Bildungstrieb von Witte,  Egbert

Bildungstrieb

Zur Karriere eines Konzepts zwischen 1780 und 1830

Heute dominieren vereinseitigende Selbstbeschreibungen des Menschen, die ihn gentechnologisch, radikalkonstruktivistisch oder hirnphysiologisch auf sein biologisches Substrat reduzieren. Die Polyphonie, die man noch um 1800 in der Beschreibung des Menschen als das Zugleich von Körper und Geist hören konnte, weicht einer Einstimmig- und Einsinnigkeit kraft einer nur noch naturwissenschaftlichen Selbstthematisierung. Hieran ist zu erinnern, wenn man für die Zeit um 1800 festhält, dass sich die Denker zwar um solch disziplinäre Grenzen zwischen Naturgeschichte, Philosophie und Literatur nicht kümmerten, aber gerade dadurch der Vielstimmigkeit einen Raum eröffneten. Die Verwendung des „Bildungstriebes“ in unterschiedlichen Zusammenhängen ist hierfür ein beredtes Zeugnis.
Die vorliegende Arbeit zum „Bildungstrieb“ will und kann bisherige Rekonstruktionen des Bildungsbegriffs keineswegs ersetzen, sondern bestenfalls ergänzen. Damit aber werden im „Bildungstrieb“ Wurzeln des Bildungsbegriffs wieder in Erinnerung gerufen, die jenseits einer rein kognitiven, mentalen, subjektivistischen Zurichtung von „Bildung“ liegen.****************Today, the dominant feature of the self-description of humans is one that confines them to their biological substrate. Genetic engineering, radical constructivism or brain physiology are among those disciplines which advocate such a perspective. The polyphonic descriptions of human beings around 1800, pointing out the simultaneity of body and mind, fall silent in favour of a one-sided and limited purely scientific self-thematization. Around 1800, due to their non-compliance regarding disciplinary boundaries between natural history, philosophy and literature, thinkers opened up a space for polyphony. The use of the “Bildungstrieb” (nisus formativus) in various contexts is eloquent evidence for this.
The present volume on the “Bildungstrieb” does not and cannot replace previous reconstructions of the concept of “Bildung”, but at best complements them by drawing the reader’s attention once again to the roots of the concept of “Bildung” in the “Bildungstrieb” that lie beyond a purely cognitive, mental, subjectivist understanding of “Bildung”.

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Die Publikation Bildungstrieb - Zur Karriere eines Konzepts zwischen 1780 und 1830 von ist bei Georg Olms Verlag erschienen. Die Publikation ist mit folgenden Schlagwörtern verschlagwortet: Bildungstrieb, Blumenbach, Deutscher Idealismus, Erziehungswissenschaft, Fichte, Herder, Humboldt, Jean Paul, Neuhumanismus, Niethammer, Paedagogik, Schiller, Schleiermacher. Weitere Bücher, Themenseiten, Autoren und Verlage finden Sie hier: https://buch-findr.de/sitemap_index.xml . Auf Buch FindR finden Sie eine umfassendsten Bücher und Publikationlisten im Internet. Sie können die Bücher und Publikationen direkt bestellen. Ferner bieten wir ein umfassendes Verzeichnis aller Verlagsanschriften inkl. Email und Telefonnummer und Adressen. Die Publikation kostet in Deutschland 39.8 EUR und in Österreich 41 EUR Für Informationen zum Angebot von Buch FindR nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf!