Autonomie bei (ambulantem) Pflegebedarf im Alter
Eine psychologische Untersuchung
Michael Zander
Die Studie entwickelt eine theoretische Rahmenkonzeption für die psychologische Forschung über Autonomie, Alter, Beeinträchtigung und individuellen Pflegebedarf. Sie geht aus vom Verständnis der WHO von Autonomie als dem Menschenrecht, ‚die persönlichen Entscheidungen zu treffen, und zwar im Rahmen der persönlichen Bedürfnisse und Präferenzen‘. Die Analyse zeigt, dass das deutsche Pflegegesetz den Autonomie-Bedürfnissen älterer Menschen nicht gerecht wird, und entwickelt alternative Modelle von Autonomie in der Pflege, wobei sie sozialwissenschaftliche, juristische und psychologische Konzeptionen unter Berücksichtigung der Disability Studies verknüpft. Dieses umfassende Konzept von Autonomie und Beeinträchtigung wird empirisch überprüft an qualitativen Interviews mit pflegebedürftigen Menschen, in denen die Strategien identifiziert werden, mit denen die Betroffenen ihre Autonomie durchsetzen oder aufrechterhalten.