Autonomie und Verbundenheit – Kunst als Achtsamkeitspraxis
Methodik und Unterrichtsbeispiele für eine nachhaltige Selbst- und Weltgestaltung
Joachim Penzel
Achtsamkeit: Mit diesem Begriff wird heute eine grundlegende Haltung dem Leben gegenüber bezeichnet. Dabei spielen zwei Faktoren eine wesentliche Rolle: Einer-seits unterstützt eine achtsame Lebenseinstellung das Bewusstsein für die individuellen menschlichen Bedürfnisse und fördert somit die jeweilige Subjektautonomie. Andererseits begünstigt achtsames Verhalten einen wertschätzenden Umgang mit allen Lebewesen der natürlichen Um- und der sozialen Mitwelt und fördert in dieser Weise eine umfassende Lebensverbundenheit als ethisches Prinzip.
Kunst als Achtsamkeitspraxis: Die vorliegende Publikation greift die Impulse der allgemeinen Achtsamkeitspädagogik in der Fachdidaktik des Kunstunterrichts auf. Unter dem Leitbegriff „Autonomie“ werden diverse Ansätze des ästhetischen Gestal-tens als eine spezifische pädagogische Methode verstanden, durch die die Lernen-den mit handwerklich-technischen Mitteln und dem Einsatz des eigenen Körpers zu einem freudvollen Selbstumgang befähigt werden. Unter dem Leitbegriff „Verbundenheit“ wird herausgearbeitet, dass eine achtsame Gestaltungspraxis einen bewussten Weltumgang der Heranwachsenden fördert und in dieser Weise einen wichtigen Beitrag für eine nachhaltige, insbesondere ökologisch orientierte Entwicklung von Individuum und Gesellschaft leistet. 150 Unterrichtsbeispiele von der ersten bis zur zwölften Klasse zeigen, wie dieses methodische Konzept erfolgreich umgesetzt werden kann.
Die Revolution der Zukunft wird in der Schule stattfinden, denn eine achtsame Lebenspraxis bietet nicht nur vielfältige Impulse für eine ganzheitliche Persönlich-keitsentwicklung, sondern wirkt sich unmittelbar auf sämtliche Formen des kollektiven Zusammenlebens aus.