Berufliche Neuorientierung mit 45plus – Das Dreistufenmodell
Urs Dürsteler
Eine berufliche Neuorientierung mit 45plus wird künftig eher die Regel als die Ausnahme sein.
Urs Dürsteler stellt dafür ein Dreistufenmodell vor.
Unabhängig von der Zugehörigkeit zu einem bestimmten Generationentypus wird die Frage der beruflichen Neuorientierung in Zukunft eine ständige Herausforderung bleiben. Ein Karrierewechsel wird künftig eher die Regel als die Ausnahme sein.
Eine berufliche Neuorientierung mit 45plus kann verschiedene Gründe haben. Im Alter zwischen 40 und 50 Jahren geraten manche Menschen in eine Midlife-Krise und oftmals auch in eine Midwork-Krise und orientieren sich beruflich neu. Andere werden aus unterschiedlichsten Gründen durch ihre Arbeitgeber freigestellt oder kündigen innerlich oder sogar proaktiv selbst. Eine wichtige Gruppe bilden Frauen, die nach einer Familienpause wieder ins Berufsleben einsteigen. Schliesslich sind viele Frühpensionierte und Rentnerinnen und Rentner zunehmend daran interessiert, in der dritten Lebensphase einer sinnstiftenden Beschäftigung nachzugehen. Für alle angesprochenen Gruppen stellt sich dieselbe Grundsatzfrage: „Wie finde ich eine befriedigende Tätigkeit, die auf meine persönlichen Werte, Interessen und Bedürfnisse abgestimmt ist und mich letztlich glücklich macht?“
Am Anfang des Dreistufenmodells steht die selbstkritische und prozessorientierte Reflexion der eigenen Persönlichkeit. Der vorgestellte Ansatz verlangt Ehrlichkeit gegenüber sich selbst, die Bereitschaft, das Leben positiv und proaktiv anzugehen, sowie die Offenheit für Neues und Unbekanntes. Die erworbenen Kenntnisse dienen als Basis für die Entwicklung eines beruflichen Prototyps. Nach diesem Prozess werden die beruflichen Visionen umgesetzt, sei es als Arbeitnehmender, als Selbstständigerwerbender im Sinne eines Start-ups oder als hybrides Arbeitsportefeuille.