BARMER Krankenhausreport 2019
Patient Blood Management
Boris Augurzky, Suma Choorapoikayil, Simon Decker, Corinna Hentschker, Hartmut Link, Anne Mensen, Patrick Meybohm, Malte Oehlschläger, Kai Zacharowski
Der BARMER Krankenhausreport 2019 greift neben der Analyse des akut-stationären Versorgungsgeschehens in Deutschland in diesem Jahr als Schwerpunkt das Thema „Patient Blood Management“ (PBM) auf.
PBM ist ein medizinisches Konzept, das zum Ziel hat, den Einsatz von Fremdbluttransfusionen zu reduzieren und damit die Patientensicherheit zu steigern. Das PBM-Konzept beruht dabei auf drei Säulen: dem Anämiemanagement, der Minimierung von Blutverlusten und Nutzung fremdblutsparender Maßnahmen sowie dem rationalen Einsatz von Bluttransfusionen. Bluttransfusionen sind zwar in Notfallsituationen lebensrettend, sie stellen jedoch auch eine Belastung für das Immunsystem der betreffenden Patienten dar. Daher sollten Bluttransfusionen nur nach gründlicher Abwägung von Nutzen und Risiken verabreicht werden.
Bei Eingriffen im Krankenhaus ist es häufig eine Anämie (Blutarmut), die zur Gabe von Bluttransfusionen sowie oftmals zu weiteren Komplikationen führt. Der 15. BARMER Krankenhausreport liefert empirisch abgesicherte Erkenntnisse auf die Frage, inwiefern eine Anämie einen Risikofaktor bei operativen Eingriffen darstellt. Auf Grundlage umfassender Versichertendaten der BARMER und unter Anwendung statistischer Methoden werden Ergebnisse präsentiert, die auf die deutsche Gesamtbevölkerung übertragbar sind. Darüber hinaus wird untersucht, welche Auswirkungen das PBM-Konzept in den Krankenhäusern hatte, die es bereits eingeführt haben. Ferner werden regionale Unterschiede bei der Gabe von Bluttransfusionen betrachtet und auf Grundlage der gewonnenen Erkenntnisse Handlungsempfehlungen abgeleitet.
Herausgegeben wird der BARMER Krankenhausreport 2019 in Zusammenarbeit mit dem RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung.