11 Novellen und Erzählungen
Niko Kostopoulos
„Verführerisch wie ein Liebhaber lockt das an Anziehung unübertroffene Tal. Die wunderbare Palette, die den Beschauer in grenzenloses Erstaunen versetzt, wird von einer kilometerlangen Schlange zerrissen, dem ewig fließenden Fluss. Er hat die Farbe der Bäume, die rechts und links ein Spalier bilden, angenommen. Die Luft hier unten ist betäubend, aber sanft wie die Wolken, die über den rot gefärbten Himmel ziehen, seine Farbe annehmen und mit ihm verschmelzen.“
„Und plötzlich stand sie da, sie sprang auf der Brüstung, jonglierte zwischen den steinernen, weißen, verdreckten, stinkenden Körpern. Sie schwiegen. Ihr Blick traf ihre leblosen Augen. Sie versteinerten erneut.
Die weißen Statuen wurden von einem weißen, strahlenden Licht umhüllt, alles rundherum strahlte weiß, nur sie nicht. Mit ihrem hauchdünnen roten Seidenkleid tanzte, schwebte, lieferte sie eine fast artistische, aber erotische Darbietung zwischen den leblosen Figuren.“
