1813-2013. Kolping kommt aus Kerpen
Eine Geschichte mit Zukunft
Als im Jahr 1963 der 150ste Geburtstag von Adolph Kolping gefeiert wurde, gründeten honorige Männer in Kerpen den Verein der Heimatfreunde von Kerpen, Blatzheim und Mödrath. In den vergangenen 50 Jahren erschienen in unseren Kerpener Heimatblättern zahlreiche Artikel über den Priester und Sozialreformer. Zum 100jährigen Jubiläum der Kerpener Kolpingsfamilie im Jahr 1969 wurde ein umfangreiches Sonderheft publiziert.
Die Heimatfreunde Stadt Kerpen e.V. beteiligen sich mit mehreren Aktionen am Kolpingjahr. Unter anderem findet im Herbst im Capitol-Kino eine Podiumsdiskussion zum Thema „Arbeit vor Kapital. Auf dem Weg in die Postwachstumsgesellschaft“ statt. Einer der Teilnehmer wird Herr Bundesminister a.D. Dr. Norbert Blüm sein.
FÜr die nun vorliegende Publikation zum 200sten Kolping-Geburtstag ver¬fassten neun fachkundige Autorinnen und Autoren elf Beiträge, die Leben und Lebenswerk von Adolph Kolping detailliert und sorgfältig recherchiert abbilden: Der historische Hintergrund in Kerpen, in dem Kolping aufwuchs, wird ebenso thematisiert wie seine Freunde und Förderer. Die Geschichte der Kerpener Kolpingsfamilie und des Kolpinghauses sind nachzulesen, außer¬dem Details zu den Spuren, die Kolping bis heute in Kerpen hinterlassen hat. Konzept und Inhalte des am 8. Dezember 2012 neu eröffneten Kolping-Museums verdeutlichen, dass das Museum heute den modernen museumspä¬dagogischen Ansprüchen genügt. Kolpings noch immer aktuelle Thesen zur Integration werden erläutert, Befragungen über Kolping werden ausgewertet. Selbstverständlich wird auch die beeindruckende Arbeit, die das Kolpingwerk Deutschland und Kolping International deutschland- und weltweit leisten, dargestellt. Eine Untersuchung widmet sich der Geschichte der Frauen und Frauengruppen in den Kolpingsfamilien.
Der Katalogteil rundet die Publikation ab. Auf insgesamt 224 Seiten können Leserinnen und Leser den Werdegang des Schäfersohns Kolping vom Schustergesellen zum Publizisten und Sozialreformer und schließlich zum Seligen Adolph Kolping in einer bislang so nicht vorliegenden Zusammenstellung verfolgen. Die Ausstellung „Kolping kommt aus Kerpen“ veranschaulicht anhand zahlreicher Leihgaben die Inhalte der Publikation. Neben archivi-schen Quellen sind auch museale Objekte wie ein Kolping-Porträt des Jugendfreundes Ferdinand Müller aus dem Kölnischen Stadtmuseum oder die Reisetruhe Kolpings vom Kolpingwerk Deutschland zu sehen. Besonders zu erwähnen ist sicher die Leinwand mit dem Porträt Adolph Kolpings von Kolping International, die zur Seligsprechung 1991 am Petersdom hing.