50 Jahre II. Vatikanum
Eine Ausstellung im Bistum Limburg
Das Zweite Vatikanische Konzil – das größte Kirchenereignis des 20. Jahrhunderts – war geprägt von tiefer Glaubenszuversicht und der Hoffnung auf eine Kirche, die Antworten findet auf die Fragen der Menschen im Hier und Jetzt. Bewegt von den Aufbrüchen und der Sehnsucht der Gläubigen berieten die Konzilsväter, wie Kirche sich aufstellen muss, um ihrem Sendungsauftrag gerecht zu werden. Das Wesen der Kirche und der Auftrag Jesu Christi rückten neu in den Blick. Es war eine dynamische Bewegung in die Zukunft und zugleich eine Rückbesinnung auf die Ursprünge des christlichen Glaubens.
‚Das Konzil hat sich zweifellos Aufgaben und Themen gestellt, die gemessen an den konkreten Möglichkeiten, die der Kirche im Augenblick zur Gebote stehen, nicht größer sein konnten. Aber gemessen an der Aufgabe, die die Kirche in den nächsten Jahrzehnten auf sich zukommen sehen wird, sind doch alle diese Fragestellungen nur ein Anfang, eine entfernte Vorbereitung und eine erste Zurüstung für diese Aufgabe der andrängenden Zukunft.‘ (Karl Rahner SJ, 12. Dezember 1965)
Die Dokumente einer sich öffnenden Kirche fielen nicht vom Himmel, sondern die Jahrzehnte vor dem Konzil und die theologischen Wissenschaften waren Vorbereiter für die katholische Kirche, sich mit den Zeichen der Zeit und der sich immer rascher ändernden Welt auseinanderzusetzen. Seit Johannes XXIII. sprechen wir von dem ‚aggiornamento‘, dem ‚Heutigwerden‘ der Katholischen Kirche. Die theologisch anspruchsvollen Konzilstexte sind bis heute noch nicht abschließend diskutiert und ihre Umsetzung nicht vollständig eingelöst. In der Folge des Konzils zeigte sich, dass viele der Diskussionen, die auf dem Konzil geführt wurden und mit Einigungskompromissen endeten, schärfer und heftiger aufbrachen. Die Herausforderungen an uns heute bestehen fort – hier hat der Jesuit Karl Rahner, der seine Rede vom ‚Anfang eines Anfangs‘ nur wenige Tage nach Ende des Konzils in München gehalten hatte, recht behalten.
Die Ausstellung ist als Gemeinschaftsprojekt der KEB im Bistum Regensburg mit der KLJB Bayern und dem Diözesanrat München und Freising konzipiert und erstellt worden. Sie ist gedacht zur Anregung und Auseinandersetzung mit diesem bedeutendem Kirchenereignis. Als Wanderausstellung ist sie kostenlos zu entleihen für Gemeinden und Gruppierungen, Schulen und Verbände im Bistum Limburg (siehe Seite 60). Dieses Begleitheft wurde unter maßgeblicher Mithilfe von Roland Büskens, KEB Wiesbaden-Untertaunus und Rheingau erstellt. Es gibt einen Überblick über die Ausstellung, liefert ergänzende Texte zum Thema und Veranstaltungsvorschläge für die Bildungsarbeit mit der Ausstellung.
Ich wünsche denjenigen, die mit dem Material arbeiten und Veranstaltungen durchführen einen guten Erfolg.
Johannes Oberbandscheid
Leiter der Abteilung Erwachsenenbildung