In bewußter Ausklammerung der theologischen Fragestellung nach der Zeit im Ausgang von der Ewigkeit entfaltet der Vortrag die Frage nach der Zeit in einführender Weise in Abhebung gegen den überlieferten und den alltäglichen Zeitbegriff. Als Natur- und Weltzeit wird die Zeit seit Aristoteles als das Worin des veränderlich Begegnenden gefaßt und schließlich in der Physik als solche zum Gegenstand der Messung einer nicht-umkehrbaren Folge von Jetztpunkten nivelliert. Die phänomenologische analytik der Begegnisart der Zeit, d.h. des Wie des Zeithabens des alltäglichen Daseins, verweist jedoch auf eine ursprünglichere Dimension der Zeitlichkeit in ihrem Bezug zum Dasein, auf den bereits Augustinus hingewiesen hatte. Durch vorgängige Anzeige einiger Grundstrukturen des Daseins enthüllt Heidegger das Zeitlichsein als "die fundamentale Aussage des Daseins hinsichtlich seines Seins". In der äußersten Möglichkeit des Daseins, dem Vorlaufen zu seinem eigensten, gewissen und doch unbestimmten Ende (Tod), ist das Dasein seine Zukunft. Es ist diese so, daß es in diesem Zukünftigsein auf seine Vergangenheit und Gegenwart zurückkommt und in und aus dieser Zukünftigkeit sich seine Zeit gibt, d.h. eröffnet. Die überlieferten und die alltäglichen Weisen der Zeitauslegung sind demgegenüber primär aus dem Zeitlichkeitsmodus der Gegenwart geschöpft und überspringen die ursprüngliche Zeitlichkeit des Daseins.
Aktualisiert: 2023-05-29
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In bewußter Ausklammerung der theologischen Fragestellung nach der Zeit im Ausgang von der Ewigkeit entfaltet der Vortrag die Frage nach der Zeit in einführender Weise in Abhebung gegen den überlieferten und den alltäglichen Zeitbegriff. Als Natur- und Weltzeit wird die Zeit seit Aristoteles als das Worin des veränderlich Begegnenden gefaßt und schließlich in der Physik als solche zum Gegenstand der Messung einer nicht-umkehrbaren Folge von Jetztpunkten nivelliert. Die phänomenologische analytik der Begegnisart der Zeit, d.h. des Wie des Zeithabens des alltäglichen Daseins, verweist jedoch auf eine ursprünglichere Dimension der Zeitlichkeit in ihrem Bezug zum Dasein, auf den bereits Augustinus hingewiesen hatte. Durch vorgängige Anzeige einiger Grundstrukturen des Daseins enthüllt Heidegger das Zeitlichsein als "die fundamentale Aussage des Daseins hinsichtlich seines Seins". In der äußersten Möglichkeit des Daseins, dem Vorlaufen zu seinem eigensten, gewissen und doch unbestimmten Ende (Tod), ist das Dasein seine Zukunft. Es ist diese so, daß es in diesem Zukünftigsein auf seine Vergangenheit und Gegenwart zurückkommt und in und aus dieser Zukünftigkeit sich seine Zeit gibt, d.h. eröffnet. Die überlieferten und die alltäglichen Weisen der Zeitauslegung sind demgegenüber primär aus dem Zeitlichkeitsmodus der Gegenwart geschöpft und überspringen die ursprüngliche Zeitlichkeit des Daseins.
Aktualisiert: 2023-03-27
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Die Freiburger Vorlesung aus dem Sommersemester 1930 gibt in ihrem ersten Teil eine positive Bestimmung der Philosophie aus dem Gehalt der Freiheitsfrage. Die Erörterung der Leitfrage der Metaphysik (ti to on) aus ihren eigenen Möglichkeiten und Voraussetzungen forden deren Ausarbeitung zur Grundfrage der Philosophie als der Frage nach dem ursprünglichen Zusammenhang von Sein und Zeit. In dieser Ausarbeitung wird der Zusammenhang der Freiheitsfrage mit den Grundproblemen der Metaphysik derart sichtbar, daß die Leitfrage der Metaphysik als in der Frage nach dem Wesen der menschlichen Freiheit gründend gedacht werden muß.
Derzweite Teil der Vorlesung zeigt unter dem Titel "Kausalität und Freiheit" auf, daß die Erörterung der Freiheit bei Kant - vor allem in ihrer Möglichkeit als transzendentale Freiheit an ihrem systematischen Ort der kosmologischen Problematik und der Frage nach der Möglichkeit der Erfahrung als der Frage nach der eigentlichen Metaphysik überhaupt, d. h. als Kausalität der Vernunft: transzendentale Idee einer unbedingten Kausalität, aber auch als praktische Freiheit in der Erörterung ihrer Tatsächlichkeit (Wirklichkeit) in der sittlichen Praxis, d. h. der "praktischen Realität" der Freiheit des Willens und der Eigenart des willentlichen Wirklichen als Tatsache in dem Faktum des Sittengesetzes - an das Kausalitätsproblem gebunden bleibt.
Ein kurzer Schlußteil deutet demgegenüber an, daß und wie umgekehrt Kausalität als gründend in der menschlichen Freiheit zu denken ist und die eigentliche ontologische Dimension der Freiheit erst erreicht wird, wenn Freiheit als Bedingung der Möglichkeit der Offenbarkeit des Seins des Seienden, d. i. des Seinsverständnisses, gedacht ist.
Aktualisiert: 2021-12-09
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Die beiden unter dem bibliographischen Titel "Sein und Wahrheit" in dem vorliegenden Doppelband vereinigten Vorlesungen entstammen dem Rektoratsjahr Martin Heideggers.
Die Vorlesung "Die Grundfrage der Philosophie" aus dem Sommersemester 1933 entfaltet die Seinsfrage in einem ersten Schritt in der Abhebung gegen die Verklammerung von christlicher Bestimmung und mathematisch-logischem Begründungsgedanken in den metaphysischen Systemen des 18. Jahrhunderts (Wolff, Baumgarten). Diese Entwicklung erreicht ihre Vollendung in Hegels Metaphysik als Theo-Logik, in der die Logik der reinen Wesenheiten die Wahrheit (das Sichselbstwissen) der Vernunft als absoluten Geist begreift. Die eigentliche Metaphysik als höhere Logik erscheint als System des absoluten Selbstbewusstseins Gottes.
Die Vorlesung "Vom Wesen der Wahrheit" aus dem Wintersemester 1933/34 wiederholt die gleichnamige Vorlesung aus dem Wintersemester 1931/32 (vgl. GA 34) in veränderter Gestalt. Sie fragt nach dem frühen und tieferen Grund für den geschichtlichen Wandel des Wesens der Wahrheit von der Unverborgenheit (aletheia) zur Richtigkeit (der Aussage). Wohl ist bei Platon die höchste Idee, die Idee des Guten, als Joch des Lichtes von Sehen und Sichtbarem angelegt und damit als Ermächtigung des Seins und der Unverborgenheit, doch bleibt sie als das ermächtigende Höhere hinsichtlich ihres eigenen Seins im Wesentlichen unbefragt. Das Ausbleiben der Frage nach dem Wesen der Verborgenheit, der Unverborgenes abgerungen werden kann, führt schließlich in den geschichtlichen Wesenswandel von Wahrheit und Unwahrheit als der Geschichte des Menschen.
Zwar zeigen beide Vorlesungen eine gewisse Annäherung an die zeitgenössische politische Diktion, doch bleibt die Kluft zwischen Heideggers denkerischer Grundstellung und der nationalsozialistischen Ideologie unüberbrückbar. Heideggers Einstimmung in das Pathos des Auf- und Umbruchs steht unüberhörbar die eindringliche Warnung gegenüber, dass sich dieser auf der Grundlage eines verkehrten Menschen- und Weltbildes vollziehe, das dem Schattenreich der Höhlenbewohner im Platonischen Gleichnis entspreche.
Aktualisiert: 2021-12-10
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