In den 1970er Jahren gab es an westdeutschen Hochschulen heftige politische Debatten um die Frage, worin die ›Praxisrelevanz‹ eines Studiums zu bestehen habe. Das Projekt einer permanenten Studienreform schlief in den 1980ern ein, ohne dass die Probleme gelöst waren. Zwanzig Jahre lang geschah nichts. Mittlerweile haben wir den ›Bologna-Prozess‹, der Kriterien wie mehr ›Praxis-‹ und ›Berufsorientierung‹ins Zentrum einer Reorganisation des Studiums stellt. Er ist jedoch eher von politischem Desinteresse begleitet. Warum? Weil durch die technokratische Art und Weise, wie sich auf ›Praxis‹ bezogen wird, alle möglichen Kontroversen und gesellschaftlichen Konflikte, die in diesem Begriff schlummern, entsorgt werden. Stattdessen wird so getan, als könne man ›berufsorientierend‹ als eine Art technisches Gütesiegel auf neu geschnitzte Studiengänge draufkleben.
Das Studienheft versucht, diese Debatte zu repolitisieren - und sie dadurch erst zu einer fruchtbaren zu machen. Das funktioniert nur, wenn die Situation der Hochschule in die großen gesellschaftlichen Kontroversen um die Zukunft des Bildungssystems insgesamt eingeordnet wird. Angesichts der Intellektualisierung der gesellschaftlichen Arbeit (Schlagwort ›Wissensgesellschaft‹) sind etwa Fragen der Studienreform ebenso mit denen der traditionellen beruflichen Bildung wie mit denen der öffentlichen Schulen verknüpft. Wenn es folglich der vorliegenden Publikation gelingt, ein Denken in Widersprüchen, Konflikten und Alternativen - gegen das vorherrschende betriebswirtschaftliche ›Einheitsdenken‹ - wieder stärker zu ermöglichen, ist ihr Zweck erfüllt.
Aktualisiert: 2020-02-22
Autor:
Bettina Alesi,
Ulf Banscherus,
Andrea Baukrowitz,
Konstantin Bender,
Uwe H. Bittlingmayer,
Torsten Bultmann,
Klaus Doerre,
Uwe Elsholz,
Jochen Kalpein,
Bernd Kaßebaum,
Andreas Keller,
Vera Klier,
Thomas Köhler,
Eva Kuda,
Ingmar Lippert,
Christoph Lüdecke,
Morus Markard,
Elke Michauk,
Wolfgang Neef,
Matthias Neis,
Alexandra Ortmann,
Wolf J Röder,
Lars Schewe,
Sonja Staack,
Ulrich Thöne,
Luzia Vorspel,
Heike Weinbach,
Ulrich Welbers,
Johannes Wildt,
Werner Zentner
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Die öffentlichen Haushalte stehen angesichts der im Grundgesetz verankerten Schuldenbremse unter erheblichem Konsolidierungsdruck: Die Bundesregierung hat Anfang Juni ein umfangreiches (erstes) Sparpaket verkündet, und auch auf der Ebene der Bundesländer zeichnen sich drastische Ausgabenkürzungen ab. Gleichzeitig scheint ein weitgehender gesellschaftlicher Konsens zu bestehen, die Bildungsausgaben zu steigern.
Der vorliegende Sammelband liefert eine nüchterne Analyse der staatlichen Haushaltspolitik und der bildungspolitischen Erfordernisse. Untersucht werden unter anderem die folgenden Fragen: Hat die öffentliche Hand - wie häufig behauptet - in der jüngeren Vergangenheit wirklich über ihre Verhältnisse gelebt, und welche Auswirkungen hatten die Steuerreformen der zurückliegenden Jahre? Wie sind die deutschen Bildungsausgaben im internationalen Vergleich zu bewerten, und wie hoch fällt der zusätzliche Bedarf im Bereich Erziehung und Bildung aus? Die Antworten auf diese Fragen ziehen den sich abzeichnenden finanzpolitischen Kurs in Zweifel und legen eine expansive Ausgabenpolitik nahe, die insbesondere deutlich höhere Mittel für den Bildungsbereich mobilisieren sollte.
Inhalt: Ulrich Thöne Einleitung
Achim Truger Steuersenkungen, Schuldenbremse und Konjunkturrisiken - Welche Spielräume bleiben für den Staat?
Kai Eicker-Wolf Sparen und Kürzen als langjähriges haushaltspolitisches Leitmotiv - das Beispiel Hessen
Roman Jaich Welcher Finanzierungsbedarf besteht für das deutsche Bildungssystem - Reichen zehn Prozent des BIP für Bildung und Forschung aus?
Cornelia Heintze Unterdurchschnittliche Performanz und unterdurchschnittliche öffentliche Bildungsausgaben - Deutschland im OECD-Vergleich.
Gunter Quaißer/Tobias Kaphegyi Privatisierung von Bildung - Ursprung, Besonderheiten und Erscheinungsformen
Dokumentation: Das Steuerkonzept der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW)
Aktualisiert: 2021-09-28
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Deutschland und die Europäische Union (EU) sehen, so wird von politischer Seite immer wieder betont, in der Bildungspolitik ein zentrales gesellschaftspolitisches Themenfeld. Mit der Realität hat dieser selbst formulierte Anspruch allerdings nichts zu tun: Die Euro-Krisenpolitik macht mit ihren Kürzungen bei den öffentlichen Ausgaben auch vor massiven Einschnitten im Bildungsbereich nicht halt, und Deutschland belegt im internationalen Vergleich bei der Höhe der Bildungsausgaben nach wie vor eine der hinteren Positionen. Die starke Diskriminierung im deutschen Bildungssystem ist dann auch folgerichtig.
Der Sammelband Bildungschancen und Verteilungsgerechtigkeit befasst sich mit der Situation der öffentlichen Haushalte, zentralen Fragen der Bildungsfinanzierung sowie der Verteilung von Einkommen und Vermögen. Ziel des Buches ist es, die ökonomischen Grundlagen für eine sachgerechte Bildungs- und Finanzpolitik zu liefern.
Aktualisiert: 2021-09-28
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In einer künftigen Wissensgesellschaft scheinen die sozialen Handlungsmöglichkeiten der Individuen mehr als je zuvor von ihrem Zugang zu Wissen und Bildung abzuhängen. Ihre Konsequenzen sind gesellschaftlich umstritten und politisch noch nicht entschieden.
Auf jeden Fall gilt: Das überlieferte Bildungssystem der BRD wird nicht nur stärker als Ort der Produktion gesellschaftlicher Chancen, sondern konsequenterweise ebenso als Ort der permanenten Chancenvernichtung wahrgenommen. Im Unterschied zu den meisten Industriestaaten schafft hier nur die Minderheit eines Altersjahrganges den Weg nach oben, d. h. den Zugang zu wissenschaftlicher Bildung, während die Zahl der Bildungsabbrecher konstant hoch ist. Sog. Arbeitsmarktreformen, insbesondere Hartz IV, haben schließlich den engen Zusammenhang, den gegenseitigen Verstärkereffekt, von sozialer Armut und geringeren Bildungschancen noch einmal augenfällig gesteigert, wie eben die Reformdefizite des Bildungssystems in alle - unentschiedenen - gesellschaftlichen Widersprüche und Konflikte eingelagert sind.
Aktualisiert: 2020-02-22
Autor:
Ulf Banscherus,
Michael Brodowski,
Torsten Bultmann,
Christoph Butterwegge,
Banu Dogan,
Michael Ehrke,
Annerose Gulbins,
Michael Hartmann,
Karl H Heinemann,
Rita Herwig,
Klemens Himpele,
Werner Hoffacker,
Roman Jaich,
Sabine Kiel,
Birgit Klein,
Vera Klier,
Gertrud Kühnlein,
Renate Kurz,
Morus Markard,
Herrmann Nehls,
Christian von Polentz,
Alexander Recht,
Bernd Schneider,
Oliver Schöller,
Jana Schultheiss,
Sonja Staack,
Ulrich Thöne,
Serhat Yalcin,
Werner Zentner
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