Berliner Aufklärung. Band 6
Kulturwissenschaftliche Studien
Ursula Goldenbaum, Alexander Košenina
Die Berliner Aufklärung ist ein kulturgeschichtliches Forum für Beiträge unterschiedlichster Fachdisziplinen, die sich auf Berlin und Brandenburg im 18. Jahrhundert beziehen. Dass Berlin ein schulbildendes geistiges und kulturelles Zentrum innerhalb der deutschen und sogar der europäischen Aufklärung war, steht außer
Frage. Was hier aber am Beginn der Moderne in so differenten Bereichen wie Literatur, Musik, bildender Kunst, Architektur und Gartenbau, Theater, Pädagogik, Philosophie, Theologie, Jurisprudenz, Medizin, Mathematik und Naturwissenschaften tatsächlich erdacht, erforscht, erfunden und erschaffen wurde, welche konkreten Innovationen von dieser Metropole mit ihren zwei Akademien, zahlreichen Verlagen, Theatern und anderen Institutionen des öffentlichen und intellektuellen Lebens ausgingen, verbirgt sich bislang – wenn überhaupt – in den spezialisierten akademischen Publikationsorganen einzelner Fächer. Die Berliner Aufklärung soll zum einen der Forschung durch ihr interdisziplinäres Profil neue Perspektiven und Impulse vermitteln, zum anderen einem vielseitig interessierten größeren Publikum wichtige Facetten aus der vielleicht glanzvollsten Epoche der deutschen Hauptstadt verständlich machen und anregend präsentieren.
Inhalt: Ute Pott: Das Bildnis der Dichterin Anna Louisa Karsch von der Hand des Malers Karl Christian Kehrer – Ursula Goldenbaum: Der Nordische Aufseher in Kopenhagen und die Berliner Literaturbriefe: Lutherische Religiosität contra multikonfessionelle Toleranz – Paola Rumore: Monaden und Materialismus. Euler und Ploucquet über die denkende Materie – Waltraud Naumann-Beyer: »Ein Thier, was Verse macht«. Die Dichterin Anna Luise Karsch und ihre Berliner Kritiker – Grażyna Jurewicz: Saul Aschers jüdische Revolution. Ein Vatermord um des Familienzusammenhaltes willen – Hans-Joachim Jakob: »Dann ist Berlin für uns die ganze weite Welt«. Theaterreden mit dem Aufführungsort Berlin
in den Theaterjournalen des 18. Jahrhunderts – Constanze Baum: Johann Gottfried Schadows Denkmal für Friedrich II.