Autofahrerinnen in Europa
Doris Kortus-Schultes
In den vergangenen zwanzig Jahren ist der Anteil der Führerscheinbesitzerinnen, der Pkw-Fahrerinnen und –Halterinnen in Europa sprunghaft angestiegen. Diese Entwicklung wurde befördert durch eine steigende Erwerbstätigenquote der Frauen – auch nach einer Familiengründung – sowie durch vermehrte Teilhabe an höherwertigen Bildungsabschlüssen, steileren Karrierepfaden, mehr Verfügung über eigenes Einkommen und damit auch einer erhöhten privaten und beruflichen Mobilität.
Ein steigender Zeiteinsatz für bezahlte Tätigkeit bedeutet gleichzeitig in aller Regel auch ein knapper kalkuliertes Zeitbudget für alle nicht bezahlten Aktivitäten, so zum Beispiel in der Haushaltsführung, Kinderbetreuung, ehrenamtlichen Tätigkeit bis hin zur Nachbarschaftshilfe. Daher sind in dieser Untersuchung neben den statistischen Zahlen zum Anteil der Frauen in den unterschiedlichen Altersklassen pro Land auch Untersuchungen zur Zeitverwendung von Frauen und Männern aufgenommen wurden. Die individuelle Auto-Mobilität hilft Wege schnell zurück zu legen. Dennoch stellt sich zunehmend die Frage, wie die im Auto verbrachte Zeit bestmöglich genutzt werden kann. Im Detail wird sich der in Kürze erscheinende Band 11 ‚Lifestyle und Connectivity‘ neuen technologischen Möglichkeiten der Vernetzung während des Fahrens widmen.
Das Herzstück der vorliegenden Untersuchung sind die Interviews mit Autofahrerinnen aus mehreren europäischen Ländern. Sie beleuchten die Bedeutung der individuellen Auto-Mobilität und deren Ausstrahlung auf das Selbstbewusstsein sowie die Nutzung ikonografischer Symbole durch die Fahrerinnen.