Bewältigung sprachlicher Herausforderungen am Ende der Grundschulzeit
Selbstwirksamkeitserwartungen in Bezug auf die Sprachhandlungskompetenz
Melanie Radhoff
Die vorliegende Arbeit geht der Frage nach, wie gut sich Schülerinnen
und Schüler am Ende ihrer Grundschulzeit in der Lage sehen,
sprachliche Herausforderungen zu bewältigen. Mit der Theorie der
Sprachhandlungskompetenz und der Theorie der Selbstwirksamkeitserwartung
werden zwei essentielle Themen innerhalb des schulpädagogischen
Diskurses betrachtet und in einen neuen, bisher nicht berücksichtigten
Zusammenhang gebracht. Im Sinne einer möglichst umfassenden
Berücksichtigung sprachlicher Kompetenzen von Lernenden wird die bislang
in der Forschung kaum rezipierte Sprachhandlungskompetenz eingeführt,
welche auf die verbale Planungsfähigkeit sowie die Reflexion der
kommunikativen Bedingungen verweist und die erfolgreiche Realisierung
sprachlicher Strategien begünstigt. Die Theorie der Selbstwirksamkeitserwartung
stellt den zweiten bedeutsamen Zugang zu dieser Arbeit dar.
Sie hat in den letzten Jahrzehnten einen überaus relevanten Status in der
Schulpädagogik erlangt, da sie zur Beantwortung der Frage beiträgt, wie
unterschiedliche Leistungsniveaus bei Schülerinnen und Schülern (im
sprachlichen Bereich) zu erklären sind. Die vorliegende Arbeit ist in ein
Multi-Method-Design eingebettet und führt die quantitativen und qualitativen
Forschungsbefunde zusammen, um zu eruieren, inwiefern sich die
Zugehörigkeit zur Gruppe der hoch Selbstwirksamen und zur Gruppe
der niedrig Selbstwirksamen als Prädiktor für die Nutzung spezifischer
Strategien erweist.