August Hermann Francke: Tagebuch 1714
Herausgegeben von Veronika Albrecht-Birkner und Udo Sträter in Zusammenarbeit mit Carola Wessel und Viktoria Franke
Veronika Albrecht-Birkner, Viktoria Franke, Udo Sträter, Carola Wessel
Die vorliegende kritische und kommentierte sowie mit Personen-, Orts-, Bibelstellen- und Sachregister versehene Edition bietet das den Zeitraum vom 13. Januar bis 19. Mai 1714 umfassende älteste Tagebuch August Hermann Franckes (1663–1727). Dieses Tagebuch bildet den ersten Teil einer bis zum Frühjahr 1726 reichenden Überlieferung und somit eines frühneuzeitlichen Selbstzeugnisses von herausragender Bedeutung.
Mit der Edition soll auf diese bislang nicht systematisch ausgewertete Quelle aufmerksam gemacht und ihr potenzieller wissenschaftlicher Ertrag aufgezeigt werden. Dazu werden außer dem Text selbst und dessen Entstehungsvarianten zu allen erwähnten Personen, Briefen, Drucken sowie Sachverhalten – so weit wie möglich – Nachweise und kurze Erläuterungen geboten. Insofern stellt die Edition Rechercheergebnisse bereit, die eine wissenschaftliche Auswertung des Tagebuchs im Kontext mikro- und makrohistorischer Zusammenhänge erleichtern. Untersuchungen auf dieser Quellenbasis lassen Erkenntnisse im Blick auf die Etablierung der „Marke Pietismus“ im Gegenüber zur „Marke Frühaufklärung“ im frühen 18. Jahrhundert erwarten, die die bislang kaum untersuchten späten Lebensjahre Franckes betreffen und diesen Protagonisten des hallischen Pietismus zugleich in weit über Halle hinausreichenden Konstellationen und Interaktionen verorten.