Aufwärts ist längst nicht oben
Rückblick auf eine bewegte Zeit in den Bergen
Walter W. Braun
Aufgewachsen in einem engen Tal im Mittleren Schwarzwald, wurde der Autor von den Bergen geprägt.
Zahlreiche Bergtouren führten aber erst im reiferen Alter auf mittlere und hohe Berge, und immer war es dann ein erhabenes Gefühl, weit oben über allem zu stehen, dabei Geschäft, Alltag, Sorgen und Stress im Tal zu lassen. Wichtigste Erfahrung wurde: Man kann noch sehr lange, wenn man schon lange nicht mehr kann.
Nicht alle Ziele wurden erreicht, manchmal zwangen Umstände, das Vorhaben abzubrechen. Trotzdem war jede Unternehmung mit Freunden und Kameraden ein Erlebnis, in einer grandiosen Bergwelt unterwegs sein zu dürfen und dabei die Sinne zu norden oder zu entschleunigen, wie es heute heißt.
Unterwegs in den Bergen ist der Körper in jedem Augenblick mit allen Sinnen gefordert, sind ständig neue Eindrücke zu verarbeiten. Das macht den Kopf frei und man lernt, den Inneren Schweinehund zu besiegen.
Als Gegenpol in einer technisierten Welt und sterilen Umgebung, bieten die Berge Ausgleich und Ruhezonen für Geist und Auge. Erfreulich ist, dass wieder mehr junge Menschen das erkennen und die Natur für sich entdecken.
Dabei gilt es zu bedenken: In den Bergen ist es wie im Leben, es geht nie einfach nur von A nach B, sondern oft steil bergauf und steil bergab. Schön ist dabei, wenn man auf den Wegen die richtigen Begleiter an der Seite haben darf.