Alfred Döblin – Grundlagen seiner Ästhetik und ihre Entwicklung 1900-1933
Heidi Thomann Tewarson
Alfred Döblin hat in literaturtheoretischer Hinsicht Bedeutendes versucht. Schon seine Zeitgenossen erkannten das Neue und Provozierende seiner Darstellungsart. Er wurde deshalb zumeist dem Expressionismus zugeordnet. Döblin gelangte jedoch schon in den bisher wenig beachteten «Gesprächen mit Kalypso. Über die Musik» (1905/6), zu grundlegenden ästhetischen Positionen. Eine der wichtigsten ästhetischen Kategorien wurde für ihn der Begriff der Sachlichkeit, dessen Bedeutung, Funktion und Wandlung hier eingehend untersucht werden. Es wird ferner gezeigt, dass die Handhabung und Entwicklung der ästhetischen Prinzipien in engem Verhältnis zu Döblins Wirklichkeits- erfassung während dieser politisch so spannungsreichen Jahre standen.