Bertha Burg
Österreich-Ausgabe
Diana Carmen Albu-Lisson
Wien 1902: Es ist Liebe auf den ersten Blick, als Ferdinand Carl seiner Berta begegnet. Doch steht sie unter keinem guten Stern. Eine Liaison oder gar eine Heirat des Erzherzogs mit der bürgerlichen Schönheit kommt nicht in Frage. Sein Bruder, Thronfolger Franz Ferdinand, nennt sie eine „abgefeimte Canaille“.
Das Familienoberhaupt Franz Joseph lässt schließlich keine Gnade walten: Ferdinand Carl ist gezwungen, auf seine Privilegien zu verzichten; er wird aus dem Familienverband ausgeschlossen. Das Paar muss seine Heimat verlassen. Sein Eheglück hält jedoch nur kurze Zeit an. Berta Burg tritt das Erbe ihres verstorbenen Ferdinand in Südtirol an. Ein neuer Lebensabschnitt voller Höhen und Tiefen, zwischen Hoffen und Bangen beginnt.
Dieses Buch rekonstruiert das bis dato unbeleuchtete Leben der Thronfolger-Schwägerin; über einen Zeitraum von beinahe 100 Jahren (1879-1979) ist Berta Burg Zeugin der politischen, wirtschaftlichen, gesellschaftlichen sowie kulturellen Umwälzungen in Österreich(-Ungarn) und Italien gewesen. Zeitzeugeninterviews, Dokumente und Fotomaterial aus Privatbesitz gewähren zusätzliche Einblicke in das bewegte und bewegende Leben der Erzherzogswitwe.
Ein TBC-kranker Erzherzog und seine bürgerliche Geliebte: Wer glaubte, schon alles über die österreichisch-ungarische Monarchie und ihr Herrscherhaus gelesen zu haben, wird überrascht sein. Ferdinand Carl musste den bürgerlichen Namen Ferdinand Burg annehmen, konnte das Glück seiner Ehe aber nur kurz genießen. Eine spannende Lebensgeschichte.
Hans Werner Scheidl
Die Presse, Wien