Berufsbezug und Wissenschaftsorientierung
Grundzüge einer Didaktik der (Berufs-)Praxis im Kontext der Hochschulweiterbildung
Maren Baumhauer
Die Weiterbildung ist seit 1998 eine Kernaufgabe der Hochschulen. Im Kontext der bildungspolitischen und
wissenschaftlichen Diskurse um lebenslanges Lernen, die Erhöhung der Durchlässigkeit zwischen Berufs- und
Hochschulbildung und, damit zusammenhängend, die (weitere) Öffnung der Hochschulen für Berufserfahrene und Berufstätige nimmt die berufsbezogene Weiterbildung an Hochschulen eine Schlüsselrolle ein. Mit der zunehmenden Bedeutung der Hochschulweiterbildung und der stärkeren Orientierung an potenziellen Bildungsadressaten, die bereits im Berufsleben stehen, stellen sich für Hochschulen neue didaktische Herausforderungen.
Die Autorin untersucht die Frage, inwiefern die Verzahnung von Berufsbezug und Wissenschaftsorientierung im Kontext der Hochschulweiterbildung didaktisch fundiert realisiert werden kann. Ihre Analyse zeigt, dass die Didaktik der Hochschulweiterbildung weder ausschließlich an der Wissenschaft noch rein an der beruflichen Praxis ausgerichtet sein kann. Aus didaktischer Perspektive geht es vielmehr um eine wechselseitige Verknüpfung von Berufsbezug und
Wissenschaftsorientierung bei gleichzeitigem Erhalt der Eigenständigkeit der beiden Bezugsebenen.
Auf der Grundlage berufspädagogischer und erwachsenenpädagogischer Theoriezugänge sowie einer qualitativen Expertenbefragung werden didaktische Leitorientierungen für eine ‚Didaktik wissenschaftlich reflektierter (Berufs-)Praxis‘ entwickelt.