Wer von der sowjetischen Film-Avantgarde spricht, meint meist das revolutionäre Kino der 1920er und 1930er Jahre, das der erste Band der "Klassiker des russischen und sowjetischen Films" thematisierte. Doch auch in der Zeit nach Stalins Tod bis zum Ende der UdSSR (und darüber hinaus) entstanden Meisterwerke, etablierten sich große Regienamen, gab es ästhetische Höhepunkte und Experimente – beginnend mit der Epoche des kulturellen Tauwetters Ende der 1950er Jahre. Der sowjetische Film gewann wieder weltweit Aufmerksamkeit und warf als anderes Kino jenseits des Eisernen Vorhangs nicht nur einen schonungslosen Blick auf die Verheerungen des deutschen Vernichtungskriegs (wie man ihn im Westen selten zu sehen bekam); er befragte in den Genres der satirischen Komödie, der allegorischen Science Fiction, des kämpferischen Dokumentarfilms, der poetischen Animation oder der versierten Literaturverfilmung auch den jeweiligen Zustand der eigenen sozialistischen und multinationalen Gesellschaft. Von Kalatozov über Bondarčuk, Romm und Chuciev bis zu Tarkovskij, Šepit'ko, German und Muratova erschließt der nun vorliegende zweite Band anhand 22 ausgewählter Schlüsselfilme einen der produktivsten Kino-Kontinente aller Zeiten: vier Jahrzehnte, in denen ein Massenmedium gefördert wurde und Perlen des Autorenkinos entstanden. Ob Staatskünstler oder Zensuropfer – aus heutiger Sicht lässt sich sagen: Es gab einmal ein Kino, das politisch, sozial und persönlich Bedeutung hatte.
Aktualisiert: 2023-05-11
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KLASSIKER des osteuropäischen Films*
Filme sind kulturelle Artefakte, deren Bilder und Geschichten stets auch einen Einblick in die Kultur und Gesellschaft einer Nation eröffnen. Ziel dieser Reihe ist es daher, die Filmproduktion der osteuropäischen Länder und Nationen sowie deren wechselhafte Geschichte einem deutschsprachigen Publikum anhand ihrer Filmklassiker erstmals umfassend näherzubringen. Die Bände adressieren neben einem Fachpublikum ein breites Publikum, das sich mit dem osteuropäischen Kino in seiner ganzen Vielfalt vertraut machen möchte.
KLASSIKER des russischen und sowjetischen Films: Band 1
Ihre Namen sind legendär: Sergej Ėjzenštejn, Dziga Vertov, Vsevolod Pudovkin oder Oleksandr Dovženko schufen nicht nur die ersten Meisterwerke der internationalen Filmgeschichte, sie etablierten auch die Idee des Kinos als revolutionärem Medium. Der erste von zwei Bänden zu den Klassikern des sowjetischen und russischen Films erzählt unter Berücksichtigung fast aller großer Regienamen die politisch-ästhetische Geschichte einer Kultur nach, die als Avantgarde startete, im Stalinismus geradlinig wie genrevielfältig florierte und im Großen Vaterländischen Krieg siegte.
Aktualisiert: 2023-05-11
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KLASSIKER des osteuropäischen Films*
Filme sind kulturelle Artefakte, deren Bilder und Geschichten stets auch einen Einblick in die Kultur und Gesellschaft einer Nation eröffnen. Ziel dieser Reihe ist es daher, die Filmproduktion der osteuropäischen Länder und Nationen sowie deren wechselhafte Geschichte einem deutschsprachigen Publikum anhand ihrer Filmklassiker erstmals umfassend näherzubringen. Die Bände adressieren neben einem Fachpublikum ein breites Publikum, das sich mit dem osteuropäischen Kino in seiner ganzen Vielfalt vertraut machen möchte.
KLASSIKER des russischen und sowjetischen Films: Band 1
Ihre Namen sind legendär: Sergej Ėjzenštejn, Dziga Vertov, Vsevolod Pudovkin oder Oleksandr Dovženko schufen nicht nur die ersten Meisterwerke der internationalen Filmgeschichte, sie etablierten auch die Idee des Kinos als revolutionärem Medium. Der erste von zwei Bänden zu den Klassikern des sowjetischen und russischen Films erzählt unter Berücksichtigung fast aller großer Regienamen die politisch-ästhetische Geschichte einer Kultur nach, die als Avantgarde startete, im Stalinismus geradlinig wie genrevielfältig florierte und im Großen Vaterländischen Krieg siegte.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Wer von der sowjetischen Film-Avantgarde spricht, meint meist das revolutionäre Kino der 1920er und 1930er Jahre, das der erste Band der "Klassiker des russischen und sowjetischen Films" thematisierte. Doch auch in der Zeit nach Stalins Tod bis zum Ende der UdSSR (und darüber hinaus) entstanden Meisterwerke, etablierten sich große Regienamen, gab es ästhetische Höhepunkte und Experimente – beginnend mit der Epoche des kulturellen Tauwetters Ende der 1950er Jahre. Der sowjetische Film gewann wieder weltweit Aufmerksamkeit und warf als anderes Kino jenseits des Eisernen Vorhangs nicht nur einen schonungslosen Blick auf die Verheerungen des deutschen Vernichtungskriegs (wie man ihn im Westen selten zu sehen bekam); er befragte in den Genres der satirischen Komödie, der allegorischen Science Fiction, des kämpferischen Dokumentarfilms, der poetischen Animation oder der versierten Literaturverfilmung auch den jeweiligen Zustand der eigenen sozialistischen und multinationalen Gesellschaft. Von Kalatozov über Bondarčuk, Romm und Chuciev bis zu Tarkovskij, Šepit'ko, German und Muratova erschließt der nun vorliegende zweite Band anhand 22 ausgewählter Schlüsselfilme einen der produktivsten Kino-Kontinente aller Zeiten: vier Jahrzehnte, in denen ein Massenmedium gefördert wurde und Perlen des Autorenkinos entstanden. Ob Staatskünstler oder Zensuropfer – aus heutiger Sicht lässt sich sagen: Es gab einmal ein Kino, das politisch, sozial und persönlich Bedeutung hatte.
Aktualisiert: 2023-02-14
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Der »Neue Mensch« und das »Neue Sehen« waren die Leitbegriffe der frühen sowjetischen Avantgarde – und der »Kulturfilm« jene Spezies des neuartigen Mediums Kino, in der das große sozialanthropologische Experiment als Wahrnehmungsumsturz umgesetzt werden sollte. Die Gattung florierte in der Sowjetunion nur kurze Zeit, dafür aber so intensiv und kreativ wie nirgendwo sonst: ob im populär-wissenschaftlicher oder ethnographischer Film, ob im Zeichen der Erziehung zur Sozialhygiene oder als Projekt biopolitischer Umerziehung, ob als Propaganda für Elektrifizierung oder als Agitation zum Glück.
Basierend auf ausgedehnten Archivrecherchen fördert diese Pionierarbeit mehr als 140 Film-Kleinode zu Tage – animierte, inszenierte, dokumentarische; Plakat-Kino, Pamphlete, Laborstudien – methodisch und filmeditorisch innovativ visualisiert. Das revolutionäre Projekt der Kino-UdSSR als unentdeckte Materialkultur – jenseits großer Namen, aber durchaus im Geiste des größten Kulturfilmers: Dziga Vertov.
Barbara Wurm ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der HU Berlin und freie Filmkuratorin sowie Autorin.
The “New Man” and the “New Vision” were the central concepts of the early Soviet avant-garde—and the “cultural film” was the form the new medium of cinema was to take: in it, the great experiment in social anthropology was to be put into practice as a perceptual revolution. The genre only flourished for a short period in the Soviet Union, but it did so with more intensity and creativity than anywhere else: in popular scientific or ethnographic films; under the banner of education in social hygiene or as a project geared to biopolitical re-education; or as propaganda for electrification or as agitprop for happiness.
Underpinned by extensive archival research, this pioneering work has brought to light more than 140 cinematic gems—animation, drama, and documentary works (including pamphlets, and lab studies), given innovative visual form in terms of their technical approach and editing. The book presents the revolutionary project of Soviet cinema as an undiscovered material culture—it does not feature any major names but emphatically embraces the spirit of the supreme cultural film-maker, Dziga Vertov.
Barbara Wurm is a research associate at the HU Berlin and an independent film curator and author.
Aktualisiert: 2022-12-31
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Wer von der sowjetischen Film-Avantgarde spricht, meint meist das revolutionäre Kino der 1920er und 1930er Jahre, das der erste Band der „Klassiker des russischen und sowjetischen Films“ thematisierte. Doch auch in der Zeit nach Stalins Tod bis zum Ende der UdSSR (und darüber hinaus) entstanden Meisterwerke, etablierten sich große Regienamen, gab es ästhetische Höhepunkte und Experimente – beginnend mit der Epoche des kulturellen Tauwetters Ende der 1950er Jahre. Der sowjetische Film gewann wieder weltweit Aufmerksamkeit und warf als anderes Kino jenseits des Eisernen Vorhangs nicht nur einen schonungslosen Blick auf die Verheerungen des deutschen Vernichtungskriegs (wie man ihn im Westen selten zu sehen bekam); er befragte in den Genres der satirischen Komödie, der allegorischen Science Fiction, des kämpferischen Dokumentarfilms, der poetischen Animation oder der versierten Literaturverfilmung auch den jeweiligen Zustand der eigenen sozialistischen und multinationalen Gesellschaft. Von Kalatozov über Bondarčuk, Romm und Chuciev bis zu Tarkovskij, Šepit’ko, German und Muratova erschließt der nun vorliegende zweite Band anhand 22 ausgewählter Schlüsselfilme einen der produktivsten Kino-Kontinente aller Zeiten: vier Jahrzehnte, in denen ein Massenmedium gefördert wurde und Perlen des Autorenkinos entstanden. Ob Staatskünstler oder Zensuropfer – aus heutiger Sicht lässt sich sagen: Es gab einmal ein Kino, das politisch, sozial und persönlich Bedeutung hatte.
Aktualisiert: 2022-02-04
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KLASSIKER des osteuropäischen Films*
Filme sind kulturelle Artefakte, deren Bilder und Geschichten stets auch einen Einblick in die Kultur und Gesellschaft einer Nation eröffnen. Ziel dieser Reihe ist es daher, die Filmproduktion der osteuropäischen Länder und Nationen sowie deren wechselhafte Geschichte einem deutschsprachigen Publikum anhand ihrer Filmklassiker erstmals umfassend näherzubringen. Die Bände adressieren neben einem Fachpublikum ein breites Publikum, das sich mit dem osteuropäischen Kino in seiner ganzen Vielfalt vertraut machen möchte.
KLASSIKER des russischen und sowjetischen Films: Band 1
Ihre Namen sind legendär: Sergej Ėjzenštejn, Dziga Vertov, Vsevolod Pudovkin oder Oleksandr Dovženko schufen nicht nur die ersten Meisterwerke der internationalen Filmgeschichte, sie etablierten auch die Idee des Kinos als revolutionärem Medium. Der erste von zwei Bänden zu den Klassikern des sowjetischen und russischen Films erzählt unter Berücksichtigung fast aller großer Regienamen die politisch-ästhetische Geschichte einer Kultur nach, die als Avantgarde startete, im Stalinismus geradlinig wie genrevielfältig florierte und im Großen Vaterländischen Krieg siegte.
Aktualisiert: 2022-02-05
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Fotografie wurde seit ihrem Aufkommen für äußerst vielfältige Darstellungszwecke eingesetzt, auch wenn es um das Ablichten von Menschen ging. Besondere Bedeutung kam hierbei den fotografischen Bildgebungsverfahren zu, weil man ihnen die unverfälschte Wiedergabe außerbildlicher Realität unterstellte. Dies galt für Porträts genauso wie für wissenschaftliche Menschenbilder, mit deren Hilfe man visuelle Ordnungssysteme zu errichten versuchte. Prekäre Zuspitzungen erfuhren solche Systeme in ideologisch motivierten Vorhaben wie koloniale Bildproduktion oder nationalsozialistische Propaganda. Gerade an diesen Projekten lässt sich verdeutlichen, dass die fotografische Konstruktion von Identität immer auch mit der Destruktion dessen einhergeht, was von der visuell gesetzten Norm abweicht. Dieser Zusammenhang spiegelt sich nicht zuletzt in mannigfaltigen Versuchen künstlerischer Subversion, welche die genannten historischen Bildpraxen in all ihrer Vielschichtigkeit fokussieren.
Aktualisiert: 2023-04-26
Autor:
Leena Crasemann,
Maja Figge,
Elke Frietsch,
Ulrich Hägele,
Elias Kreyenbühl-Binnenkade,
Klaus Krueger,
Astrid Kusser,
Christine Neckermann,
Kathrin Peters,
Barbara Pilling,
Steffen Siegel,
Simon Strick,
Matthias Weiß,
Renate Wöhrer,
Barbara Wurm
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Wenn Montage als ein Vorgang der Synchronisierung begriffen wird, rücken die Verfahren und Techniken der Kohärenzherstellung ins Blickfeld: Wie werden die einzelnen medialen Ebenen zu einer Einheit synchronisiert? Traditionell wurde diese Frage in Bezug auf die Montage und ihre Effekte gestellt und an dieser Ebene setzt der Band an. ›Montage‹ wird über die rhetorische Adressierung hinaus aber auch in einem erweiterten Sinne verstanden, der nicht auf den produktionsästhetischen Aspekt begrenzt ist: Als performativ versteht der Band Montage im Sinne einer Persuasion, einer ›Nahelegung‹, einer ›Attrahierung‹. Seine Beiträge nehmen die synästhetischen und persuasiven Effekte der kinematographischen Montage auf und erweitern sie auf Verfahren, Techniken und Effekte der Synchronisierung in anderen Kunstformen hin.
Aktualisiert: 2023-04-24
Autor:
Sabeth Buchmann,
Robin Curtis,
Diedrich Diederichsen,
Devin Fore,
Anke Hennig,
Branden W Joseph,
Hermann Kappelhoff,
Gertrud Koch,
Marc Siegel,
Karl Sierek,
Barbara Wurm
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Gerbert Rappaport, 1908 als Herbert Jacob Otto Rappaport in Wien geboren, 1983 unter nie geklärten Umständen in Leningrad gestorben, ist der einzige deutschsprachige Emigrant, der sich in der Sowjetunion dauerhaft als Filmemacher etabliert hat.
Rappaport, der in Wien dasselbe Gymnasium besucht wie Fred Zinnemann, kommt Ende der zwanziger Jahre zum Film. Er arbeitet in Berlin und Paris als Regieassistent bei G. W. Pabst, versucht 1934/35 sein Glück in Hollywood und nimmt im Jahr darauf eine Einladung des Studios Lenfilm an, das Anti-Nazi-Drama "Professor Mamlock" von Friedrich Wolf auf die Leinwand zu bringen. Der gleichnamige Film, inszeniert gemeinsam mit Adolf Minkin, begründet seine Karriere, die über vierzig Jahre währt und rund 25 Regiearbeiten umfasst: Komödien, Musicals, Kriegsfilmalmanache, Ballettinszenierungen, Kriminalfilme.
Diese unverzichtbare Broschüre mit Texten von und über Rappaport stellt den lange vernachlässigten Filmemacher und seine wichtigsten Arbeiten erstmals vor: PROFESSOR MAMLOK (Professor Mamlock, 1938), GOST (Der Gast, 1939), MUZYKALNAJA ISTORIJA (Eine musikalische Geschichte, 1940), STO ZA ODNOGO (Hundert für Einen, 1941), VANKA (1942), VOZDUSNYJ IZVOZCIK (Der Luftkutscher, 1943), SON BOLELSCIKA (Der Traum eines Fußballfans, 1953), KAK VEREVOCKA NI VETSJA (Wie sehr sich auch der Faden dreht, 1961), CEREMUSKI (1963), DVA BILETA NA DNEVNOJ SEANS (Zwei Tickets für die Nachmittagsvorstellung, 1966), SCHWARZER ZWIEBACK (1971).
Aktualisiert: 2020-02-21
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Der vorliegende Band versammelt im Wesentlichen erste Ergebnisse und Perspektiven,
die bei der Mid-term Conference »Digital Formalism - Die >Poetika
Vertoviana< zwischen Archiv und Digitalität« im Jänner 2008 in Wien vorgestellt
wurden. Im Rahmen des WWTF-Projekts Digital Formalism: The Vienna Vertov
Collection entstandene Arbeiten verbinden sich hier mit weiterführenden Texten.
Die thematische Bandbreite der Beiträge reicht von einem theoretischen Aufriss
der Aufzeichnungsverfahren des Film-Formalismus (die Rekonstruktion historischer
Modelle ebenso vwe die Erschließung neuer filmanalytischer Methoden der
Visualisierung betreffend) über Arbeitsberichte und Grundlagenforschung zum
Instrumentarium der formalen und digitalen Filmanalyse bis hin zu konkreten
Analysen einzelner Werke und Werkaspekte bei Vertov.
Aktualisiert: 2019-07-16
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