Bernal Díaz del Castillo, Doña Marina und die hohe Kunst der Historiographie
Eine Umfeldanalyse der "Historia Verdadera de la Conquista de la Nueva España"
Angelina Hartnagel
Mitte des 16. Jahrhunderts bringt der Soldat Bernal Díaz del Castillo die
zu Papier. Anhand einer hermeneutisch orientierten Umfeldanalyse wird in dieser Arbeit gezeigt, wie er sich auf dem für ihn ungewohnten Terrain der Historiographie als Autor inszeniert. Ein Analysefokus liegt dabei auf den Textstellen über die indigene Dolmetscherin Doña Marina, da sich hier die textgestalterischen Bemühungen des Autors sehr gut nachvollziehen lassen. Diese sind nicht nur Indikator für seine Selbstinszenierung, sondern wirken zugleich kritischen in Bezug auf Doña Marina entgegen. Das Analysemodell geht zurück auf die Umfeldtheorie Eugenio Coserius.