1918/19: Eine deutsche Revolution und ihre Folgen
Sozialdemokratische, kommunistische und konservative Zeitzeugen erinnern sich
Bernhard Nette
Die lange Welle der Geschichte holt Europa ein und wir sollten zur Kenntnis nehmen, welche Ruinen unter den Wassern des bis vor kurzem noch so stillen Erinnerungssees auf uns warten.
Die vier Interviewpartner waren zugleich kenntnisreiche und kontroverse »Zeitzeugen«:
Dr. Elsbeth Weichmann (Jg. 1900), ehemalige SPD-Bürgerschaftsabgeordnete in Hamburg.
Professor Herbert Weichmann (Jg. 1896), jüdischer Herkunft, ehemaliger SPD-Bürgermeister in Hamburg.
Dr. Kurt Sieveking (Jg. 1897), ehemaliger CDU-Bürgermeister in Hamburg,
Harry Naujoks (Jg. 1901), KPD, 1933 bis 1945 KZ-Häftling, zeitweise Lagerältester im KZ Sachsenhausen, stellvertretender Vorsitzender des Internationalen Sachsenhausen-Komitees.
Hans Gebauer (Jg. ca. 1896), Berufsoffizier zuletzt Oberst der Wehrmacht, Pressesprecher des konservativen Verbandes Deutscher Soldaten.
Von der Weimarer Republik über die Nazi-Herrschaft und zum geteilten Europa führen sie uns. Drei von ihnen waren Soldatenräte. Ihre Sicht auf die Geschehnisse folgte völlig unterschiedlichen Perspektiven. Sie standen vielfach auf verschiedenen Seiten der Barrikaden. Ihr familiärer Hintergrund – damals hätte man von verschiedenen Klassen gesprochen – spielt eine wesentliche Rolle, vor allem aber die unterschiedlichen politischen Ansichten. Die Texte laden zum Vergleich ein, zwischen den Antworten der 80-Jährigen untereinander und dem Unterschied zu den Ansichten der jungen Leute damals. Die Texte werden ergänzt durch viele Anmerkungen, historische Informationen und Illustrationen.
Ein höchst aktueller Blick auf die Vergangenheit!