Anselm und Neslin
Rolf Esser
Zwei Kinder aus einem Dorf des Spätmittelalters werden durch eine falsche Anschuldigung und ein ungerechtes Gerichtsverfahren zur Flucht gezwungen. Mit dem fahrenden Volk finden sie den Weg in die Fremde und erleben das mittelalterliche Stadtleben einschließlich Hexenprozess. Als die Pest über die Stadt kommt, entkommen sie der Gefahr mit einem Fernhändler. Dieser kommt bei einem schlimmen Unfall in den Alpen ums Leben. Die Kinder werden von Mönchen gerettet. Sie erbringen über ein Jahr in der frommen Gemeinschaft und lernen dort Latein.
Da sie auf Dauer keine Mönche werden wollen, schließen sie sich einer Gruppe von Kaufleuten an, die auf dem Weg nach Ägypten ist, um dort Edelsteine einzukaufen. Eine abenteuerliche Seefahrt über das Mittelmeer beginnt, bis sie schließlich nach Monaten in Alexandria eintreffen. Es folgen atemberaubende Erlebnisse, die sich bei der Weiterreise nach Kairo, den Pyramiden und nach Oberägypten fortsetzen. Bei einem Bad im Nil findet einer der Kaufleute den Tod.
Im Tal der Könige in Theben erleben die Reisenden die Schrecken der altägyptischen Mythologie. In Assuan überfällt sie die ägyptische Geschichte. In einem traumatischen Zustand wird der Junge Anselm in eine andere Zeit und in ein anderes Universum befördert. Das Mädchen Neslin ereilt in jenem Assuan die Pest. Zum Glück wird sie geheilt. Es schließt sich eine stürmische Nilfahrt an und die Rückfahrt über das Mittelmeer nach Italien. Dort erleben sie einen Vulkanausbruch, die römischen Gladiatoren und den Überfall einer Söldnertruppe.
Auf dem weiteren Heimweg machen sie Halt auf einer Ritterburg in den Voralpen, wo sie Zeugen eines Ritterturniers werden. Im Zuge der Weiterreise passieren sie den Schwarzwald und lernen die Papierherstellung kennen. Schließlich gelangen die Reisenden wieder in das Dorf der Kinder, wo die Kaufleute eine Rehabilitation des verurteilten Anselm erzwingen. Die Kinder, die inzwischen Jugendliche geworden sind, waren drei Jahre unterwegs. Nun gehen sie mit den Kaufleuten nach Bremen, wo sie einen Bürgeraufstand, den Bannerlauf, erleben. Die kaufmännischen Freunde geben ihnen die Möglich keit, sich eine umfassende Bildung anzueignen. Beruflich werden sie zu Kaufleuten und Goldschmieden ausgebildet. Am Ende wird klar, dass Anselm und Neslin sich nach den jahrelangen gemeinsamen Abenteuern in Liebe
zugetan sind.