute beschäftigen: sein Bemühen um eine Bewältigung der unheilvollen deutschen Vergangenheit und - gleichsam als Gegengewicht - die dankbare Begegnung mit der japanischen Kultur.
Aktualisiert: 2020-09-30
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Dierk Stuckenschmidt, Jahrgang 1939, hat nach Studienjahren in Deutschland, Frankreich und den USA im Rahmen seiner Berufstätigkeit für den Deutschen Akademischen Austauschdienst mehrere Jahre in Japan gelebt und ist mit einer Japanerin verheiratet. Seine Veröffentlichungen gelten bisher überwiegend der japanischen Kultur. In „Wilhelm Ostertun. Auswanderer“, der kommentierten Veröffentlichung von Briefen seines Urgroßonkels aus den Jahren 1854 bis 1863, wendet er sich zum ersten Mal jener Episode seiner Familiengeschichte zu, die bisher nur Anlaß für Legenden war, aber wohl auch zu seiner eigenen Vita beigetragen haben mag: der eigenartigen, kurzen Laufbahn des Verwandten, der in geradezu abenteuerlichem Aufstieg vom Jung-Kaufmann zum Finanzminister des damals gerade entstandenen Territoriums New Mexico wurde. Die detektivische Rekonstruktion bietet guten Einblick in die Epoche, in der sich die USA unter der Führung Abraham Lincolns in ihrem Bürgerkrieg um die Sklaverei (und dann im Westen auch mit den Feldzügen gegen die Indianer) ihr neues, bis heute prägendes Gesicht gaben.
Aktualisiert: 2020-09-30
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Dierk Stuckenschmidt
Der Menschen neue Kleider
Das Märchen vom Kaiser, seinen Hofschranzen und dem betrügerischen Schneider: nur ein unschuldiges Kind erkennt, daß der hohe Herr nackt ist. Damit beginnt die Plauderei über die Deutungen, die wir Menschen unseren eigenen Rollen und damit schließlich auch der Welt zu geben bemüht sind. „Nacktheit“ ist eine Vorstellung, die uns unangenehm und zugleich auch lustvoll erscheint. Der Wahl ihrer Kleidung widmet die Menschheit ihre größten Anstrengungen. Das gilt oder galt erstaunlicherweise sogar für die Ureinwohner heißer Länder, die in den Augen der europäischen Entdecker „gar nichts anzuhaben“ schienen, aber doch durch ihre Erscheinung und ihre Riten und vieles andere mehr durchaus Identität besaßen.
Schritt für Schritt führt dieser geistige Spaziergang von der vertrauten Kleiderthematik zu den unendlich vielen Gebieten, in denen sich der zweifellos überall gleich nackt geborene Mensch seine individuelle oder aber auch uniformierende Erscheinung zu schaffen verstanden hat. Von den Bauern eines fiktiven Dorfs am Ende der mitteleuropäischen Völkerwanderungszeit geht es zu den Werken von Kultur und Zivilisation, den sozialen Gliederungen, Religionen, Sprachen, dem Essen. Dann aber melden sich zusätzlich die inneren Antriebe, aus denen Liebe und Hass und zugleich in quasi-vernünftiger Reflexion die Bindungen von Ehe und Familie und einer Vielfalt gesellschaftlicher Gruppen entstehen. Wirklich auf der Seite der Vernunft folgen schließlich die Erkenntnisse der Wissenschaft, die „Darwin-Finken“ und die DNA.
Doch leider haben in der Geschichte der Menschheit ja immer wieder schlechte Ratgeber und unzureichend durchschaute Triebe die Oberhand gewonnen. Aus dem prinzipiell vernünftigen Kleidungsbedarf wurden die Uniformen der Soldaten und Mönche; politische Auseinandersetzungen von beispielsweise „Roten“ und „Schwarzen“ ließen Kriege entstehen. Im so fortschrittlichen Mitteleuropa folgten der „braune“ Nationalsozialismus und die Spaltung der Welt in „Ost“ und „West“. Doch während man historisch und auch aktuell heute meist von Glaubenskonflikten wie dem zwischen Christentum und Islam spricht, sieht der Autor die größeren Unterscheidungseinheiten in den von „Abrahamiten“ und „Dharmiten“ bewohnten Weltregionen – leichter zu identifizieren nach ihren wesentlichen Grundnahrungsmitteln (oder „Kleidern des Essens“) Brot und Reis.
Im Gedanken an die gegenüber der Millionen Jahre alten Existenz unserer Erde doch sehr kurze Menschheitsgeschichte, in der alle diese „Kleider“ entstanden sind, wünscht er der heute so kommunikativen Welt einen Ausgleich in diesen beiden Haupt-Lagern. Ob wohl die kleine, aber so außergewöhnliche Kultur Japans eine Brücke zwischen den beiden schlagen könnte? Das einmalige Phänomen der japanischen „Kleider-Dopplungen“ in jedem Menschen sollte uns zum Nachdenken anregen.
Für den Autor bietet die „Kleider“-Metapher schließlich auch eine zusätzliche Deutung von „Leben“ und „Sterben“, die einer Absage an die Vorstellung vom „Tode“ gleichkommt.
Sein Fazit ist mehr als die erwartete Resignation in der Frage nach dem „richtigen Weg“. Die Fülle der verlockenden Angebote führt ihn dazu, seinen Mitmenschen als besonderes Möbelstück ihres Lebenshauses die Anschaffung eines „Großen Kleiderschranks“ zu empfehlen.
Aktualisiert: 2020-09-30
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