Aktuelle Herausforderungen der internationalen (Entwicklungs-)Zusammenarbeit in Südostasien
Nothilfe, Wiederaufbau und Entwicklung im Diskurs
Rolf Jordan, Gunnar Stange
Südostasien – geprägt durch große soziale und politische Disparitäten – weist eine lange Tradition der bi- und multilateralen Entwicklungszusammenarbeit auf. Doch die Gewaltkonflikte und schweren Naturkatastrophen der letzten Jahre scheinen die erzielten Entwicklungserfolge in der ländlichen Entwicklung, beim Aufbau wirtschaftlicher Strukturen, bei der Minderung von Armut und dem Ausbau sozialer Sicherungssysteme zunehmend zu gefährden und sich destabilisierend auf die als geostrategisch wichtig erachtete Region auszuwirken.Ausgangspunkt des vorliegenden Sammelbandes ist die Erkenntnis, dass zwischen den entwicklungstheoretischen Debatten und den Praxiserfahrungen der Entwicklungszusammenarbeit zumeist nur ein sporadischer Austausch stattfindet. Im Zentrum des Interesses steht daher eine Verknüpfung der für die Diskussion zentralen Praxisfelder der unmittelbaren Nothilfe, des auf langfristige gesellschaftliche Stabilisierung ausgerichteten Wiederaufbaus und der Projekte der Entwicklungszusammenarbeit. Den konzeptionellen Rahmen bilden verschiedene Ansätze, die unabhängig vom politischen und sozialen Kontext in der Praxis der internationalen Entwicklungszusammenarbeit grundsätzlich von Relevanz sind. Hierzu zählen entwicklungspolitische Paradigmen wie Partizipation, Legitimation und „Do No Harm“. Die hier vertretenen Beiträge fokussieren sowohl auf kurzfristig ausgerichtete Interventionen der Not-, Übergangs- und Wiederaufbauhilfe, wie sie beispielsweise nach Katastrophen oder Bürgerkriegen notwendig sind, als auch auf langfristig angelegte Entwicklungsinterventionen unter relativ stabilen sozio-politischen Bedingungen.Mit Beiträgen von Ulrike Bey, Philipp Bück, Felix Heiduk, Martin Hintz, Rolf Jordan, Gunnar Stange, Arno Waizenegger und Mario Wilhelm.