Bauernkomödien des 17. Jahrhunderts als sprachhistorische Quellen
Tanja Ackermann, Toni Bernhart, Kai Bremer, Markus Denkler, Michael Elmentaler, Christopher Georgi, Wolfgang Imo, Michel Lefèvre, Angelika Linke, Robert Moeller, Ingrid Schröder, Britt-Marie Schuster, Alexander Werth, Jörg Wesche
Die Textsorte Bauernkomödie und die darin enthaltenen fiktionalen literarischen Gespräche gehören zu den wichtigsten Quellen, die Rückschlüsse auf die historisch gesprochene Sprache des 17. Jahrhunderts erlauben. Die Beiträge dieses Sammelbandes der sprach- und kulturwissenschaftlichen Reihe „Niederdeutsche Studien“ beschäftigen sich aus unterschiedlichen Perspektiven mit dem sprach- und literarhistorischen Potenzial der Bauernkomödien. Die ihnen eigene inszenierte Dialogizität ermöglicht Analysen zu Gesprächssorten und Gesprächsverläufen, zu bestimmten sprachlichen Handlungen und anderen sprachpragmatischen, aber auch soziolinguistischen und grammatischen Merkmalen, wie sie für interaktionelles Sprechen charakteristisch sind. Das Besondere an den Bauernkomödien des 17. Jahrhunderts sind die häufig enthaltenen derben und drastischen Dialoge mit Flüchen, Beleidigungen oder Vorwürfen – sprachliche Aktivitäten, die in anderen Quellen kaum überliefert sind.