Artendiversität der Pflanzen- und Laufkäfergemeinschaften (Coleoptera, Carabidae) von Nassstellen auf mehreren räumlichen Skalenebenen
Ulrich Brose
Im Zuge der Nachhaltigkeitsdebatte haben Modelle, die Biodiversität, abiotische Parameter und Landnutzung von Ökosystemen verbinden, zunehmende Bedeutung erhalten. Dabei besteht ein eklatantes Forschungsdefizit zu Kleinökosystemen. Die vorliegende Arbeit versucht diese Lücke beispielhaft für Naßstellen zu schließen. Dabei wird die Artendiversität der Pflanzen- und Laufkäfergemeinschaften auf mehreren räumlichen Skalenebenen untersucht. Auf der Mikroebene (Vegetationsquadrate/Bodenfallen) wurden die Artenzusammensetzungen direkt mit Standortparametern in Beziehung gesetzt. Vor allem durch die Beschreibung von ökologischen Artengruppen der Vegetation wurden erstmals konkrete Zustände des Ökosystems beschrieben. Auf der Mesoebene der Ökotope wurden inselökologische Modelle bearbeitet. Während die Zusammenhänge zwischen den Flächengrößen, der Isolation und der Artendiversität von geringer Bedeutung waren, hatte die Ökotopheterogenität (Heterogenität der Überflutungen bzw. der Vegetationsstrukturen) großen Einfluß auf die Artenzahlen. Auf der MaRroebene der Landschaften hatten die Heterogenität der Bodenarten, die mittlere Nutzungsintensität und hydrologische Parameter eine größere Bedeutung als Parameter der landschaftlichen Mosaikstruktur.