Beteiligungscontrolling im öffentlichen Bereich
dargestellt am Beispiel der Steuerung im Konzern Kommune
Thomas Barthel
Bis vor einigen Jahren hat das Beteiligungscontrolling als Forschungsthema in der Wissenschaft ein „Mauerblümchen-Dasein“ geführt. In den letzten Jahren sind Veröffentlichungen erschienen, die sich mit einer deskriptiven Analyse des kommunalen Beteiligungscontrollings beschäftigen, jedoch wenig bis gar nicht die Balanced-Scorecard als Instrument zur Konzernsteuerung diskutieren – schon gar nicht im Rahmen des neuen doppischen kommunalen Haushalts- und Rechnungswesens. Der Autor versucht, diese wissenschaftliche Lücke zu schließen. Obwohl die Diskussion um eine mehrdimensionale Führung und Steuerung mit der Balanced-Scorecard in der öffentlichen Verwaltung in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewinnt, hat eine entsprechende Konzernmutter-Balanced-Scorecard gestützte Steuerung mit Angabe von nachvollziehbaren und transparenten strategischen Zielbeschreibungen in verschiedenen Zieldimensionen zur differenzierten Konzernsteuerung von Tochterunternehmen in das kommunale Beteiligungscontrolling noch keinen Eingang gefunden. Der Nutzen einer derartigen Ausrichtung des Steuerungssystems ist jedoch eindeutig gegeben. Mit einer Konzernmutter-Balanced-Scorecard wird dem administrativen und dem politischen Leitungsorgan jeweils ein Instrument in die Hand gegeben, mit dem sie ihrem Kontroll- und Steuerungsauftrag gegenüber ihren Tochterunternehmen auch nachkommen können.