Alte und neue Medikamente in der psychiatrischen Therapie
H. Dilling, K. Ernst, W. Felber, F.J. Freisleder, G. Hajak, Hanns Hippius, F. Hohagen, E. Holsboer-Trachsler, W. Kinze, B. Kurella, D. Naber, Eckart Rüther, M. Schmauss, A. Warnke
Ziel der 4. Gasteiger Gespräche war es, persönliche Therapiege wohnheiten erfahrener Fachärzte mit Psychopharmaka zu dis kutieren. Aus dem Konsens sollten wiederum die bereits be kannten Merksätze für den Praktiker abgeleitet werden. Ein Schwerpunkt der Veranstaltung war die Gegenüberstellung der Wirksamkeit alter und neuer Medikamente. Hier galt es vor allen Dingen darzustellen, wo die langerprobten Antidepressiva hilfreich sind und wo evtl. die neuen Substanzen besondere Therapievorteile bieten. Es wurde besonders herausgearbeitet, an welchem Punkt der Allgemeinarzt bzw. der Internist bei der Anwendung der verschiedenen Substanzen bzw. bei der Behand lung bestimmter Stadien von psychiatrischen Erkrankungen einen Facharzt zu Rate ziehen sollte. Außerdem wurde der Einsatzbereich von Antidepressiva und Neuroleptika bei Angst- und Panikerkrankungen erörtert. Dis kussionspunkte waren auch die Probleme, die bei der Benutzung der Diagnostischen Manuals ICD 10 und DSM-III-R bei Allge meinärzten und Internisten auftreten können. Hier weisen die Merksätze für die Praxis darauf hin, inwieweit durch eine gezielte Fragestellung eine Diagnose möglich ist. Die umfassen de Exploration sollte dem Facharzt vorbehalten bleiben. Auf großes Interesse stießen auch die Beiträge der Kinderpsy chiatrie, die aufzeigten, daß die Wurzeln für psychiatrische Erkrankungen oft schon in der Kindheit liegen. Durch Psycho therapie und den verantwortungsvollen Einsatz von Psycho pharmaka sind Prävention und Hilfe möglich. Der Einsatz von Psychopharmaka ist ein wichtiger Baustein in einem Gesamt konzept. Die „Merksätze für die Praxis“ geben hierzu kurze prägnante Empfehlungen.