Bahnbrüche: Gustav Mahler
Christian Berger, Günter Schnitzler
Gustav Mahlers Schaffen steht in vieler Hinsicht für einen Aufbruch in eine sich facettenreich auffächernde Moderne. In seinem Werk gehen Tradition und Avantgarde, überkommenes Formbewusstsein und experimentelle Strukturwagnisse, Frühromantik und modernes Ich- wie Wirklichkeitsbewusstsein geradezu ›unmögliche Synthesen‹ ein. All dies schlägt sich in seinen Kompositionen in einer Weise nieder, die lange Zeit, noch bis in die 70er und 80er Jahre des 20. Jahrhunderts hinein, Irritationen und häufig sogar Unverständnis ausgelöst hat. Erst allmählich setzte sich die Einsicht in den produktiven, experimentellen und zukunftsweisenden Charakter dieser Kompositionsweise durch, und Mahlers Musik trat einen nicht mehr aufzuhaltenden Siegeszug durch die Welt an. Die in diesem Band vorgelegten Studien verfolgen vor dem angedeuteten Hintergrund unter verschiedenen Perspektiven die Fragen nach der Modernität Mahlers und seinen Bahnbrüchen.