Berlin-Friedrichshain
Ralf Schmiedecke
Als „Tiergarten des Ostens“ wurde der Friedrichshain anlässlich des 100. Jahrestages der Thronbesteigung Friedrichs II. ab 1840 vor den Toren Berlins angelegt und gab dem 1920 gebildeten kleinsten Berliner Bezirk seinen Namen. Infolge der Expansion Berlins im 19. Jahrhundert und der Gebietsreform von 1938 entstand der Bezirk aus Teilen des Königsviertels, der Stralauer Vorstadt, dem Frankfurter Viertel, dem Fischerdorf Stralau sowie Boxhagen und Friedrichsberg.
Ralf Schmiedecke führt den Betrachter anhand von 200 faszinierenden Fotos aus der Zeit von 1880 bis 1980 durch die Straßen Friedrichshains, die in den Bombennächten des Zweiten Weltkrieges stark zerstört wurden. Die zum Teil bisher unveröffentlichten Aufnahmen zeigen Geschäftsleute und Fabrikanten, Kirchen, Bahnlinien, den Osthafen sowie die Oberbaumbrücke. Die Bilder veranschaulichen auch das Leben im roten Arbeiterbezirk, von den Spartakusaufständen 1919 bis zum Bau der Stalinallee.
Der Bildband lädt Alteingesessene zur Erinnerung, die neuen Bewohner zum Entdecken ein. Seit 2001 ist Friedrichshain kein eigenständiger Bezirk mehr – doch die Verbundenheit der Bewohner mit ihrem Kiez bleibt bestehen.