Bekämpfung der Geldwäscherei
Modellfall Schweiz? Mit Beiträgen von Hanspeter Dietzi, Georg Friedli, Peter Gasser, Mark Pieth, Günter Stratenwerth, Daniel Zuberbühler
Hanspeter Dietzi, Georg Friedli, Peter Gasser (†), Mark Pieth, Günter Stratenwerth (†), Daniel Zuberbühler
Das Thema «Geldwäscherei» oder «Geldwäsche» hat nichts von seiner Aktualität eingebüsst. Das organisierte Verbrechen verdient – vorab mit dem illegalen Drogenhandel – mehr Geld denn je. Die Drogenmafia ist darauf angewiesen, die Erträge möglichst schnell wieder in den Wirtschaftskreislauf einzuspeisen und ihnen einen scheinbar legalen Hintergrund zu verschaffen. Mehr und mehr wird die Abhängigkeit der legalen Wirtschaft vom bereits verfügbaren Geld des organisierten Verbrechens bewusst. Erst seit Kurzem wird aber erkannt, wie sehr die Wirtschaft in Gefahr steht, durch die Verflechtungen mit dem organisierten Verbrechen korrumpiert zu werden. Die internationalen Bemühungen zur Eindämmung der Geldwäscherei sind in letzter Zeit erheblich verstärkt worden: Die Wiener Betäubungsmittelkonvention, die Empfehlungen der Financial Action Task Force, die EG-Richtlinie gegen die Geldwäsche und eine Konvention des Europarates zum Thema setzen neue Massstäbe. In Deutschland, Österreich und dem Fürstentum Lichtenstein bestehen zum Teil erhebliche Lücken im Dispositiv gegen die Geldwäscherei. Die Schweiz – durch eine Reihe von Skandalen erschüttert – hat sich frühzeitig ein umfangreiches Programm gegen die Geldwäscherei gegeben. Die Schweizer Erfahrungen könnten von grossem Nutzen für die Nachbarstaaten sein. Das «Schweizer Modell» ist jedoch alles andere als unumstritten.