Auf dem Weg in bessere Zeiten – Neustadt an der Aisch zwischen Kriegsende und Wirtschaftswunder
Sonderband der Miszellen zur Geschichte der Stadt Neustadt an der Aisch
Wolfgang Mück
Es ist ein Glück für eine Stadt, einen Historiker und Autor zu haben, der es wie wenige andere versteht, Zeitgeschichte aufzuarbeiten und darzustellen. Neustadt an der Aisch hat dieses Glück: Wolfgang Mück, der auch Bürgermeister war, bewies das bereits vor einigen Jahren in dem Band „NS-Hochburg in Mittelfranken – das völkische Erwachen in Neustadt an der Aisch 1922 bis 1933“. Nun beleuchtet er eine spätere Zeitspanne nämlich die zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und dem beginnenden Wirtschaftswunder, also die Nachkriegsjahre: „Auf dem Weg in bessere Zeiten“.
Auch in diesem Werk lässt er nichts aus. Für ihn ist es ein steiniger Weg, den die Menschen in der mittelfränkischen Kleinstadt in dieser Epoche gingen. Der Autor schildert den Zwiespalt zwischen einer nie wirklich bewältigten braunen Vergangenheit und dem Blick nach vorne in eine moderne Zeit, zwischen sich neu ergebenden Problemen und nie zuvor dagewesenen Chancen.
Autor Mück tut dies, wie es seine Art ist, akribisch, kritisch, dann aber auch wieder wohlwollend, alles basierend auf zuverlässigen Informationen, auf tief greifenden Grundlagen. So liegt nun ein zeitgeschichtliches Werk vor, das mehr ist als ein gewöhnlicher historischer Rückblick: Das Buch bietet eine detaillierte, authentische Darstellung von der Entwicklung, vom Leben, vom Kämpfen, vom Verlieren und Gewinnen in einer deutschen Stadt, die sich jahrelang äußerst schwer tat, ihrer ausgeprägten nationalsozialistischen Vergangenheit nachhaltig zu entrinnen.
Dass dieser Stadt dann schließlich aber doch der Aufbruch in eine neue Zeit gelingt, rundet die historische Darstellung positiv ab: Eine neu heranwachsende Generation brachte mit Zuversicht und Optimismus die dunklen Schatten der Vergangenheit zum Verblassen.
Und ja, es gilt heute mehr denn je für das damals formulierte Ziel einer friedlichen und demokratischen Zukunft in einem geeinten Europa zu kämpfen.