Andersschreiben
Formen, Funktionen, Traditionen
Britt-Marie Schuster, Doris Tophinke
Der vorliegende Band versammelt 22 Beiträge, die Schriftlichkeit in einer neuen Perspektive in den Blick nehmen: Im Fokus stehen Formen des Andersschreibens, d.h. Schreibweisen, die als „anders“ auffallen oder sich als „anders“ präsentieren.
Andersschreiben findet sich in weiten Teilen der öffentlichen Schriftlichkeit, so etwa in der Presse- und Werbekommunikation, im Bereich der ästhetischen sowie der wissenschaftlichen Kommunikation und auch in der halböffentlichen und privaten Kommunikation, hier insbesondere im Bereich der digitalen Medien. Die weite Verbreitung des Andersschreibens und sein Vorkommen gerade auch in professionellen Schreibkontexten legen nahe, dass es sich um ein absichtsvolles, motiviertes Schreiben handelt, dessen formale Vielgestaltigkeit und Polyfunktionalität überraschen.
Die Beiträge wählen unterschiedliche Zugänge zum Thema. Sie greifen Ansätze aus dem Bereich der Stilistik, der Sozio-/Variationslinguistik und der Schriftlinguistik auf und beleuchten das Form- und Funktionsspektrum des Andersschreibens. Deutlich wird, dass das Andersschreiben vielgestaltig ist. Es ist keineswegs nur ein ästhetisches Spiel, sondern erfüllt verschiedene Funktionen, dient etwa der Sprach- und Erkenntniskritik sowie der sozialen oder politischen Positionierung. Ferner können Andersschreibungen Aufschluss über (Schrift-)Sprachwandelprozesse geben.